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Die Maetresse bis Martini

Die Maetresse bis Martini

Titel: Die Maetresse bis Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Chriffie
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einen schlechten Rat.“ Karl schüttelte den Kopf. „Wer hat dir das weisgemacht? Die Hebamme namens Hannah, wo du vor Monaten warst?“
    Katharina sah ihn voller Angst an und nickte.
    „Die praktiziert hier nicht mehr.“, beruhigte sie Karl. „Vor Wochen ist sie beim Rat der Stadt angezeigt worden, weil sie Schwangerschaften abgebrochen hat. Nach einer hohen Buße hat der Rat sie ausgewiesen. Schwangerschaftsabbruch ist eine Sünde! Wahrscheinlich hat sie auch irgendwelche Mittelchen gehabt, um Männer unfruchtbar zu machen und Kinder zu verhindern.“ Empört marschierte er in ihrem Zimmer auf und ab. „Zum Glück bist du nur ein einziges Mal da gewesen. Ich hätte sonst an dir zweifeln müssen!“
    „Was ist so schlimm daran?“, fragte Katharina, obwohl sie wusste, dass dieses Thema zu Streit zwischen ihnen führen konnte. Seit dem Maientanz waren gut zwei Monate vergangen. „Ich dachte, du lehnst Kinder ab?“
    Verwirrt blieb Karl stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie kommst du darauf, Rina? Ich hätte gerne Kinder mit dir. Aber da du unfruchtbar bist, wird mir das für immer verwehrt bleiben. Nur mit meiner Ehefrau muss ich so drei oder vier in die Welt setzen.“ Seine blauen Augen waren voller Schmerz, als er sie ansah. Eine Woge neuer Gefühle durchströmte sie. Er schien sie tatsächlich gern zu haben und wünschte sich Kinder mit ihr. Fast wäre Katharina die Schüssel aus den Händen gerutscht. Da stand er, ihr Prinz, und sorgte sich um sie. Er sah besser aus als vor Monaten, als er bei ihr im Laden aufgetaucht war. Ihr Herz quoll über vor Liebe zu ihm. Sie gestand es sich endlich ein: Sie liebte ihn und wollte für immer in seinen Armen liegen. Wie sollte sie ihm sagen, dass sein Wunsch möglich war? Wie würde er auf die Wahrheit reagieren? Katharina beschloss, sich langsam vorzutasten, und fragte ihn: „Was wäre, wenn ich ein Kind von dir erwarten würde?“
    „Tust du es?“ Er kam näher, so dass sie zu ihm aufblicken musste. Diese Position hatte Karl schon immer gemocht, weil er tief in ihre grünen Augen und ihren Ausschnitt blicken konnte. Warum ging seine Rina auf dieses Thema ein? Eigentlich müsste es sie sehr schmerzen, kinderlos zu sein. Trotzdem sah er oft die Sehnsucht in ihren Augen, wenn sie im Waisenhaus Besuche machte oder Müttern mit ihren Kindern auf der Straße nachblickte. Wie oft hatte er ihr diesen Wunsch erfüllen wollen! Aber die Natur war manchmal grausam zu denen, die es wie Katharina am wenigsten verdienten.
    „Nein“, sagte Katharina und bedauerte diesen Umstand zugleich.
    „Dann“, meinte Karl und baute sich vor ihr auf, „ist das nur eine theoretische Frage.“
    „Ja“, nickte Katharina.
    „Gut. Ich werde mich bemühen und ganz ehrlich zu dir sein.“ Jetzt ging er sogar vor ihr auf die Knie! Er nahm ihr die Schüssel mit den Kupfermünzen aus den Händen und stellte sie beiseite. Dann hielt er beide Hände fest, so dass sie eine warme Woge durchfuhr. „Ich wäre der glücklichste Mann auf Erden und würde dafür sorgen, dass dir und dem Kind nichts passiert. Du hättest deine Räume weiterhin neben mir und wir wären gute, aber strenge Eltern.“
    „Und deine Ehefrau?“ Katharina war atemlos, als sie seine Anspannung spürte. „Wir würden in Sünde leben, bedenke das!“
    „Ich würde niemals diese Erbin heiraten, das könnte ich nicht, wenn du schwanger wärst.“, rief Karl leidenschaftlich aus und Katharina drohte das Herz stehen zu bleiben. So ungestüm war ihr Prinz, das Privileg der Jugend! Ach, was musste er noch lernen!
    „Du brichst damit das Versprechen, das du deinen Vater gegeben hast!“, erinnerte sie ihn leise. „Er wird dich im schlimmsten Fall enterben und dich aus Hochheim hinauswerfen.“
    „Das tut er nicht, ich bin doch sein Erbe.“ Karls Hände zitterten leicht in ihren. So sicher war er sich also nicht. Aber er wäre gern für sie stark gewesen.
    „Ich schätze, im Zweifelsfall täte er das, um Hochheim zu retten. Unsere Kinder wären niemals adelig, sondern immer Bastarde. Außerdem verletzt du den Hof und den Rest deiner Familie.“ Sie schüttelte den Kopf und drückte leicht seine Hände.
    „Dann werden wir eben so zusammenleben. Für immer.“ Aber er barg sein Gesicht in ihren Händen und sie hielt im letzten Moment ihre Tränen zurück. So voller Träume. „Du bleibst meine Mätresse, jeder wird dich achten und ich werde dich bis ans Ende unserer Tage beschützen.“, kam leise zwischen

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