Die Maetresse bis Martini
sie damit anfangen?
„Gefällt dir das Fest?“, fragte sie, als er sie durch den Kräutergarten an das erste kultivierte Waldstück geführt hatte. Die Blätter bildeten ein Dach und rauschten leise, wenn ein Luftzug sie zum Leben erweckte. Der frisch aufgeschüttete Kies knirschte unter ihren Schuhen, die Luft war mit Gerüchen aller Art angereichert und die Musik untermalte die herrliche Stimmung. So einen verzauberten ersten Mai hatte sie noch nie erlebt. Also schwieg Katharina, um wie Karl den Frühling zu genießen.
„Warum trägst du Grün?“, wollte er nach einer Weile wissen. Sie ging im selben Takt wie er, schwieg wie er, roch aber weitaus besser. Sein Blut erhitzte sich und nur Katharina konnte sein Verlangen stillen, das nach zehn Tage Enthaltsamkeit unendlich war. Er brauchte einen bestimmten Platz, wo er ihre Lust spüren wollte. Niemand durfte hören, welche Laute Katharina von sich gab, wenn er sie liebte.
„Ich liebe diese Farbe an dir. Daher trage ich sie für dich.“ Sie warf ihm einen scheuen Blick zu. Er war in einer seltsamen Stimmung und da konnte eine Bemerkung seine Beherrschung brechen. Plötzlich blieb er stehen, löste ihren Arm und trat hinter sie. Ein Prickeln lief ihren Rücken hinab.
„Weißt du, wer das ist?“, fragte er leise in ihren Nacken, der bereits nach seiner Berührung verlangte. Mit einem Schlag waren ihre Nerven hellwach und die Begierde fraß sich durch ihre Eingeweide. Wo würde er sie zuerst berühren?
„Das ist Diana, die Göttin der Jagd.“, flüsterte sie und bebte. Sein Atem brannte in ihrem Nacken und am Hals, aber er berührte sie nicht.
„Sie will gejagt werden wie du.“ Seine warmen Lippen küssten sie auf der rechten Schulter, was ihr ein Stöhnen entlockte. „Hier bin ich der Jäger und habe dich erlegt. Du bist nun meiner Gnade ausgeliefert.“ Ein zweiter Kuss versengte die andere Schulter.
Katharina stockte fast der Atem, als er sie von hinten umfasste und seine Hände an ihren Brüsten spürte. Seine Enthaltsamkeit hatte die Grenze erreicht.
„Du bist heute gnadenlos.“, forderte sie ihn mit schwindender Kraft heraus. Sie war Wachs in seinen Händen. Wusste er das?
„Dann fleh mich um Gnade an!“, gab Karl zurück und presste seine Lippen an ihren Hals. Katharina schrie vor Lust auf und bedeckte seine Hände mit ihren: „Niemals!“ „Schau sie dir an!“, befahl er und zog hastig die Nadeln aus ihrem Haar, damit er darin wühlen konnte. „Du bist wie die Göttin wild!“
Wild war er, als er seinen Mund an ihrem Hals tanzen ließ und sie zum Stöhnen brachte. Neue Schauer durchzogen sie, als sie zu der Statue aufblickte und dort ein wohlgefälliges Lächeln sah. An ihrem Rücken spürte sie mit allen Sinnen den jungen Mann, dem sie hoffnungslos verfallen war und der ihre Lust wie kein zweiter beherrschte. Er gewährte ihr keinen Kuss, dafür sank er zusammen mit ihr zu Boden. Schon waren ihre Röcke hochgeschoben und sie saß rittlings auf seinen Lenden. Ihr lautes Keuchen war Musik in seinen Ohren. Während sie seine Hose öffnete, streichelte er ihre Schenkel. Dann packte er sie an den Schultern und zog sie zu sich herunter, ihre Haare flossen wie Seide über sein Gesicht. Sofort wanderte seine Hand zu ihrem Schoß und reizte dort ihr Blut, die andere strich durch ihre Haare. „Küss mich!“, befahl sie mit letzter Kraft.
„Bitte um Gnade!“, gab er erregt zurück. Das liebte er so an ihr: ihre Sturheit.
In ihrem Blut tobte ein unglaubliches Verlangen, dass sie sich ihm ergab: „Gnade!“
Sofort drang er in sie ein, um ihre Lust zu stillen. Für einen Moment hielt Katharina ihren Atem an, weil sie zu vergehen glaubte. Dann richtete sie sich auf und ritt ihn wild wie die Göttin über ihr, bis sie laut keuchend den Höhepunkt der Leidenschaft erreichte. Im gleichen Moment erklomm er sein Paradies und verströmte sich in ihr.
Kapitel 9
„Sag mal, haben die Kupfermünzen einen tieferen Wert, die du so fleißig sammelst?“, fragte Karl neugierig, als Katharina zwanzig von ihnen in einer Schüssel mit warmem Wasser schrubbte. „Ist da ein Zauber drauf? Denn Goldmünzen sind mehr wert.“
Katharina verschluckte sich und hätte fast die Schüssel fallen gelassen. Was er alles bemerkte! Doch ohne passende Antwort wurde es schwierig. Also flunkerte sie hastig: „Die Kupfermünzen sollen mich vor Schaden bewahren.“
„Indem du sie dir in deinen Körper steckst an einer Schnur? Das halte ich für
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