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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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verbl ü henden Rosen, stieg ihr in die Nase, während sie durch das abendfeuchte Gras ums Haus schlich. Ihr vierradgetriebener Geländew a gen stand in der Einfahrt. Maggan wartete bis ein Auto auf der Straße vor dem Haus vorbeifuhr und sta r tete genau in diesem Moment den Motor. Ein Blick zurück zum Haus sagte ihr, dass niemand etwas b e merkt hatte. Kein Licht ging an.
    Diesmal nahm Maggan nicht den direkten Weg zur Firma, sondern bog schon vor der Magnetschw e bebahn-Trasse rechts in einen Waldweg ein. Die Scheinwerfer erhellten den Weg und das darüber liege n de Blätterdach. Es wirkte wie ein Tunnel. Plötzlich musste sie scharf bremsen, denn zwei Rehe überquerten die Straße und blieben, geblendet von den Scheinwerfern, mitten auf dem Weg st e hen. Maggan hupte und sie sprangen in den Wald. Sie musste mehrmals tief durchatmen, um den Schreck zu überwinden. Dann schaltete sie runter und fuhr etwas langsamer. Zu ihrer Linken begann jetzt ein drei Meter hoher Maschendrahtzaun. Alle zwei Meter blinkte ein rotes Lämpchen darauf. Große Hinweistafeln verkünd e ten, dass dahinter das Firmengelände des Delta-Konzerns lag. Zutritt strengstens untersagt! Rote Buc h staben warnten vor dem Starkstrom.
    Maggan knipste die Scheinwerfer aus und parkte den Wagen in entgegengesetzter Richtung auf dem Weg. Nur für den Fall, dass sie sich schnell rarm a chen musste. Sie hatte ja keine Ahnung, was sie erwarten würde, doch in ihrem Magen kri b belte es.
    Der Zaun lag vor ihr und sie wusste genau, dass das mit dem Starkstrom nur eine Finte war. Das wäre ihrem Vater viel zu teuer gewesen. Doch sicherheitsha l ber warf sie einen Ast dagegen. Nichts passierte. Maggan brauchte ein paar S e kunden, um sich zu überwinden das Ding anzufassen. Sie atmete tief ein, schloss die Augen und krallte die Finger in die Maschen. Puh! Es war kein Strom vo r handen. Über den Zaun zu klettern, war für sie kein Problem, auch wenn sie noch nicht wieder in Form war und einen Luftballon in einer Hand trug. Auf der anderen Seite ließ sie sich möglichst leise zu Boden sinken, denn die eigentliche Gefahr ging von den Nachtwächtern und ihren Hu n den aus.
    Das Trafohäuschen war nicht weit entfernt. Der Schrei einer Eule ließ sie zusammenzucken. Dann tasteten ihre Hände schon über die raue B e tonwand und fanden auch die stählerne Tür. Maggan zog Harrys Ausweiskarte aus der Jacke n tasche und ließ sie durch den Schlitz gleiten. Ein grünes Lämpchen blinkte auf und ein kleines Röhrchen schob sich aus dem Kasten. Maggan zögerte einen Moment, denn die Idee kam ihr plötzlich sehr absurd vor. Doch dann hielt sie den Ballon ganz nah an das Röhrchen und öffnete das Band. Die Luft presste sich wie ein großer Atemzug in das Analysegerät. Es wurde totenstill. Unve r mittelt surrte es und die Tür sprang einen Spalt weit auf. Maggan atmete erleichtert und gleichzeitig überrascht auf. Vorsichtig öffnete sie die Tür etwas weiter. Dri n nen war es stockfinster. Sie zog die Tür hinter sich wieder zu und stand in beunruhigender Dunkelheit. Jetzt wagte sie es jedoch die Taschenlampe anzuknipsen. Auf dem Gelände draußen war ihr das zu gefährlich gewesen. Maggan stand in einem quadratischen Raum aus Aluminiumwänden, ohne Fenster. Ein Aufzug. Es gab nur einen roten Knopf n e ben der Eingangstür und den drückte sie. Egal, was sie jetzt erwartete, sie war weit gekommen! Jetzt wollte sie alles wissen!
    Das Ding begann leicht zu vibrieren und sie spürte, dass es ziemlich schnell abwärts ging. Nach ein paar Sekunden bremste der Lift und Maggan hatte das Gefühl, dass ihr der Mageninhalt gleich hochkam. Sie musste schlucken. Die Bremsbewegung verursachte ein Ra u schen in ihren Ohren.
    Die Tür glitt auf. Sie stand in einem düster beleuchteten Gang. Die Wände waren weiß gestrichen und die Decken bestanden aus Gitterrosten. Der Fußb o den hatte einen verschlissenen, blaugrauen Belag. Die Fahrstuhltür hinter ihr war auffallend rot. Es war keine Menschenseele zu sehen. Die ganze Szenerie erinnerte sie an das Kra n kenhaus.
    Da Maggan die Wahl hatte, nach links oder rechts zu gehen, entschloss sie sich schließlich, aus keinem bestimmten Grund, für rechts. Der Gang ve r zweigte sich mehrmals und sie hatte das Gefühl in einem unterirdischen Lab y rinth zu sein. Das war es wohl auch. Es gab unzählige graue Türen mit verschiedenen Aufschriften und jede Menge Labore. Doch Maggan schlich weiter den Gang en t lang. Was sie suchte, wusste sie

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