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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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darauf
    schichten. Das verhindert eine Entdeckung durch den Geruch oder wenn Tiere und Insekten daran schnüffelten.
    Ich delegierte weitere Aufgaben.
    »Chris, du kümmerst dich um die Erste-Hilfe-Aus-
    rüstung.«
    Er würde Instrumente und Mittel für
    Schockbehandlungen mitnehmen, darunter einen
    kompletten Intravenös-Satz und Verbandszeug für alle.
    »Legs kümmert sich um die Fernmeldeausrüstung.«
    Ich wußte, daß Legs außer seinen anderen Aufgaben
    dafür sorgen würde, daß wir Ersatzantennen für das Funkgerät hatten, so daß wir eine Antenne zurücklassen konnten, falls wir beim Funken überrascht wurden. Er würde auch darauf achten, daß alle Batterien frisch waren, daß wir ausreichend Ersatzbatterien dabei hatten, und prüfen, ob alles auch tatsächlich funktionierte.
    »Vince und Bob, könntet ihr euch um die
    Sprengsachen kümmern?«
    Sie würden den PE-Stoff aus der Verpackung nehmen
    und mit Klebeband umhüllen, damit er seine Form
    behielt. Das verhinderte Geräusche, wenn wir ihn im Einsatz auspackten, und minderte das Entdeckungsrisiko, da wir keinen Müll liegenließen. »Wenn der Feind auch nur ein einziges abgebranntes Streichholz auf dem Boden vor sich findet, weiß er, daß ihr da wart«, hatte der Ausbilder meines Überlebenstrainingskurses gesagt.
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    »Und wenn sie das Ding hinter sich finden, wissen sie, daß es ein Stoßtrupp war.«
    »Mark, kannst du das Essen und die Benzinkanister
    übernehmen?«
    Der Kiwi würde die gesamten Rationen für acht Mann für 14 Tage aus dem Lager bekommen. Man beschränkt sich auf ein einziges Kochgerät, das man im Gürtel trägt.
    Das Klopapier werfe ich immer weg, denn im Einsatz scheiße ich in Hockstellung und brauche daher keines.
    Aber wir alle haben Plastikbeutel für den Kot dabei.
    Nach dem Benutzen verschließt man ihn einfach mit
    einem Knoten und steckt ihn in den Rucksack. Man muß immer alles mitnehmen, denn nichts darf zurückbleiben, was frühere oder aktuelle Positionen verraten könnte.
    Beim Aufstellen des Speiseplans machen wir immer
    jede Menge Blödsinn. Die ungeschriebene Regel lautet hier, daß man alles, was man nicht mag, in den Müll wirft. Die übrigen Kameraden suchen es mit Sicherheit durch. Stan mochte kein Ragout, liebte dafür aber Steak und Gemüse, und so vertauschten wir die Etiketten, ohne daß er es merkte. Er würde mit einer Zweiwochenration seiner ungeliebtesten Speise über die Grenze ziehen. Es war natürlich nur ein Spiel, denn da draußen konnte man immer noch tauschen.
    Nun brauchten wir noch Tarnzeug.
    »Das mache ich«, meldete sich Dinger.
    Er schnitt Juterollen in zweimal zwei Meter große
    Vierecke. Wenn der Stoff nagelneu ist, muß man ihn mit Maschinenöl eindrecken. Dann legt man die Jute in eine Pfütze und bearbeitet sie mit einer Bürste, dreht sie um, 75
    legt sie wieder in den Schlamm und arbeitet alles schön ein. Dann wird sie ausgeschüttelt, man läßt sie trocknen, und schon ist das schönste Tarnzeug fertig.
    »Alles ist bis morgen 10 Uhr fertig«, schloß ich.
    Wir würden alles immer und immer wieder überprüfen und testen. Damit war zwar nicht völlig auszuschließen, daß etwas schieflief oder nicht funktionierte, aber es würde auf ein Minimum reduziert.
    Jetzt war es halb elf Uhr abends, und Dinger
    verkündete, ihm seien gerade die Zigaretten
    ausgegangen.
    Ich verstand die Anspielung. Wir hatten alles
    abgecheckt, und weitermachen würde bloß in
    Wiederholungen ausarten. Bevor wir gingen, steckten wir auch noch die kleinsten Papierfetzen in einen Sack, der verbrannt werden würde.
    Vince und ich blieben noch da. Wir mußten den
    Grobplan noch mit dem Abteilungs-OC und dem
    Hauptfeldwebel besprechen. Sie würden eine Menge
    Fragen vom Stil »Was wäre, wenn« auf uns abfeuern, und ihre Sicht würde einige Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen. Wenn wir Glück hatten, würden sie dem Plan zustimmen.
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Vier
    Ich konnte nicht einschlafen. Meine Gedanken rasten mit 150 Stundenkilometern weiter. Es ging hier immerhin um einige Menschenleben, mein eigenes eingeschlossen. Der kommandierende Offizier hatte dem Plan zugestimmt, aber das hielt mich nicht davon ab, weiter zu überlegen, was man noch verbessern konnte. Sagten die anderen vielleicht einfach nur zu allem ja, was ich vorschlug?
    Wahrscheinlich war das nicht der Fall, da jeder ein persönliches Interesse an unserem Erfolg hatte, und es waren ehrliche und offene Typen. Hatte ich irgend etwas nicht

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