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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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überzeugt, dass der Krankenschwester nicht zufällig das Glas aus der Hand gefallen war und dass ihr Vater bei der Bemerkung blass geworden war. Es hatte also irgendeine Bede u tung. Maggan überlegte, ob sie die Schwester oder einen Arzt darüber ausfragen sollte, doch dann verwarf sie diese Idee wieder. Denn, wenn sie tatsächlich nur unter dem Einfluss der Medikamente fantasiert hatte, machte sie sich bloß läche r lich. Falls doch etwas Geheimnisvolles daran sein sollte, würden sie es ihr bestimmt nicht s a gen, wenn schon ihr Vater nichts zugab.
    Es war wieder einmal Vollmond, wie vor vier Wochen bei ihrem Unfall. De s halb waren die Rollos im Krankenzimmer bis ganz nach unten gezogen. So war es stockdunkel in dem Raum. Die regelmäßigen Atemzüge von Luise sagten Maggan, dass ihre Bettnachbarin tief und fest schlief. Trotzdem hatte sie ein aufgeregtes Kribbeln in der Magengegend, als sie sich den Morgenma n tel überzog und barfuß zur Tür schlich. Im Flur brannte eine schummrige Nachtbeleuchtung und es war totenstill. Die Nachtschwester war nicht an i h rem Platz. Als Maggan die Sirene des Rettungswagens hörte und das Blaulicht sogar bis hier in den dritten Stock vordrang, wusste sie, dass die Nachtschwester e i ne Zeit lang beschäftigt sein würde.
    Maggan schlich hinter die rosafarbene Theke der Stationsschwester. Eine Menge Papierkram lag darauf und es roch nach Desinfektionsmitteln. Zw i schen dem Papierkram standen ein Telefon und ein Monitor. Der Computer befand sich im Stand-by-Modus. Fische schwammen friedlich zwischen sich in der Str ö mung wiegenden Pflanzen hin und her. Maggan tippte den Monitor an – ein Touchscreen – und der Bil d schirmschoner, der ein Aquarium simulierte, verschwand. Es erschien ein Bild mit einer Vielzahl Recht e cke, die wie die Tasten eines Keyboards dreidimensional hervorstanden. Unter jeder Taste stand ein N a me. Wenn ein Patient den Notschalter gedrückt hatte oder seine Überwachungsgeräte von der Norm abweichende Werte feststellten, leuchtete das en t sprechende Kästchen rot auf und der Rechner gab einen Warnton ab. Aber m o mentan war alles ruhig.
    Maggan verkleinerte die Kontrollansicht durch gezieltes Tippen auf den Touchscreen zum Symbol. Das Hauptmenü erschien – eine Fülle verschied e ner Icons. Maggan kannte sich mit diesen elektronischen Geräten aus gut, schließlich arbeitete sie bei Delta in der Forschungsabteilung an der Entwicklung neuer Computerprogramme für die Erkennung tiefliegender Rohstoffe von Satelliten. Doch jetzt hatte sie keine Ahnung, wonach sie suchen sollte. Rohstoffe gab es hier nämlich nicht. Keines der Symbole hatte eine Bezeichnung, in der K2 vorkam. Deshalb beschloss sie erst einmal ihre eigene Akte zu s u chen.
    Nachdem sie in die dritte Unterebene eines Ordners vorgedrungen war, fand sie endlich eine Liste von Dateien, die aus Nummern und Buchstaben bestanden. Ein kurzer Blick sagte ihr, dass die Nummern das Geburtsdatum und die Buchstaben die Anfangsbuchstaben des Namens des jeweiligen Patienten darstellten. Maggan tippte mit dem Finger auf 1206**MS des Touc h screen und ihre Akte wurde geöffnet. Hier war alles verzeichnet, von der ersten Impfung nach der G e burt bis zu ihrer Nierentransplantation. Doch die meisten Dinge, die da standen, verstand sie nicht, da es von medizinischen Fachausdrücken nur so wimmelte. Deshalb brauchte sie auch eine ganze Weile, um sich in dem Gewirr von Daten zurechtzufi n den.
    Den Ausdruck K2 konnte sie nicht erkennen. Sie ließ den Rechner nach dem Ausdruck in ihrer Akte suchen, doch auch das war negativ. Unter dem Vermerk Spender stand jedoch diese seltsame Bezeic h nung: K-Delta X2. Das machte sie stutzig. Schon wieder einer dieser Zufälle? War das Wort Delta nur zufällig in der Bezeichnung des Spenders? Wollte man die Identität aus ethischen Gründen g e heim halten? Oder hatte das Ganze etwas mit dem Delta-Konzern zu tun? Sie erinnerte sich auch undeutlich daran, dass ihr Vater diesen Ausdruck als Code b e zeichnet hatte.
     
    Die Bürste glitt sanft durch das blonde Haar. Die Frau betrachtete sich im Spiegel. Sie sah schön aus. Die Haut wirkte jugendlich frisch und straff. Die letzte Laserbehandlung lag erst sieben Monate zurück, doch auf der Stirn en t deckte sie eine winzige Falte. Die Frau beugte sich nach vorn und betrachtete den Verräter ihrer Jugend genauer. Sie seufzte und nahm eine rosafarbene Pi l lenschachtel aus einer Schublade. Die Pille war gut für ihre

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