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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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war er schmächtig gebaut.
    Sie gingen durch den Bus und verbanden jedem von
    uns die Augen. Wir fuhren ein kurzes Stück die Straße hinunter und hielten an. Anscheinend luden wir einen zweiten Schwung Gefangene ein, die sich wie Saudis anhörten. Ich nahm an, daß wir in einem Gefängnis mit zwei identischen Flügeln gewesen waren.
    Wir fuhren etwa 40 Minuten. Wir hielten an, und ich hörte Flugzeugtriebwerke. Toll, dachte ich: Jetzt steigen wir ins Flugzeug, und ab geht’s. Doch nur die Saudis stiegen aus. Dann fingen die Wachen an, unsere Namen aufzurufen.
    Als ich drankam, ging ich nach vorn, noch immer mit 500
    verbundenen Augen, und wurde in ein Gebäude geführt.
    Dem Echo nach war es ein niedriger Bau, und ich hoffte, daß es ein Hangar war. Wir wurden in einer langen Reihe aufgestellt, mit Handschellen und Augenbinde.
    Gaslampen zischten laut, und Soldaten gingen auf und ab. Ich konnte rechts und links von mir Menschen atmen hören. Man ließ uns lange dort stehen. Mein Magen
    spielte mal wieder verrückt, und ich fühlte mich schwach.
    Ich lehnte mich vor und stieß mit der Nase an eine Ziegelwand.
    Ein plötzlicher Schwall von Kommandorufen, und ich stand wieder kerzengerade. Das beängstigende,
    metallische Geräusch von Gewehrhähnen, die gespannt werden, war zu hören.
    So, jetzt bist du dran, sagte ich mir. Nix mit
    Freilassung, die legen uns um. Ich holte tief Luft und wartete, daß es passierte.
    Nichts geschah. Wir standen fünf Minuten lang
    mucksmäuschenstill da, und jeder hielt den Atem an.
    Ich fühlte mich zusehends schlechter, wie wir so vor der Wand standen, und schließlich knickte ich ein und sackte auf die Knie.
    »Ich muß zur Toilette«, rief ich.
    Jemand packte mich am Arm und trieb mich vor sich
    her, doch als wir da waren, hatte ich mich schon mit Dünnschiß vollgemacht. Ich wurde zurückgeführt und wieder in die Reihe gestellt.
    Sie brachten uns einen nach dem anderen in winzige Zellen. Man nahm mir die Handschellen ab, und ich
    konnte beide Seitenwände gleichzeitig berühren. Es gab 501
    aber drei Decken, ein richtiger Luxus, und ein kleines Fenster. In der Nacht mußte ich alle fünf Minuten gegen die Tür schlagen. Jedesmal erschien ein Wachmann,
    zerrte mich zur Toilette und blieb vor mir stehen, während ich schiß. Wir waren die ganze Nacht auf
    Achse.
    Bei Sonnenaufgang bekamen wir ein gutes Frühstück: Ei, Marmelade, Brot und heißen schwarzen Tee. Es war sehr ermutigend. Ich blickte aus meiner Zelle hinaus und sah jede Menge alte Uniformen, die auf dem Boden zu Haufen sortiert waren, und gelbe
    Kriegsgefangenenkleidung mit Turnschuhen. Ich dachte, jetzt geht’s raus.
    Eine Stunde nach dem Frühstück wurde meine
    Zellentür geöffnet, und man führte mich über einen Korridor in einen Raum mit Stuhl, Tisch, Spiegel,
    Wasser und einem Rasiermesser.
    Der »Friseur« begann, mich zu rasieren, und stellte sich dabei so ungeschickt an, daß er mir kleine Stücke Haut aus dem Gesicht riß. Blut tröpfelte mir am Kinn hinab.
    »Darf ich es selbst machen?« fragte ich.
    »Nein, du bist ein gefährlicher Mann.«
    Ich durfte mir anschließend auch nicht das Gesicht waschen, sondern mußte mir Seife und Blut mit dem
    Hemd abwischen.
    Zwei Soldaten brachten mich zurück in die Zelle und wiesen mich an, mich auszuziehen. Sie gaben mir eine von den gelben Monturen und nahmen mir meine Sachen weg. Ich sagte meiner Fluchtkarte und meinem Kompaß 502
    für immer Lebewohl.
    »Name?«
    »McNab.«
    »Du gehst heute nach Hause. Schon bald.«
    Die Augenbinde wurde wieder angelegt.

    Eine Zellentür nach der anderen wurde geöffnet. Ein Soldat überprüfte unsere Namen, nahm die Augenbinden ab, und wir kamen nach draußen, wo wir uns in einer Reihe aufstellten. Jemand trat links neben mich und faßte freudig meine Hand.
    »Mein Name ist John Nichol«, sagte er strahlend.
    Ich schüttelte ihm die Hand. Er sah, daß mein Blick auf dem grünen RAF-Rollkragenpullover unter seinem gelben Oberteil hängenblieb.
    »15. Staffel«, sagte er. »Tornados.«
    Er war richtig glücklich, aber nicht so ausgelassen wie die Amerikaner. Die machten so, als wären sie bereits wieder in den Staaten, und ein paar Wachleute wurden allmählich nervös. Ich hielt mich noch immer zurück.
    Das Licht am Ende des Tunnels war zwar in Sicht, aber wer wußte schon, ob es nicht bloß wieder ein Wachmann war, der mit seiner Gaslampe auf uns zukam?
    Sie verbanden uns erneut die Augen, und wir mußten in Zweierreihen

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