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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Betonfußboden, und ihr Inhalt zerstreut sich in alle möglichen Richtungen.
    »Was hast du da gesagt?«
    »Dallas gehört nicht zum Culperring. Das hat er noch nie.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Totte atmet noch einmal tief durch, seine Stimme klingt mürrisch.
    »Weil ich zum Culperring gehöre, Beecher. Und ich schwöre dir, dass du es nicht überleben wirst, wenn er findet, wonach er sucht.«
    Am Ende des Ganges kniet Dallas immer noch nieder und durchsucht die Akten, er schaut jetzt über seine zerkratzte schwarze Lesebrille zu mir hin. »Alles okay bei Ihnen, Beecher?«, ruft er. »Sie sehen irgendwie angegriffen aus.«
     

103. Kapitel
    »Mir geht’s gut«, erwidere ich. Dallas wendet sich sofort wieder dem Ordner zu, den er gerade durchblättert.
    »Dreh dich auf der Stelle um und geh da weg!«, blafft Totte mich durchs Telefon an.
    »Dallas war von Anfang an bei den Klempnern … Ronald Cobb ist sein Onkel. Er ist ein alter Kumpel des Präsidenten aus der juristischen Fakultät und hat früher im Archiv gearbeitet. Er hat Dallas den Job bei uns besorgt. Und deswegen haben sie ihn ausgesucht.«
    Es ergibt keinen Sinn. Wenn dem so wäre, warum sollte Dallas mich dann mit hierhernehmen? Aber bevor ich fragen kann …
    »Wenn du glaubst, dass ich lüge, dann verschwinde wenigstens dort«, fährt Totte fort. »Im schlimmsten Fall wirst du dann wenigstens überleben …«
    Ich trete schockiert ein paar Schritte zurück. Als würde man auf das eigene Spiegelbild auf der Rückseite eines Löffels starren. Der Löffel vor mir wird jetzt immer flacher, die Verzerrung löst sich auf, und allmählich wird alles kristallklar. Ich habe inzwischen gelernt, wie gut der Culperring Geheimnisse bewahren kann, dass er uns wie ein großer äußerer Ring beschützen kann, ohne je seine Geheimnisse zu offenbaren. Und wie hart er gegen korrupte Präsidenten wie Nixon oder Wallace gekämpft hat, die ihre eigenen, privaten inneren Ringe, wie zum Beispiel die Klempner, aufgebaut haben. Gestern Abend hat Dallas innerhalb von drei Minuten in dieser sicheren Wohnung jedes Geheimnis ausgeplaudert, hat seine angebliche Mitgliedschaft offenbart und gleichzeitig meine Suche nach den Klempnern ausgebremst. Und hat dafür gesorgt, dass ich seither Totte nicht mehr auf dem Laufenden gehalten habe.
    Weil ich glaubte, es wäre zu meinem eigenen Besten.
    Aber wenn es stimmt, was Totte sagt, falls Totte zum Culperring gehört und Dallas gelogen hat … Wer hat dann davon profitiert außer Wallace, Palmiotti und …
    »Hier, hier ist es!« Dallas reißt ein paar Seiten Papier aus dem Ordner und klappt ihn wieder zu. »Wir haben es, Beech. Hier ist es.« Er schließt die Dokumentenbox und schiebt sie wieder ins Regal. Dann eilt er zu mir.
    »Halt dich von ihm fern, Beecher!«, schreit mir Totte ins Ohr.
    Dallas bleibt mit den Krankenhausakten unter dem Arm unmittelbar vor mir stehen.
    »Mit wem sprechen Sie?« Er deutet auf mein Handy, nimmt anschließend seine Lesebrille ab und schiebt sie in seine Jackentasche.
    »Hat er die Akte gefunden? Er darf sie auf keinen Fall behalten …!«, sagt Totte, wird jedoch von einem noch lauteren metallischen Knall unterbrochen. Der diesmal von dieser Seite des Magazins kommt. Wer auch immer außer uns noch hier ist, er kommt uns immer näher.
    »Dieser Lärm … glauben Sie, dass das Clementine ist?« Dallas läuft an mir vorbei zurück in den mittleren Gang, in Richtung Tür. Ich sollte Tottes Rat befolgen. Um Dallas kann ich mich später noch kümmern. Jetzt muss ich vor allem hier weg.
    »Nimm dich vor ihm in Acht, Beecher«, knurrt Totte mir ins Ohr, während wir immer schneller laufen.
    Ich werfe einen Blick in jeden Gang, an dem wir vorbeilaufen. Leer. Leer. Leer.
    Die Luft ist eisig, aber nicht annähernd so kalt wie der Schweiß, der mir über den Rücken läuft.
    Die roten Türen sind nur ein paar Meter entfernt.
    Wir kommen an einer weiteren leeren Reihe vorbei. Dann noch eine.
    »Brauchen wir einen Code, um hinauszukommen?«, will Dallas wissen.
    »Sie hat gesagt, man könne die Türen von innen öffnen.«
    Wieder knallt es metallisch.
    Die Eisentür fliegt auf, als Dallas sie mit der Schulter rammt. Die nächste, äußere rote Tür öffnet sich genauso problemlos. Sie springt auf, und wir laufen hindurch, in die staubige Luft der schlecht beleuchteten Höhle. Wir taumeln, rutschen, werden langsamer. Es dauert einen Moment, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen.
    Deswegen sehe ich

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