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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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»Diese Typen haben Informationen, sie befinden sich im nächsten Umfeld des Präsidenten, also handeln sie mit Informationen. Und in diesem Fall befanden sich in dem Buch, das im SCIF hinterlegt worden war, Informationen von Präsident Wallace.«
    »Oder jemand anderes hat dort Informationen für Präsident Wallace hinterlegt«, meint Totte.
    »Das wäre ebenfalls möglich«, räume ich ein. »In beiden Fällen tauschen sie jedenfalls die Informationen auf diese Art und Weise aus.«
    »Okay, es ist eine Theorie, ich verstehe. Aber wenn es wirklich so welterschütternde Informationen sind, warum teilen sie das dann dem Präsidenten nicht direkt mit?«
    »Du musst dir die Folgen ansehen: Dustin Gyrich taucht auf – und Kabumm, der Erste Weltkrieg bricht aus. Nach Gyrichs nächstem Besuch fällt, Kabumm, die Bombe auf Hiroshima. Das sind nicht gerade Kleinigkeiten. Wenn Gyrich also gestern zurückgekommen ist, läuft hier eindeutig etwas ganz Großes.«
    »Warte, ganz langsam. Sag das noch mal«, unterbricht Totte mich.
    »Hier läuft eindeutig etwas ganz Großes?«
    »Nein, das davor …«
    »Dass Gyrich gestern zurückgekommen ist?«
    »Wir haben das überhaupt nicht überprüft, stimmt’s?«, erkundigt sich Totte.
    »Was überprüft?«
    »Gyrichs Besuch. Wir wissen, dass das Wörterbuch gestern für ihn reserviert war, aber wir haben nicht überprüft, ob Gyrich wirklich im Gebäude gewesen ist.«
    Jetzt verstehe ich, was er andeutet. Falls Gyrich tatsächlich hier war, wenn er als Rechercheur eingecheckt und sich ins Besucherbuch eingetragen hat, müsste er auf einem Video zu sehen sein, oder es müssten wenigstens Fingerabdrücke zu finden sein, aufgrund derer er identifiziert werden könnte.
    »Clemmi, los komm …!«, rufe ich und setze mich bereits in Bewegung.
    Clementine rührt sich nicht von der Stelle. Sie blättert immer noch durch die Belegzettel, die Zettel, die jeder Besucher ausfüllen muss, um ein bestimmtes Buch oder Dokument ansehen zu können. Sie geht wirklich jeden einzelnen Zettel durch, als würde sie einen Beipackzettel studieren.
    »Clemmi!«
    Keine Reaktion.
    Ich trete hastig zu ihr an den Tisch und will nach dem Haufen Fotokopien greifen. »Komm jetzt, das können wir später lesen.«
    Sie reißt den Arm hoch und hält die Seiten beinahe verzweifelt fest. Sie ist den Tränen nahe. »Bitte, Beecher, ich muss es wissen.«
    Eine Sekunde später ist sie wieder mit den Dokumenten beschäftigt.
    Über ihre Schulter hinweg versuche ich die Daten der Belegzettel zu erkennen, um zu verstehen, worum es ihr geht. 7. Juli, 10. Juli, 30. Juli … alles Daten von vor zehn Jahren. Was zum Teufel ist im Juli vor zehn Jah…?
    Oh.
    »Du suchst nach Nico?«
    Sie blättert zum nächsten Zettel weiter.
    Diese Sache mit den Autorennen. Vor zehn Jahren. Als Nico auf den Präsidenten geschossen hat.
    »Bitte sag mir, dass sie nichts davon gewusst haben«, sage ich.
    Sie schüttelt den Kopf, ohne mich ansehen zu können. Dieses arme Mädchen ist auch nicht unendlich belastbar und hat heute schon eine Menge Schläge einstecken müssen. »Haben sie nicht«, sagt sie, und ihre Stimme zittert, während sie sich zu den letzten Zetteln vorarbeitet.
    »Das ist doch gut, oder? Das ist gut.«
    »Das … das nehme ich an«, stammelt sie. »Ich weiß nicht einmal mehr, ob ich es gehofft habe oder nicht … Aber wenn dieser Culperring von all diesen anderen Sachen gewusst hat … Ich weiß nicht. Ich dachte nur, sie hätten vielleicht …«
    »Clemmi, es ist okay«, sage ich zu ihr. »Nur ein Narr hätte das nicht überprüft. Es ist völlig …«
    »Du musst mir nicht sagen, dass es normal ist, Beecher. Herauszufinden, ob eine geheime, zweihundert Jahre alte Spionagegruppe etwas davon wusste, dass mein Vater den Präsidenten ermorden wollte … Wir sind alles andere als normal, würde ich sagen.«
    Sie hat selbstverständlich recht, aber bevor ich ihr das sagen kann, vibriert das Handy in meiner Hosentasche. Ein Blick auf das Display verrät mir, dass es der Anruf ist, auf den ich gewartet habe. Apparat 2926. Das Konservierungslabor im Untergeschoss.
    »Halten Sie sich gut fest, Beecher!«, kräht Diamond, bevor ich auch nur dazu komme, hallo zu sagen kann.
    »Sie konnten es lesen?«, erkundige ich mich.
    »Es ist schließlich nur unsichtbare Tinte, nicht der Stein von Rosette. Wollen Sie runterkommen und sich ansehen, was dort geschrieben steht?«
     

40. Kapitel
    Andre Laurent hasste Hüte und Mützen.
    Er hatte sie

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