Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
Vom Netzwerk:
eher in das Bild, was sie von ihm im Kopf hatte, als die Rolle als Bluthund von De l ta.
    „Wong hat mich freigekauft. Und glaub mir, meine Ideen und Prinzipien habe ich nicht nur wegen eines bequemen Lebens aufgegeben. Es ging ums Überl e ben!“
    „Trotzdem hast du dich selbst verraten! Ich möchte lieber tot sein, als so einen Verrat begehen.“ Er schwieg. Sicher hatte sie recht. Doch seine Welt war nicht so behütet gewesen wie ihre.
    „Das kann noch kommen.“ Er war verbittert über die Wahrheit, die sie ihm so unverblümt an den Kopf warf. Jeder trägt ein Stück Schuld in sich. Er ein ganz besonders großes. Wo waren seine Ideen von der Verbesserung der Welt? Was hatte er selbst einmal gesagt? Nicht durch Worte, nur durch Taten lässt sich etwas verändern! Nun veränderten seine Taten auch die Welt, aber zu einer, die nicht seinen Ideen entstammte, sondern Dr. Wongs und Rune Svensons. „Ich habe Fehler gemacht, das weiß ich, doch das L e ben ist nicht immer so einfach“, versuchte er sich zu entschuldigen.
    „Oh ja, sicher“, antwortete sie sarkastisch. Er wurde wütend.
    „Wie kannst du es wagen, dir ein Urteil zu bilden! Du weißt gar nichts!“, brüllte er und Svenja zuckte zusammen.
    Maggan entgegnete wütend: „Jeder Mensch hat seine Probleme, du bist nicht der einzige, aber sie sind keine Entschuldigung für Mord und ...“ Sie brach ab, denn es gab kein Wort, das das Verbrechen au s drückte, das sie mit dieser Klonerei begingen.
    „Ich bin nicht der Sohn eines Millionärs. Ich wurde nicht behütet und von der grausamen Realität a b geschirmt“, entgegnete er.
    „Ich wünschte, ich hätte eher Bescheid gewusst“, erwiderte sie w ü tend.
    „Was hätte es dir gebracht? Vielleicht auch ein paar Jahre in New Alcatraz.“
    Maggan wurde nachdenklich. „Du warst dort?“
    „Ja! Glaub mir, um dort wegzukommen, würde ein Papst zum Killer.“
    Maggan sagte nichts. Sie hatte schon von diesen Gefängnisinseln in Polynesien gehört. Sie dachte i m mer, dass dorthin nur Menschen verbannt wurden, die es wirklich verdient hatten, die kein Recht mehr hatten, in dieser Gesel l schaft zu leben. Kenny mochte Fehler begangen haben, doch er war keine Bestie. Er war doch nicht einer dieser Menschen, die sie nach Alcatraz sch i cken würde. Dorthin kamen doch nur Mörder, Kinderschänder, Terroristen. Er war ein Terrorist gewesen! Maggan konnte es sich kaum vorste l len.
    „Weißt du noch, wie wir damals davonliefen?“, fragte sie. Sie lachte bei dem Gedanken. Kenny lächelte sie an. Sie saßen am Feuer und schwelgten in Erinn e rungen an ihre gemeinsame Jugend. Damals dachten sie, dass sie die größten Probleme auf der Welt hatten. Dass sie das nicht überleben würden. Sie hatten es überlebt. Doch was war mit dem Jetzt? Was würde passieren? Würden sie das hier überleben?
    „Weißt du, wie sie das machen? Wie sie uns machen?“, fragte Svenja plötzlich in einer stillen Minute. Kenny blickte vom Feuer auf und lehnte sich im Sessel zurück. Maggan blickte Svenja an. Sie schien sehr interessiert an der Antwort zu sein. Kenny stieß unschlüssig die Luft aus und fuhr sich mit der Hand übers Haar.
    „Ich bin kein Wissenschaftler“, versuchte er sich herausz u reden.
    „Du musst doch irgendetwas aufgeschnappt haben!“, entgegnete Maggan.
    Er lächelte, sah ihr in die Augen. Sie war unwiderstehlich in ihrem Zorn.
    „Dr. Wong erzählte mir einmal, dass sie in den Anfängen ihres Projekts einfach die Totipotenz von Embryozellen ausgenutzt haben. Aber das war vor se i ner Zeit.“
    „Die was?“, fragten Maggan und Svenja fast gleichzeitig.
    „Totipotenz“, wiederholte er jede Silbe betonend. „So nennt man die Fähigkeit einer Zelle, sich zu jeder besonderen Funktion zu entwickeln. In dem Stadium kann sich jede Zelle zu einer Herzzelle, Nervenzelle, Blutzelle, Kn o chenzelle und so weiter entwickeln. Es ist noch nicht festgelegt.“
    „Wow“, stieß Maggan hervor. Er schien doch mehr davon zu verstehen, als er zugeben wollte.
    „Doch diese Fähigkeit geht verloren, sobald ein Embryo mehr als, in der R e gel, acht Zellen hat.“
    „Das heißt, ich kann aus einem Embryo acht identische Wesen machen?“, fasste Maggan zusammen.
    „Ja, genau. Du trennst einfach die Zellen im richtigen Moment und jede Zelle entwickelt sich zu einem kompletten Menschen. Naja, theoretisch. Man nennt es Embryonensplitting. In der Natur geschieht so etwas bei der Bildung von eineiigen Zwillingen.“ Stille. Nur

Weitere Kostenlose Bücher