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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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Mädchens, das von Zuhause weggela u fen war.
    „Sie werden dich nicht fragen“, murmelte Maggan.
    „Sie werden mich nicht finden“, antwortete Svenja. „Werden sie doch nicht?“ Sie sah ängstlich aus. Maggan nahm ihre Hand und versuchte zu l ä cheln.
    „Nein, das werden sie nicht.“ Ihr Blick senkte sich. Sie starrte in ihre Kaffe e tasse und beobachtete, wie sich Milch und Kaffee in hellen und dunklen Wo l ken mischten. Es sah aus wie ein Gewittersturm. Dabei kaute Maggan auf ihren Fingernägeln. Das hatte sie seit ihrer Kindheit nicht mehr getan. Angestrengt übe r legte sie, was sie unternehmen könnte.
    Sie blickte versonnen zu der Gruppe alter Männer hinüber, die auf der Veranda des Hauses auf der g e genüberliegenden Straßenseite mit Karten spielten. Die eindeutige Auffälligkeit ihres Alters erschreckte sie in ihrem Inneren. In ihrer Welt gab es auch ältere Menschen, doch sie sahen nicht so verbraucht und ve r schrumpelt aus wie diese hier. Es gab Cremes und Laser und jede Menge anderer Möglichkeiten, sich eine fast jugendliche Frische zu erhalten. Aber ihr Alter pas s te zum Zustand der Häuser. Vor Jahren war das bestimmt ein malerisches Dorf gewesen. Die kleinen Häuschen waren in dem typischen Rot skandinavischer Holzhäuser gestrichen. Die Fenster- und Türrahmen w a ren weiß. Die überdachte Veranda hatte wundervolle Ornamente zwischen den Stützpfeilern, die ebenfalls weiß gestr i chen waren. Doch jetzt war überall die Farbe abgeplatzt. Schmutz und Schimmel taten ihr ü b riges.
    „Ich habe eine Freundin in Mora am Siljansee. Vielleicht können wir uns dort eine Weile verstecken“, dachte Maggan laut nach. Svenja nickte.

 
    Besprechung
     
    Der junge, blonde Mann schaltete das Licht an. Es war noch niemand anwesend. In der Mitte des fen s terlosen Raumes stand ein ovaler Tisch. Es roch muffig. Er schaltete deshalb die Klimaanlage ein. In zwanzig Minuten würde die Luft komplett ausg e tauscht sein.
    Bill Hunter trat ein und setzte sich gähnend an den Tisch. Der a ndere strich sich mit den Fingern durch das Haar und machte sich am Beamer zu schaffen. Das Gerät projizierte das Bild des Monitors, der am Kopfende des Tisches stand, auf eine Leinwand, damit alle Teilnehmer der Besprechung Dr. Wongs digitale Visualisierung des Problems verfolgen können. Zurzeit waren jedoch nur waagerechte bunte Streifen auf der Leinwand zu erke n nen.
    „Ich habe eine tolle Nacht hinter mir. Davon kannst du nur träumen, Ke n ny.“
    „Du meinst die drei Stunden, nachdem du mit Harry fertig warst, bis jetzt?“
    „Du solltest dir gut überlegen, was du sagst und tust, Kenny. Irgendwann ist das Fass voll. Glaub mir, Dr. Wong ist nicht gut auf dich zu spr e chen.“
    „Ach ja? Hat er dich auf mich angesetzt?“ Kenny blickte von seiner A r beit auf und sah seinen Partner an.
    „Ach, Quatsch“, antwortet Bill und rang sich ein Lächeln ab. „Du solltest etwas ruhiger werden. G e nieße deine Privilegien und setze sie nicht aufs Spiel.“
    „Vielleicht hast du recht, Bill.“ Er holte etwas aus seiner Jackentasche und schluckte es. Bill streckte sich und legte die Füße auf den Tisch.
    „Also ehrlich, die Nacht war toll“, lächelte er versonnen.
    „Ach ja? Na, erzähl schon deine tolle Story, sonst platzt du mir noch“, grinste der a ndere , während er die Verkabelung der Geräte weiter unte r suchte.
    Kenny kroch unter den Tisch und wackelte an mehreren Steckverbindungen herum. Er entschied sich dann einen Stecker mit einer anderen Buchse zu ko p peln. Das Bild auf der Leinwand nahm die Gestalt des Delta-Symbols an. Es war eine kurze, sich ständig wiederh o lende Videosequenz. Das Delta-Symbol stand, wie aus purem Gold gegossen, auf einem Sockel. Der Mond drehte sich langsam um die Erde und diese sich um ihre um 23,5 Grad zur E k liptik geneigten Achse. Die Kontinente traten plastisch aus der goldenen Kugel hervor. Das Dreieck, was die Himmelskörper umgab, dre h te sich um eine unsichtbare vertikale Achse um sich selbst, jedoch in entgegengesetzter Richtung zur Erdrotation. Bei jeder Umdrehung blinkte ein leuchtender Lich t punkt auf.
    „Ich hatte die Erlaubnis eine der K2s zu vögeln“, begann Bill verzückt zu e r zählen. Kenny runzelte die Stirn. Er hielt nicht viel davon. Genauso gut könnte er es mit einer sprachanimierten Puppe oder einer Leiche treiben. Das waren doch keine richtigen Menschen. Irgendwie fand er es pervers, mit diesen Di n gern Sex zu haben. Bill war da ganz

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