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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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jede Woche wiederzukommen, um die ganze Geschichte zu erfahren. Es waren zwei einfache Worte: Orson Wallace.
    Und gleichzeitig war Clementine klar, dass sie dies Nico gegenüber niemals erwähnen würde. Sie hatte ihm noch nicht gesagt, dass sie seine Tochter war, und es gab einen Haufen guter Gründe, ihm das auch weiterhin zu verheimlichen. Und diese Sache würde sie ihm ganz gewiss ebenfalls nicht auf die Nase binden. Während sie im Laufe der nächsten Monate die ganze Geschichte zusammenreimte, wurde ihr klar, dass sie nicht nur den Besuch eines Friseurs beobachtet hatte. Sie hatte eine große Chance bekommen. Eine echte Chance, endlich Antworten auf die Fragen zu bekommen, deretwegen sie überhaupt hier war. Dinge in Erfahrung zu bringen, über die selbst ihr Vater nichts wusste.
    Bei all den Veränderungen in ihrem Körper, angesichts dessen, was sie alles durchmachte … war es da wirklich eine Sünde, dass sie die Wahrheit erfahren wollte?
    »Laurent«, meldete sich an jenem Tag der Friseur, nachdem er sein Handy aufgeklappt hatte. Er lief in dem kleinen Zimmer des Tätowierten auf und ab. »Ja, ich kann es noch heute Abend oder gleich morgen früh erledigen. Sagen Sie mir einfach, wann es Ihnen lieber ist.«
    Clementine leerte den Napf für die Katzen zum sechsten Mal und füllte ihn mit Wasser auf, während sie angestrengt dem Gespräch lauschte. Ihr war klar, dass sie immer näher herankam. Sie wusste mittlerweile von Wallace und seinen Klempnern, die für ihn gewisse … Besorgungen erledigten. Natürlich erfuhr man durch Lauschen immer nur einen Teil der ganzen Geschichte. Zum Beispiel hatte sie keine Ahnung, was Minnie mit dem Baseballschläger angestellt hatte oder wie Palmiotti den Tätowierten festgehalten hatte, während Wallace ihn mit den Autoschlüssel bearbeitet hatte. Aber sie wusste, dass die Klempner ihm dabei halfen, den Tätowierten zu verstecken. Und dass Wallace mit allen Mitteln verhindern musste, dass etwas darüber bekannt wurde. Vor allem jedoch wusste Clementine mittlerweile auch, von welchem Ort der Friseur sprach.
    »Am selben Ort?«, fragte er. »Im Nationalarchiv?«
    Clementine beugte sich wieder über die Spüle. Das Archiv hatte er bereits häufiger erwähnt.
    »Ich habe Futter mit Lachsgeschmack gefunden«, unterbrach Nico sie. Er kam mit einer großen Tüte Katzenfutter unter dem Arm herein. »Sie mögen das mit Lachsgeschmack.«
    Auf der anderen Seite der Abteilung klappte der Friseur sein Handy zu und vermied sorgsam jeden Blickkontakt mit Nico. Clementine blieb am Spülbecken stehen, als gehörte sie hierhin.
    »Haben wir etwas vergessen?«, rief Nico ihr zu.
    »Ich glaube nicht«, antwortete sie, drehte das Wasser ab und warf noch einen letzten Blick in das Zimmer der Schwarzen Acht. Sie war jetzt wirklich dicht davor. Dann fiel ihr ein, dass sie sogar einen Zugang zum Archiv hatte, wenn es nötig war. Dieser Typ, dessen Namen sie auf der Highschool-Seite gesehen hatte. Auf Facebook.
    Beecher.
    Einen kurzer Stich durchzuckte sie, als sich ihr Gewissen meldete. Aber das dauerte nicht lange. Wenn sie irgendetwas in der Zeit mit ihrem Vater gelernt hatte … Man konnte es nicht vermeiden. Oder ihm entfliehen.
    So war sie nun einmal, oder vielmehr, so musste sie sein … wenn sie die Wahrheit herausfinden wollte.
    »Ich glaube, wir sind soweit«, erklärte Clementine und folgte ihrem Vater mit einer vollen Wasserschüssel nach draußen. »Ich habe alles, was wir brauchen.«
     

96. Kapitel
    »Passen Sie auf, was Sie sagen!«, erwiderte Totte warnend und umklammerte den Hörer seines Tischtelefons.
    »Würden Sie mir einfach mal zuhören?«, erkundigte sich Khazei am anderen Ende der Leitung.
    »Also, wissen Sie, wo Beecher steckt oder nicht?«
    »Das können Sie mir nicht in die Schuhe schieben. Sie haben mir gestern Abend versichert, Dallas’ Auto hätte einen Peilsender, und ich bräuchte ihm nur mit dem Navi zu folgen.«
    »Mehr brauchten Sie auch nicht zu tun. Sind Sie deswegen nicht zum Sankt Elizabeth gerast? Um sie zu finden?«, fragte Totte. »Also, sind sie da oder nicht?«
    »Das Auto ist hier, sicher. Aber Sie sollten mal sehen, was sonst noch hier ist. Überall Sirenen und orangefarbene Warnlampen … Keiner kommt rein oder raus. Das ganze Gelände ist abgesperrt. Als ich hier ankam, stand die halbe Belegschaft der Security um Dallas’ Auto herum, mit dem Beecher hierhergefahren ist. Und ja, der silbergraue Toyota steht immer noch an der Stelle, wo ihn das GPS

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