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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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hängt eine halb entrollte Schriftrolle, auf der die Worte Littera Scripta Manet stehen, das Motto des Archivs, das übersetzt soviel heißt wie: Das geschriebene Wort hat Bestand.
    Verdammt richtig, denke ich, springe aus dem Golfkart und eile zu der hellen roten Tür, dem Eingang zum unterirdischen Dokumentencenter des Nationalarchivs.
     

102. Kapitel
    »Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein?« ruft Gina, die auf der Schwelle der geöffneten roten Tür steht.
    »Ich glaube, ab hier kommen wir zurecht«, antworte ich.
    Dallas ist bereits in das Lager gegangen.
    Ich kann es kaum erwarten, ihm zu folgen.
    Aber Gina bleibt wie angewurzelt stehen. Als Kundenbetreuerin obliegt es zwar ihrer Verantwortung, unseren Besuch mit Mr. Harmon und dem Büro des Präsidentenarchivs abzustimmen, unsere Ausweise zu kontrollieren und persönlich den sechsstelligen Code für die Stahltür einzugeben sowie für die zweite Tür, die unmittelbar dahinter liegt. Aber ohne die erforderliche Sicherheitsstufe darf sie uns nicht begleiten.
    »Sie können beide Türen von innen öffnen«, versichert sie uns. Aus dem Raum strömt uns kalte Luft entgegen. Ich werfe einen kurzen Blick auf das Messgerät für die Luftfeuchtigkeit an der Wand direkt hinter der Tür. Die Raumtemperatur liegt bei 14 °C, was deutlich kühler ist als in unseren Magazinen.
    »Wenn Sie irgendetwas benötigen, rufen Sie mich einfach an«, sagt sie noch und klopft auf das Lederetui an ihrem Gürtel, in dem ihr Handy steckt. Sie sieht meinen fragenden Gesichtsausdruck und sagt: »Der Empfang ist gut. Wir haben überall Sender verlegt.«
    Wie auf Stichwort vibriert mein Handy.
    Ich schaue auf das Display. Natürlich, Totte.
    »Ich sollte den Anruf annehmen«, sage ich zu Gina, die sich mit einem Nicken verabschiedet. Sie weiß, wann ein Kunde Diskretion wünscht.
    Die rote Stahltür fällt mit einem lauten Knall zu, und mein Handy vibriert weiter. Ich trete durch die zweite Tür in einen unglaublich hellen weißen Raum. Er ist so groß wie ein Flugzeughangar und wurde von unseren Konservierungsleuten so steril wie möglich gemacht. Tatsächlich ist dieser Raum eine größere und hellere Version unserer Bibliotheksmagazine in Washington. Unzählige Reihen von Metallregalen erstrecken sich vor uns. Aber die eigens für diesen Zweck entworfenen Regale enthalten nicht nur Bücher und Archivboxen, sondern auch Plastikbehälter und Metallkanister mit alten Computerbändern, Filmen und vielen tausend Negativen von alten Fotografien.
    Es gibt Gründe dafür, dass dies Zeug hier liegt und nicht in Washington. Einer ist die niedrigere Temperatur, die vor allem für das Filmmaterial besser ist. Ein anderer sind die Kosten, was für unseren Haushalt besser ist. Doch der dritte Grund ist die sogenannte »geographische Trennung«, wie wir es nennen. Sie betrifft vor allem die Archivboxen, die in dem speziell gesicherten Käfig links von mir untergebracht sind. Sie gehören zu den wichtigsten und am wenigsten bekannten Aufgaben des Nationalarchivs. Sollte es jemals einen terroristischen Angriff auf Washington geben, stehen hier die notwendigen Dokumente zur Verfügung, damit unsere wichtigsten Institutionen trotzdem weiterarbeiten können. Als ich jedoch den Raum betrete, mache mich mir vor allem um mein eigenes Überleben Sorgen.
    »Schon was gefunden?«, rufe ich Dallas zu, der durch den Gang in der Mitte eilt und dabei die Nummern an jeder Regalreihe kontrolliert, an der er vorbeikommt.
    Statt zu antworten, biegt er scharf nach rechts ab und verschwindet in den Gängen ganz hinten. Wir müssen ganz dicht dran sein.
    Mein Handy vibriert bereits zum vierten Mal, gleich schaltet es auf die Mailbox um. Ich weiß nicht, ob Totte ahnt, wo wir sind. Aber jetzt kann er uns nicht mehr in die Quere kommen. Wahrscheinlich wäre es deswegen ganz schlau, es herauszufinden.
    »Beecher hier«, antworte ich und warte gespannt, wie lange es dauert, bis er fragt.
    »Wo zum Teufel steckst du?«, begrüßt er mich. »Ich habe bereits ein halbes Dutzend Nachrichten auf deiner Mailbox hinterlassen.«
    »Die habe ich nicht abgehört. Ich bin gerade … Es ist ein verrückter Tag.«
    »Hör auf damit. Ich weiß genau, wann du lügst, Beecher. Also, wo bist du? Und mit wem?«
    Ich muss kurz über eine Antwort nachdenken. Selbst durch das Telefon fühle ich mich von Totte beobachtet. »Totte, du musst …«
    »Bist du noch bei Clementine? Ich dachte, sie hat dich auf dem Friedhof verlassen.«
    Ich

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