Die Maggan-Kopie
g e richtet.
Als Kenny in die Küche trat, sah er Mark im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen, die andere Maggan mit dem linken Arm umschlungen und die Waffe an ihren Kopf gedrückt. Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie wi m merte leise.
„Du kannst ES loslassen“, sagte Kenny ruhig. Mark zögerte einen Moment. Dann stieß er Svenja von sich. Sie fiel auf den Boden und blieb zusammeng e rollt und leise schluchzend liegen.
Kenny streckte seine Hand aus und umfasste den Lauf der Flinte. Vorsichtig zog er sie zu sich heran. Maggan ließ es geschehen. Sie starrte ihn nur fa s sungslos an. Sie ging langsam rückwärts zum Tisch und ihre Hände umkrallten eine Stuh l lehne. Was würde jetzt geschehen? Sollte dies das Ende sein? Ein Schuss und alles war aus? Aber schließlich war sie Rune Svensons Tochter!
„Los Kenny“, drängte Mark, „lass es uns schnell erledigen.“
Zu den Frauen sagte er: „Wenn ihr kooperiert, wird es schnell und schmerzlos sein. Eine von euch darf mit zurück. Papa möchte dich wiederh a ben“, höhnte er mit Blick auf Maggan.
„Aber vielleicht sollten wir vorher noch ein bisschen Spaß ...“
Weiter kam er nicht, denn Maggan hatte den Stuhl ergriffen, hoch in die Luft gewirbelt und Fichtler entgegen geworfen. Der duc k te sich. Der Stuhl krachte gegen die Wand. Fichtler sprang auf Maggan zu und schlug ihr mehrmals mit der Hand ins G e sicht. Sie versuchte sich mit den Armen zu schützen.
„Verdammtes Miststück“, brüllte er, „wenn du nicht Svensons Tochter wärst, würde ich dir Manieren be i bringen.“
Maggan taumelte zur Wand, Svenja schrie. Kenny stand unschlüssig in der Tür. Mark ging zurück zu Svenja. Er brauchte ein Ventil für seine Wut. Seine Hand griff in ihre Haare und legte ihren Nacken frei. Er blickte auf den Stric h code, der dort eintätowiert war, nickte bestätigt und drückte die Waffe an ihren Hinterkopf. Svenja hielt sich die Hände vors Gesicht und schluch z te.
„Nein!“, brüllte Maggan.
Der Knall des Schusses krachte laut und unnatürlich in der Hütte. Maggan blieb wie eine Statue stehen und starrte auf die Szenerie. Mark Fichtler blickte Kenny ungläubig an. Aus einem Loch in seiner Schläfe rann ein dünner Blu t fluss. Dann kippte er nach hinten auf die Dielen.
Maggan sah Kenny an. Ein kleiner Rauchschwaden kräuselte aus der Mü n dung seiner Pistole. Plötzlich wich sein versteinerter Gesichtsausdruck einem gelösten und entspannten Lächeln.
„Das war nötig“, sagte er entspannt. „Hallo Maggan.“ Seine Stimme war leise. Er sicherte die Waffe und nahm sie runter.
„Hallo Kenny“, antwortete Maggan, bemüht es möglichst kühl zu sagen. Doch seine Stimme ließ in ihr einen Eisklumpen schmelzen und sie konnte nichts dagegen tun. Sie zitterte vor Anspannung. Svenja stand auf und drückte sich eng an Maggan. Sie legte den Arm um ihre Schulter. Alle drei blickten ratlos auf die Le i che.
„Ich konnte ihn noch nie leiden“, sagte Kenny. Äußerlich wirkte er gefasst, doch er hatte einen Menschen getötet. Was war nur gesch e hen, dass es so weit gekommen ist?
„Was sollen wir mit ihm machen?“, fragte Maggan nervös. Kenny zuckte die Ac h seln.
„Ist in unserer Lage wahrscheinlich egal.“
Svenja
„K-Delta X2?“, fragte Kenny und blickte Svenja an. Maggan und Svenja schüttelten fast gleichzeitig den Kopf, sodass er erstaunt die Augenbrauen hoc h zog.
„Svenja“, antwortete sie für sich selbst. Es klang trotzig. Und Maggan l ä chelte stolz.
„Ich verstehe“, sagte Kenny mit einem gütigen Lächeln. Das machte Maggan w ü tend.
„Nein, tust du nicht!“, schrie sie ihn an.
„Okay, tue ich nicht“, versuchte er sie zu beschwichtigen.
„Du arbeitest schließlich für diesen Dr. Wong. Du hast auch einfach zugesehen, wie sie einen der beiden Harrys erschossen haben“, entgegnete Maggan i m mer noch aufgebracht.
„Du hast es gesehen?“, fragte er verblüfft.
„Ja, ich war im Lüftung s schacht.“
„Nun, dann hast du ja auch gesehen, dass nicht ich es war, der ihn umg e bracht hat“, antwortete er und fuhr sich mit der Hand nervös übers Haar.
„Aber du hast nichts dagegen getan“, klagte Maggan ihn an.
„Nein, das habe ich nicht. Es war nicht Harry, der erschossen wurde, sondern sein Klon K-Delta M34.“
„Wo ist da der Unterschied?“
Kenny lachte hart auf.
„Das sind keine Menschen, wie du und ich, Maggan. Die sind künstlich. Die haben keine eigene Persönlichkeit. Man kann sie
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