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Die Männer der Raumstation

Die Männer der Raumstation

Titel: Die Männer der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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die Abwechslung über alles liebte. Ich glaube, ich werde gemütskrank, wenn Shahi nicht mehr beim Montieren zusieht.«
    »Ja, du Egoist«, sagte Ion düster. »Und wer diskutiert mit mir über das Nikomanische Ethos in den Schriften des Hl. Paulus?«
    »Ich ganz gewiß nicht«, gab Peer zu und fiel in einen Sessel.
    »Nein – du ganz bestimmt nicht«, sagte Ion klagend. »Ich werde wieder Selbstgespräche führen müssen.«
    Yolay stieß das Schott ganz auf und zog Shahi mit sich.
    »Hier sind wir«, sagte sie laut und schmerzhaft fröhlich. »Wir haben herrlich geschlafen. Aber ... was ist mit euren Gesichtern los. Hat man euch gekündigt?«
    Ion brach in ein hohles Gelächter aus und griff nach der Flasche.

 
8
     
    Zwei Dinge trieben sich gegenseitig hoch ...
    Viele Schiffe der Flotte des Systems waren durch die Sandage/VanCarbon-Einbauten und Verbesserungen schneller und sicherer geworden. Die Industrie griff die Erfindungen, die in Wirklichkeit alltägliche Prinzipien Moodgeegalees waren, schnell auf und verwirklichte sie. Und der bisweilen dem Menschen durchaus gemäße Hang zur Vollkommenheit, wenigstens in seinen Erzeugnissen, kam den Forderungen der Massenindustrie entgegen. Immer mehr Schiffe flogen mit schnelleren Düsen und künstlicher Schwerkraft, mit verbesserter Nachrichtentechnik und einem wirtschaftlicheren Verhältnis Nutzlast zu Treibstoffmenge zu Geschwindigkeit.
    Es rasten jetzt größere Schiffe mit erhöhten Geschwindigkeiten von Planet zu Planet, von Mond zu Mond.
    Daher veränderte sich die Natur der Unfälle.
    Auch hier halfen die Männer des Asteroiden unausgesetzt. Sie waren überall, und oft wunderte sich die Polizei, daß zwischen Notruf und Vollzugsmeldung ein so kurzer Zeitraum lag. Sie wußte nicht, daß die Mechaniker die Technologien zweier Rassen verwendeten und daher konkurrenzlos gut und schnell arbeiten konnten. Die Maschinen und Werkzeuge, die eine Synthese zwischen Terra und Moodgeegalee darstellten, halfen ihnen dabei sehr. Woche um Woche verrann.
    Die Pfadfinderinnen waren mit der Erforschung des Systems fertig, ohne daß sie mehr davon wirklich gesehen hatten als die Oberfläche und einen kleinen Teil der Einrichtung des Mondes.
    Eines Tages würden sie ihren großen Komputer füttern und ein Ergebnis nach dem Zentralplaneten funken. Dort wurde entschieden, ob man der Erde den Antrag machen sollte, der Liga beizutreten.
    Das erste Jahr des Satelliten unter der Leitung Peers und Ions schloß für die Behörde mit einem so hohen Gewinn ab, daß die Verluste der zwei vorhergegangenen Jahre damit ausgeglichen werden konnten. Es fehlte nur noch eine Woche bis zum dicken Strich unter der Schlußbilanz.
    Der silberne Asteroid näherte sich, in einem leichten Bogen neunzig Grad über der Ekliptikebene schwebend, dem Planeten Mars und seinen beiden Monden. Saturn, Jupiter und der Gürtel lagen hinter ihnen, die Sonne wurde unmerklich größer und ihre Strahlung intensiver. Die Blenden mußten wieder vor die Quarzscheiben geschoben werden.
    Mehr Dinge änderten sich – es lag in der Natur der Vorgänge.
    Waren noch vor einem Jahr die Schiffsverbindungen durch das Prinzip von Nachfrage und Frachtraum geregelt und ziemlich zufällig, so richteten sich jetzt kleinere Gesellschaften ein, zu fusionieren und feste Linien zu gründen. Ein lockerer Fahrplan wurde einzurichten versucht. Zuerst gab es eine Luna-Mars-Linie, dann eine Mars-Merkur-Verbindung. Ende des Jahres existierten nur noch große Gesellschaften. Fünfundsechzig verschiedene Strecken wurden beflogen, fünfundsechzig Bahnen entlang des wegelosen Systems. Die Frachtraten glichen sich an, weil sie über den Jahresdurchschnitt ermittelt wurden, in dem die verschiedenen Abstände der Planeten und Monde eingerechnet waren. Einzelne Linien schlossen mit Ion Exklusivverträge ab. Wieder regnete ein Geldstrom über die Konten – die Beteiligung der Polizei wuchs mit der Summe. Inzwischen war es allen klargeworden, daß zwar zwei Außenseiter den Asteroiden leiteten, aber die besten Außenseiter, die man hätte finden können.
    Männer, wie sie Terra nur selten hervorbrachte.
    Keine Spezialisten, sondern Allroundkräfte. Von all den anderen Dingen, die sich hier in der Silberkugel abspielten, ahnte niemand etwas. Die Vorfälle während des vorzeitigen Starts und nach den aufregenden Stunden – Projekt Laser-Ozma – machte man der Weltöffentlichkeit nicht zugänglich. Aber der Rumpf des Sternenschiffes lag schon auf

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