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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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du es nachgelesen, als du nach Hause gekommen bist?«
    »Was sonst?« Ich recherchiere schließlich jeden Tag für andere Leute irgendwelche historischen Ereignisse. Es war also kein sonderlich großer Aufwand, diesmal in meinem Interesse nachzuforschen. »Khazei will mir einen Mord in die Schuhe schieben. Hier steht mein Leben auf dem Spiel, Totte.«
    »Du hast die Geschichte also gelesen? Über die ›Acht‹?«
    Ich nicke. Sie war nicht schwer zu finden gewesen. Dafür brauchte man nicht so gut zu sein wie Totte. Wenn man herausfinden will, was am 16. Februar vor sechsundzwanzig Jahren geschehen ist, muss man nur eine Zeitung vom darauffolgenden Tag aufschlagen.
    Vor sechsundzwanzig Jahren war Präsident Orson Wallace in seinem letzten Collegejahr an der Universität von Michigan.
    »Hast du nachgerechnet?«, fragt Totte.
    »Was? Dass der 16. Februar ein Samstag war?«
    Normalerweise sehe ich bei einer solchen Gelegenheit ein Lächeln irgendwo unter Tottes Bart. Jetzt entdecke ich keine Spur davon, obwohl mir klar ist, dass auch er die Bedeutung des Datums begriffen hat, als er herausfand, dass es ein Samstag gewesen ist. Beinahe jeder Amerikaner kennt inzwischen die Geschichte, dass Wallace damals an jedem Wochenende nach Hause kam, um seine Mutter und seine kranke Schwester zu besuchen, die am Turner-Syndrom erkrankt war. Wenn der junge Wallace also zu Hause in Ohio war …
    Ich benötigte nur noch das Nachrichtenregister aus Cleveland und das digitale Archiv des Cleveland Plain Dealer. Ich habe nach allen möglichen Schlüsselwörtern gesucht, inklusive der Namen aller Familienmitglieder. In keinem einzigen Artikel vom 17. Februar wurde Wallace erwähnt. Allerdings tauchte in einem einzigen Artikel die Heimatstadt von Wallace auf, Journey, Ohio.
     
    Einheimischer spurlos verschwunden
     
     
    Ich ziehe den Ausdruck der Geschichte aus meiner Sakkotasche. Sie war am Ende der Zeitung versteckt. Genau wie die Nachricht über Orlandos Tod. Aus dem Artikel geht hervor, dass ein gewisser Griffin Anderson, 23, seit der Nacht zuvor vermisst wurde. Zuletzt wurde er gesehen, als er mit zwei gleichaltrigen Männern freiwillig in einen schwarzen Dodge Diplomat stieg. Die drei Männer hatten alle Tätowierungen auf der Innenseite ihrer Unterarme … die schwarze Acht der entsprechenden Billardkugel. Die Polizei zählte sie daher zu einer in Cleveland als Corona Kings bekannten Gang.
    »Mehr hast du nicht gefunden?«, meint Totte herausfordernd.
    »Gab es da denn noch etwas?«
    »Zuerst musst du mir eins verraten: Warum stellst du mich auf die Probe?«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Du hast genau das gemacht, Beecher, du hast mich auf die Probe gestellt. Als du mich abgeholt hast, hattest du bereits recherchiert und hast nichts davon erzählt, bis ich selbst damit rausgerückt bin.« Wäre Totte in meinem Alter, hätte er mir zweifellos vorgeworfen, dass ich ihm nicht vertraute, und hätte sich mit mir gestritten. Aber dafür ist er viel zu umsichtig. »Also, wie sieht’s aus?«, fährt er fort. »Habe ich mit dem Wort ›Schwarze Acht‹ den Test bestanden?«
    »Totte, wenn du noch etwas weißt …«
    »Natürlich weiß ich noch etwas … und außerdem war ich es, der dir gesagt hat, du solltest niemandem trauen, mich eingeschlossen. Also mache ich dir keinen Vorwurf. Aber wenn du mich schon beleidigen willst, dann geh nächstes Mal bitte etwas subtiler vor.«
    »Spuck einfach aus, auf was du gestoßen bist.«
    Er ignoriert meinen Ausbruch, womit er klarstellt, dass er immer noch der Lehrer ist, ganz gleich, für wie gut ich mich halte. Und dass er auch noch auf meiner Seite steht.
    »Es geht um diese ›Schwarze-Acht‹-Tätowierungen, oder?«, erkundige ich mich. »Ich wollte das noch recherchieren …«
    »Du würdest nichts weiter finden. Es sei denn, du hättest zufällig einen alten Kollegen, der immer noch bei der Polizei in Cleveland arbeitet.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Oh, das wirst du«, verspricht Totte. »Vor allem, wenn du hörst, wer vor sechsundzwanzig Jahren ebenfalls in dem Polizeibericht erwähnt wurde.«
     

61. Kapitel
    Der Friseur kannte das Hotel sehr gut. Doch als er jetzt durch das Treppenhaus von der Lobby des Hilton in den zweiten Stock ging, nahm das schleichende Gefühl von Furcht, das über seinen Rücken kroch, nicht ab.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, sprach ihn ein Hotelangestellter mit kurzem rotem Haar an, als Laurent die letzte Stufe erreichte.
    Laurent war zwar nervös, aber

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