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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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wo es schön ist. Gehen wir in die Türkei. Ich war da mal auf Urlaub. Sehr schön. Wenn wir uns bis Istanbul durchschlagen, da kenne ich eine Kneipe, den Pudding Club, wo sich alle Weltreisenden treffen und Nachrichten für einander hinterlassen. Wir könnten dem Suchteam eine Notiz hinlegen und, bis sie uns finden, anständig einen draufmachen. Ist das nicht ‘ne Superidee?«
    »Bert, mit was für einem Empfang können wir
    woanders rechnen?« fragte Legs. »Gibt’s schon
    irgendwelche Infos von abgeschossenen Piloten?«
    »Das finde ich für euch heraus.«
    »Nach Süden«, sagte ich zu Bert, »gehen wir nur,
    wenn uns das befohlen wird.«
    Man bleibt man besten als Team zusammen, so lange
    das geht, denn es ist besser für die Moral und die Feuerkraft. Außerdem sind die Fluchtchancen besser als für einen einzelnen. Doch wenn wir den Trupp aufspalten müßten, war die Option Norden die beste, weil man
    selbst bei völliger Orientierungslosigkeit seinen Weg nicht verfehlen könnte. Geradeaus nach Norden bis zum 65
    Fluß, links abbiegen und immer nach Westen. Doch
    selbst wenn es uns gelang, die Grenze zu überqueren, waren wir damit nicht völlig in Sicherheit. Es gab allerdings auch keine anderslautenden Informationen.
    Was wir wirklich fürchteten, war eine
    Gefangennahme. Soweit ich wußte, hatten die Irakis weder die Genfer noch die Haager Konvention
    unterzeichnet. Während des Krieges gegen den Iran
    hatten wir Berichte über ihre Grausamkeiten bei
    Verhören gesehen. Die Irakis hatten ihre Gefangenen ausgepeitscht, mit Stromstößen gefoltert und teilweise zerstückelt. Ich machte mir große Sorgen, wenn wir gefangengenommen würden und nur die »großen vier«
    Angaben zu Nummer, Rang, Namen und Geburtsdatum
    machten. Damit würden sich diese Leute nie
    zufriedengeben und mehr von uns wollen. Daher
    beschloß ich, entgegen allen militärischen Regeln und ohne meinen Vorgesetzten etwas mitzuteilen, daß mein Spähtrupp sich eine Legende zur Tarnung zurechtlegen mußte. Aber wie konnte die lauten?
    Wir waren eindeutig eine Angriffseinheit. Wir säßen irgendwo im Nordwesten des Iraks fest und hätten jede Menge Munition, Sprengstoff, Essen und Wasser dabei.
    Man braucht nicht mal den militärischen Verstand einer Nonne, um zu erkennen, daß wir nicht zum Roten Kreuz gehörten.
    Ich sah nur die Möglichkeit, daß wir uns als Such- und Rettungstrupp ausgaben. Diese Teams waren gut
    ausgerüstet, besonders, wenn die Amerikaner einen ihrer abgeschossenen Piloten retten wollten. Die Piloten hatten 66
    einen TACBE [tactical beacon – taktischer
    Leitstrahlsender] , der auf der internationalen Notfrequenz sendete, die von AWACS-Frühwarnsystemen ständig abgehört wurde. Natürlich hörte jeder andere diese Frequenz ebenfalls ab, auch die Irakis. Die AWACS-Maschinen konnten den Piloten
    anhand seines Funkstrahls orten und die Botschaft
    weiterleiten. Dann würde sich ein Such- und
    Rettungstrupp bereitmachen. Dieses Team bestand aus einem Hubschrauber mit einem Suchtrupp von acht bis zehn Mann, bereit, mit den am Hubschrauber befestigten Maschinengewehren Feuerschutz aus der Luft zu geben.
    Zu diesem Trupp konnte sich noch ein Apache-Angriffs-hubschrauber gesellen, der wiederum Deckung gab, wenn der größere Hubschrauber landete und den »Fang«
    einholte. Vermutlich hätten sie noch Deckung durch ein paar Jets von oben, A10er etwa, um die Gegend zu
    bombardieren. Es wurde großer Wert darauf gelegt, die Leute zu retten, und das war auch richtig so. Man wußte so, wenn man in der Scheiße saß, daß sie alle
    Anstrengungen unternehmen würden, einen wieder
    herauszuholen, besonders die Piloten. Das ist gut für die Moral und die Kampfkraft. Abgesehen davon gibt es
    einen finanziellen Gesichtspunkt: Jeder Pilot kostet Millionen von Dollars an Ausbildung und Training.
    Die Irakis wußten über diese Rettungsaktionen
    Bescheid und auch, daß es in dem Abhol-Hubschrauber ein Ärzteteam gab, vorwiegend für die Notversorgung.
    Unser Team hatte etwa die richtige Größe, und wir
    würden mehr oder minder gleich gekleidet sein. Im
    67
    Gegensatz zur herrschenden Meinung laufen wir nicht in x-beliebigen Klamotten herum. Man braucht einheitliche Kleidung, damit die eigenen Truppen einen identifizieren können. Man will ja nicht von den eigenen Leuten
    abgeschossen werden. Das wäre mehr als
    unprofessionell. Für eine solche Operation trägt man daher eine Art Soldatenuniform.
    Wir würden nur normalen PE4-Sprengstoff

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