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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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Millionen Kilometer von uns entfernt. Es ist schwer sich davon eine Vorstellung zu machen. Die Erde hat einen Durc h messer von weniger als dreizehntausend Kilometern, die Sonne dagegen von 1,39 Millionen Kilom e tern.“
    Maggan rollte sich auf den Bauch und malte mit einem Zweig einen Kreis von ungefähr elf Zentimetern Durchmesser in einen Erdhügel neben der D e cke.
    „Stell dir vor, dass das die Sonne ist.“
    Auch Svenja rollte sich auf den Bauch und beobachtete Maggans grafische Erläuterungen. Maggan stach ein kleines Loch von ungefähr einem Millimeter mit dem Zweig neben den Kreis.
    „Und das wäre dann die Erde. Wenn ich die Sonne an das eine Ende der Hütte gemalt hätte und die Erde an das andere Ende, das ungefähr elf bis zwölf Meter entfernt ist, dann hast du eine Vorste l lung von Erde und Sonne.“
    Svenja staunte. „Ich weiß nicht viel von Zahlen, aber so wie du es erklärst, sind das unendliche Entfe r nungen“, antwortete sie.
    „Ja, selbst für mich. Die Welt, das Weltall, ist so riesig, das könnte einem den Verstand rauben. Die Sterne, die du in der Nacht siehst, sind fast alle solche Sonnen. Nadelstiche im unendlichen schwarzen Ma n tel der Nacht.“
    „Das hört sich schön an.“
    Maggan lächelte verlegen. „Das habe ich irgendwo gelesen.“
    „Trotzdem schön.“ Die Vögel zwitscherten in den Ästen und der Wind ließ das Laub rascheln.
    „Wir sind niemand“, sagte Svenja nachdenklich. „Diese riesige Welt um uns herum. Sie ist so groß und wir sind so klein. Unsere ganzen Probleme und Sorgen sind so unbedeutend im Vergleich zu den Dime n sionen des Weltalls.“
    Maggan war über Svenjas Satz verblüfft. Er klang so welterfa h ren. Wieder war nur die Musik der Natur zu hören. Es war beruhigend und schön. Alle Sorgen schienen von einem unendlich weit entfernten Schwarzen Loch aufg e saugt zu werden.
    Doch plötzlich hörte Maggan ein anderes Geräusch. Ein lauter werdendes Brummen, ein Dröhnen. Ein Motor! Nein, ein Hubschrauber. Sie sprang auf und sah, wie der kleine Helikopter über dem Kappruet auftauchte und Kurs auf die Hütte hielt.
    „Sie haben uns gefunden!“, schrie sie p a nisch.
    Nun war es soweit. Der Traum zerplatzte schlagartig wie eine durchschossene Scheibe in tausend scharfe Splitter. Auch Svenja sprang nun auf und sie rannten in die Hütte.
    „Was sollen wir tun? Was?“, rief Svenja aus und begann die Fensterläden zu verschließen. Sie eilte durchs Haus und verbarrikadierte die Türen und Fenster.
    Das Weltall konnte noch Millionen Mal größer sein und ihre Sorgen und Probleme umso kleiner. Doch es ging ums Überleben und diese Sorge war immer gleich groß, ob man eine Ameise war oder ein Stern. Der Tod war unwiede r bringlich das Aus für alles. Auch wenn er für verschiedene Daseinsarten unterschiedliche Formen annahm. Sie würden sich nicht in einen Neutrone n stern oder ein Schwarzes Loch verwandeln, wie eine sterbende Sonne, sie w ä ren einfach nur ausradiert, Staub, nichts.
    Maggan kletterte auf den Dachboden. Sie wollte nicht kampflos aufgeben. Dort kramte sie die alte Schrotflinte hervor. Es war lächerlich, da sie übe r haupt keine Munition dafür hatte, doch sie fühlte sich mit dem rostigen Ding in der Hand ei n fach besser.
    Der Lärm der Rotorblätter übertönte nun alles. Der Hubschrauber landete auf der Wiese vor dem Haus. Das Gras beugte sich vor dem gewaltigen Wind der Technik. Dann hörten sie, wie das Rotorengeräusch leiser wurde und schließlich die Turbine heulend ausging. Svenja hielt sich dicht hinter Maggan. Sie hatten beide Angst. Maggan lugte durch einen Spalt des Fensterladens in der Küche. Sie konnte erkennen, wie zwei Männer aus dem Helikopter sti e gen. Sie hatten jeder eine Waffe in der Hand. Und die waren bestimmt, im Gegensatz zu ihrer, gel a den.
    Kenny McGillis entsicherte die Pistole und sprang aus dem Helikopter. Mark Fichtler kletterte auf der anderen Seite heraus, ebenfalls mit entsiche r ter Waffe in der Hand. Er sah sich unschlüssig um. Aus der Luft hatten sie gesehen, wie zwei Personen in die Hütte rannten und wie die Fensterläden eilig verschlossen wu r den. Die Wahrscheinlichkeit, dass es diese Margareta war, die das Objekt K-Delta X2 gestohlen hatte, war sehr groß.
     

Jan
     
    Der Mann drückte auf den oberen Klingelknopf. Er wartete eine Weile, doch niemand öffnete. Seine Hand wühlte in der Innentasche seines Ma n tels nach dem Schlüssel. Sicher schlief sie noch. Es war erst sechs Uhr. Er

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