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Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Breuer
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schüttelte sich und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ich muss nun wirklich los. Komm mich bitte bald wieder besuchen.«
    »Natürlich.«
    Alena drückte Änni zum Abschied noch einmal und eilte dann die Gasse hinauf in Richtung Hahnenpforte. Als sie sich kurz umdrehte, sah sie, dass Änni immer noch vor dem Haus in den Obenmarspforten stand und gedankenverloren die Fassade hinaufblickte.

21. K APITEL
    G otthardt starrte auf den Stapel Briefe, der unbeantwortet vor ihm auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers lag. Mit den Gedanken war er längst nicht mehr bei der Arbeit und grübelte schon seit Stunden über den Verbleib der Dämonenbrut. Nach seinem Geständnis über Alenas wahren Verbleib hatte seine Mutter die Angelegenheit nicht mehr zur Sprache gebracht. Gotthardt verstand das nicht. Auch wenn andere Sorgen in ihren Augen Vorrang hatten, durfte die Mutter nicht vergessen, wie viel Unheil die Dämonenbrut bereits über ihn gebracht hatte. Die Sache war außerdem mit Sicherheit noch nicht ausgestanden.
    Gotthardt erhob sich von seinem Stuhl und trat zum Fenster. Soeben kam der Baumeister über den Weismarkt gelaufen, direkt auf sein Haus zu. Gotthardt ahnte, dass der Grund dafür nur mit dem neuen Haus zusammenhängen konnte, und eilte die Stiegen hinab.
    Laut schnaufend stand der Mann schon vor seiner Tür. »Herr, es ist etwas Schreckliches geschehen! Ein Teil des Daches ist eingestürzt. Dabei starb ein Arbeiter.«
    »Himmel! Wie konnte das passieren?« In Gotthardts Kopf formten sich dunkle Wolken.
    »Ich weiß es nicht!« Der Baumeister schlug die Hände über den Kopf zusammen. »Ihr müsst sofort zur Baustelle kommen.«
    Die Wolken in Gotthardts Kopf wurden schwärzer und schwärzer. Schwindel überfiel ihn. »Wieder ein Werk der Dämonenbrut.«
    Entgeistert riss der Baumeister die Augen auf. »Was sagt Ihr?«
    »Nichts, gar nichts.« Wütend schlug Gotthardt dem Mann die Tür vor der Nase zu.
    Fäuste hämmerten gegen das Holz. Gotthardt hielt sich die Ohren zu und eilte die Stiege hinauf. Er hatte es geahnt. Ein Unheil folgte dem anderen. Rastlos schritt er im Arbeitszimmer auf und ab. Wenn doch nur die Mutter bald vom Markt heimkäme! Und wo steckte eigentlich Änni? Wo war das Miststück? Sie wusste bestimmt, wo Alena die Brut versteckt hielt. Er konnte nicht mehr länger warten. Notfalls würde er das Geheimnis aus der Magd herausprügeln. Entschlossen griff Gotthardt nach der Reitpeitsche und verließ das Arbeitszimmer.
    Ännis Gesang drang aus der Waschstube. Mit langen Schritten überquerte Gotthardt den Hof und riss die Tür auf. Die Magd sah ihn erschrocken an und ließ das Kleid in ihrer Hand zu Boden fallen.
    »Raus mit der Sprache. Wo ist die Brut?«
    »Wovon … wovon sprecht Ihr?« Alle Farbe war aus Ännis Gesicht gewichen.
    Die Peitsche klatschte auf den Boden.
    »Du weißt genau, wovon ich spreche. Von Alenas Brut.«
    »Ich verstehe Euch nicht. Alena und das Kind sind doch tot.«
    »Mach mir nichts vor! Ich habe dich gesehen, als du dich mit Alena auf dem Leprosenhof getroffen hast. Wo hält sie den Abschaum des Satans versteckt?« Er hob den Arm. »Sprich, oder ich prügele es aus dir heraus.«
    Änni begann zu weinen. »Ich weiß es nicht, wirklich nicht«, wimmerte sie.
    Die Peitschte sauste durch die Luft und klatschte auf Ännis Schulter. Aufheulend fiel die Magd zu Boden.
    »Gotthardt!«, polterte plötzlich eine Stimme hinter ihm. »Hast du den Verstand verloren?« Mergh riss ihm die Peitsche aus der Hand. »Wer soll denn die Arbeit verrichten, wenn du sie halb totprügelst? Mir steht der Sinn nicht danach, eine neue Magd zu suchen.«
    »Ich muss wissen, wo die Brut ist. Sie muss brennen!« Gotthardt fletschte die Zähne.
    »Du bist verrückt! Lass die Brut doch Brut sein. Im Augenblick gibt es Wichtigeres. Hast du vergessen, dass du vorgeladen bist? Du musst ins Rathaus.« Mergh warf die Peitsche vor Ännis Füße. »Und du … sieh zu, dass du wieder an die Arbeit kommst!«
    Im Rathaus bot sich das gleiche Bild wie bei der letzten Vorladung. An dem langen Tisch saß Gülich zwischen den Kommissaren. Als ihn der siegessichere Blick des Rebellen traf, vergaß Gotthardt sogar die Dämonenbrut.
    »Nehmt Platz, Crosch!« Gülich fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über den Spitzbart und richtete die Augen auf das Schriftstück vor sich.
    »Es gibt Beweise, dass Ihr den Bau Eures neuen Hauses aus dem Stadtsäckchen finanziert habt.«
    Mergh hatte sich neben ihren Sohn

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