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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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begonnen, er war schon so gut wie vorbei, und der Irak war im Arsch. Das waren wunderbare Neuigkeiten. Schwierig war nur, daß wir mit Joseph Small noch einen Amerikaner mehr hatten und damit auch mehr Gequatsche. Sie lauschten nicht erst mal, ob auch keine Wachen mehr da waren, sondern
    quasselten einfach los, was schlimme Folgen für uns alle hatte. Ich machte mir noch immer Sorgen, daß man uns irgendwann trennen würde.
    Es war lustig mit Joseph, denn er war immer scharf auf eine Zigarette, und er bat die Wachen bei jeder
    Gelegenheit, ihm eine zu geben, aber so aggressiv, daß sie ihn jedesmal abfahren ließen. Dinger dagegen, ein Diplomat wie er im Buche steht, schaffte es jedesmal, wenn der Major auftauchte, ihm eine Fluppe
    abzuluchsen.
    Am Ende beschlossen wir, mit den Amerikanern keine Gespräche mehr anzufangen. Wenn sie sich unterhielten, warteten wir ab, ob die Wachen reagierten. Wenn nicht, machten wir mit, wobei wir stets versuchten, möglichst 494
    viel in Erfahrung zu bringen. So wollten wir
    beispielsweise wissen, ob das Rote Kreuz über unseren Verbleib informiert worden war. Hielt man uns für tot?
    Wußte man, daß wir am Leben waren?
    Joseph Small konnte zumindest sagen, daß dem Roten Kreuz nichts über uns mitgeteilt worden war; wir alle galten als vermißt. Bush hatte gerade erst angekündigt, daß die Alliierten bis nach Bagdad vorstoßen würden, falls nicht sämtliche Kriegsgefangenen freikämen. Es sah also ganz so aus, daß die Westmächte den Krieg
    gewannen und wir gute Chancen hatten freizukommen.
    Doch es war genausogut möglich, daß man uns nicht
    freiließ. Wir wußten, daß die Iraker Kontakte zur PLO
    hatten. Würden wir am Ende in trauter Eintracht mit Terry Waite vor ein und demselben Radiator hocken?

    Das Ganze hatte aber auch eine komische Seite.
    »Wer ist da?« dröhnte eine Stimme.
    »Major Joseph Small, Marine Corps.«
    »Russell Sanborn, Captain, Marine Corps.«
    »Pilot?«
    »Ja, Sir!«
    Kernig und martialisch, wie eine Szene aus Top Gun.
    Am Tag, nachdem Joseph Small aufgetaucht war,
    wurde ein Sanitätssergeant namens Troy Dunlap auf
    einer Trage hereingebracht; er hatte eine
    Wirbelsäulenverletzung. Er war mit einer Ärztin
    zusammengewesen, die sich beide Arme gebrochen hatte und ebenfalls gefangengenommen worden war. Die
    übrigen Mitglieder der Flugzeugbesatzung waren tot.
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    Wie zu erwarten, nahmen die Amerikaner sofort mit ihm Kontakt auf.
    »Major Small? Major Joseph Small? Scheiße, Sir, ich gehöre zu dem Trupp, der Auftrag hatte, Sie zu suchen!«
    Wir nannten ihm auch unsere Namen für den Fall, daß er aufgrund seiner Verwundung früher nach Hause
    geschickt wurde.
    Um diese Zeit etwa hörten die Bombardierungen auf, was Smalls Geschichte bestätigte. Die Bombardierungen waren für uns ein Barometer. Falls sie wieder anfingen, wußten wir, daß die Sache schlecht stand. Am
    Nachmittag ertönten kurz hintereinander zwei
    Detonationen. Nach der ersten flogen laut kreischend die Vögel auf, und großes Geschrei setzte ein. Unsere
    Hoffnungen auf eine baldige Freilassung schwanden mit dem Echo des Knalls.
    Ich versuchte, positiv zu denken. Den Irakern wurde inzwischen auch von Bodentruppen die Hölle heiß
    gemacht. Nach Smalls Angaben konnte es sich nur noch um Tage, nicht um Wochen handeln, bis alles vorbei war.
    Und daß am Tage angegriffen wurde, war ein gutes
    Zeichen. Aber ich hatte keine Luftabwehrgeschütze
    gehört. Jeral bestätigte, daß Flugzeuge mit
    Überschallgeschwindigkeit die Stadt überflogen hatten –
    ob es welche von ihnen waren oder unsere, wußte er nicht.

    Am frühen Morgen des 3. März ging das Außentor des Hofes und dann das Tor zum Hauptgefängnis auf. Man hörte Schlüsselklirren, laute Stimmen und Geschrei.
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    Davids Zelle wurde geöffnet. Wir alle lauschten
    angestrengt, was los war.
    Wir hörten die Worte: »Du gehst nach Hause.«
    Wir sahen einander an, und Stan sagte: »Verdammt,
    Kumpel, das ist ja Wahnsinn.«
    Unsere Tür sprang auf, und ein Wachmann stand im
    Türrahmen, ein Klemmbrett in der Hand. »Stan. Dinger.
    Ihr geht jetzt nach Hause. Wartet hier.«
    Kein Andy. Es war eine der größten Enttäuschungen
    meines Lebens. Unsere schlimmsten Befürchtungen
    hatten sich bestätigt. Sie würden Geiseln zurückbehalten.
    Ich wandte mich an Dinger und sagte: »Wenn du nach Hause kommst, sprich auf alle Fälle mit Jilly.«
    Dinger und Stan schüttelten mir die Hand, bevor sie gingen. »Keine Sorge«, sagten

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