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Die Mädchenwiese

Die Mädchenwiese

Titel: Die Mädchenwiese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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nicht härter treffen können. Ich nickte nur und rannte nach oben. Tausend Gedanken schossen mir dabei durch den Kopf. Keinen konnte ich richtig greifen. Am meisten ärgerte ich mich über mich selbst. Ich hatte doch gewusst, dass das Kleid von meiner Tante selbst genäht war. Und ich erinnerte mich nur zu gut, wie ich mich gefühlt hatte, als ich darin vor Ferdinand getreten war – wie ein kleines, hässliches Entlein. Wütend riss ich mir das Kleid vom Leib. Im Spiegel sah ich Ferdinand auf der Türschwelle stehen. Er starrte meinen halbnackten Körper an und stand plötzlich hinter mir. »Nackt siehst du gut aus.«
    Seine Arme umschlangen meinen Leib, seine Hände fuhren über meinen Büstenhalter.
    »Ferdinand«, presste ich hervor, »das Theater …«
    Er wirbelte mich herum. Ich stolperte rückwärts aufs Bett. Schon zwängte Ferdinand sich zwischen meine Beine. Der Stoff meines Schlüpfers knirschte und zerriss. Ferdinand wälzte sich auf mich.
    »Nein«, presste ich unter seinem massigen Leib hervor. »Nein …«
    Er drang in mich ein. Verzweifelt wand ich mich unter seinen groben Stößen. Doch meine Versuche, mich zu wehren, stachelten ihn nur noch mehr an. Seine Finger zerrten mir den BH vom Körper, krallten sich in meine Brüste.
    »Ferdinand«, stöhnte ich, »nein …«
    Er schlug seine Zähne in meine Brustwarze. Die Schmerzen waren unerträglich. Mir wurde schwarz vor Augen. Trotzdem spürte ich seinen Atem nahe an meiner anderen Brust. Panisch hob ich die Hände, stieß sein Kinn beiseite. Er fluchte. Endlich ließ er von mir ab.
    »Du«, sagte er und stierte wie von Sinnen auf mich herab. Plötzlich war nichts Hübsches mehr an ihm, nichts Vornehmes. Sein Anblick weckte nur noch Zorn in mir.
    »Was bist du bloß für ein Ehemann!«, brachte ich keuchend hervor.
    Im nächsten Moment traf mich seine Faust.
    Kapitel 36
    Wenige Zentimeter vor Alex blieb der Polizist stehen. Seine Nasenflügel blähten sich. Seine dichten Augenbrauen zuckten. »Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen?«
    »Wir reden mit Herrn Zachowski«, erklärte Alex.
    »Reden?« Theis betrachtete Zacks rot verschmiertes Shirt. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Er ist hingefallen.« Paul kickte gegen den Brombeerstrauch. »Und wir haben ihm wieder auf die Beine geholfen.«
    Der Polizist fuhr zu ihm herum. »Und wer zum Teufel sind Sie?«
    Alex’ Freund kramte einen vergilbten Papierstreifen aus seiner Hosentasche. »Paul Radkowski, Journalist.«
    Theis’ Blick verdüsterte sich. »Ihr Presseausweis ist seit fünf Jahren abgelaufen.«
    »Journalist bleibt Journalist.«
    »Scheiße bleibt Scheiße«, stieß der Polizist hervor.
    »Ich glaube nicht, dass uns das weiterbringt«, entgegnete Alex. »Aber vielleicht das hier.« Er drückte Frank Theis das Mobiltelefon in die Hand.
    »Ey, Scheiße«, rief Zack. »Das ist …«
    Der Polizist brachte ihn mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen. »Was ist das?«
    »Sieht wie ein Handy aus«, entgegnete Paul.
    Theis’ Gesicht färbte sich rot. »Passen Sie auf! Wenn Sie glauben, mich verarschen …«
    »Ist ja schon gut.« Paul hob beschwichtigend die Hände. »Es ist das Handy dieses Rotzlöffels. Schauen Sie sich die Filmchen an und …«
    »Ey«, brüllte Zack. »Ich hab’ doch schon gesagt, dass …«
    »Hältst du jetzt endlich den Mund!« Theis winkte zwei uniformierten Beamten. »Bringen Sie den Jungen weg, und zwar ganz schnell. Ich werde später mit ihm reden.« Er sah Alex an. »Reicht es nicht, dass Sie meiner Schwägerin einen Floh ins Ohr gesetzt haben?«
    »Es tut mir leid, aber …«
    »Müssen Sie sich jetzt auch noch in unsere Arbeit einmischen?«
    Alex schwieg.
    »Haben Sie mir was zu sagen?«
    »Nichts, was Sie nicht schon wüssten.«
    »Ach, ehrlich? Woher wollen Sie das wissen?«
    »Sie haben Zack gesucht.« Alex hob die Schultern. »Aus dem gleichen Grund wie wir.«
    »Das wage ich zu bezweifeln.« Theis beugte sich vor und senkte seine Stimme, als er sagte: »Aber das mit Ihrer Bestie, das hat sich ja jetzt wohl erledigt.« Dann beorderte er zwei weitere Uniformierte zu sich. »Geleiten Sie diese beiden Herren zu ihrem Wagen. Und sorgen Sie dafür, dass ich sie hier nicht mehr zu sehen bekomme.«
    Passanten, vorwiegend Großmütter, Rentner und Hausfrauen, hatten sich am Straßenrand versammelt und steckten die Köpfe zusammen. In der neugierigen Menge stand auch die Dame mit ihren beiden Kindern. Ihr Blick war vielsagend. Sie beäugte Alex wie

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