Die Maggan-Kopie
jederzeit ersetzen“, antwort e te er erregt.
„Oh Gott, wie kannst du so etwas in Gegenwart von Svenja sagen?“, schrie Maggan ihn an.
„Du meinst K-Delta X2!“, schrie er zurück. Er schlug mit der Faust gegen die Wand und ging dann zornig im Raum auf und ab.
„Ich bin Svenja“, sagte eine ruhige Stimme. Sie blickte die beiden an, und sie lächelte. „Wie könnt ihr nur so darum streiten, was ich bin? Ich denke, dass ich am besten weiß, was und wer ich bin!“, sagte sie und ihr Gesicht s ausdruck wurde ernst.
Maggan schämte sich. Irgendwie hatte sie Svenja ganz tief in ihrem Inneren auch nicht als vollkomm e nen Menschen gesehen. Sie war stolz auf sie, als sie ihren Namen nannte, so wie der Trainer stolz auf seinen gelehrigen Affen ist. Maggan war über sich selbst schockiert.
„Ach Svenja, es tut mir alles so leid“, sagte Maggan und konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Nun, wenn du gerade auf einem Wahrheitsfindungstrip bist, dann sollte ich dir vielleicht sagen, dass ich nicht für Dr. Wong arbeite, sondern für den, für den auch er arbeitet“, sagte Kenny plötzlich. Er stand am Fenster und blickte hinaus zu seinem Helikopter. Er hatte sich wieder beruhigt.
„Wer ist es?“, fragte Maggan gleichgültig.
„Rune Svenson – dein Vater“, antwortete er leise.
Maggan war überrascht, dass sie das gar nicht überraschte. Irgendwie hatte sie es schon gewusst. Sie nickte nur.
„Es tut mir leid, Maggan“, sagte Kenny ohne sich u m zudrehen.
„Jedem tut etwas leid“, antwortete Maggan lakonisch und wischte sich mit dem Handrücken die Tr ä nen aus dem Gesicht.
Kenny drehte sich zu den beiden Frauen um. Auch wenn sie aussahen, wie Zwillinge, konnte er Maggan eindeutig erkennen.
„Bis gerade eben wusste ich nicht, dass er dein Vater ist und ich wusste auch nicht, dass sie nach dir suchen. Erst als du die Tür geöffnet hast, wurde mir alles klar. Sie sprachen nur von einer Margareta, das weckte keine Erinn e rungen in mir. Du warst immer nur Maggan.“
„Naja, jetzt hast du uns gefunden. Was wird jetzt passieren?“
Er blickte sie ernst an. „Wenn du nicht die Tochter des Boss’ wärst, dann würde dasselbe passieren, wie mit Harry und seinem Klon.“
Maggan schüttelte den Kopf. Das konnte sie nicht glauben.
„Was heißt das?“, fragte sie. Natürlich wusste Maggan, was es hieß, doch sie wollte es aus seinem Mund hören.
„Das heißt, ich müsste K-Delta X2 liquidieren und dir eine kleine Injektion verpassen, so wie Fichtler es vorhatte“, antwortete er und blickte dabei Svenja in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand. Er blickte wieder zum Fenster hi n aus.
„Du willst sie also töten?“, fragte Maggan überflüssigerweise, um die Sache beim Namen zu nennen. Er reagierte nicht, sondern schaute auf seinen Heliko p ter. Die runde Verglasung des Cockpits reflektierte das Sonnenlicht, dass es in den Augen schmerzte. Der Schmerz tat gut. Dann drehte er sich wieder zu den Frauen um und sah Maggan an.
„Dir wird nichts passieren, du bist die Tochter der Chefs.“
„Aber was ist mit Svenja?“, fragte Maggan eindringlich.
„Er hat mir doch gerade das Leben gerettet“, warf Svenja ein.
„Mark war ein Schwein.“ Er dachte an Mercedes. „Glaubst du, dass sie freiwi l lig wieder dorthin gehen wird?“
„Nein, das werde ich nicht“, sagte Svenja bestimmt. „Ich bin jetzt ein freier Mensch. Ich kann hing e hen wo immer ich will.“
Kenny schüttelte den Kopf.
„Nein, das glaube ich nicht.“ Er sagte es so, wie man einem kleinen Kind zu erklären versucht, dass es etwas nicht tun darf. Svenja blickte Maggan fr a gend an.
„Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas tun.“
„Wie willst du das verhindern?“, fragte Kenny. „Mit dieser alten Flinte? Die ist ja noch nicht mal gel a den.“
„Vorhin warst du dir da nicht so sicher“, antwortete Maggan mit einem verschmitzten Lächeln. Er l ä chelte überführt, doch es waren nur Bruchteile von Sekunden. Ihre Gesichter wurden schnell wieder nachdenklich.
„Was ist aus Harry geworden?“, fragte sie und ihr war nicht mehr zum L a chen.
„Er sollte eine Gehirnwäsche bekommen. Das hätte er zwar überlebt, aber er hätte nicht mehr gewusst, wer er ist. Doch irgendwas ist schiefgega n gen.“
Maggan war zutiefst schockiert. Er war ein guter Freund gewesen. Sie hatten ihn auf dem Gewissen. Doch irgendwie verspürte sie auch Schuld. Sie ha t te ihn auf diese Sache angesprochen und er hatte ihr
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