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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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etwas aufmuntern.
    Der Nordländer stellte seinen neuen Freund auf den Boden und wandte sich Grigán zu, der zurückwich, weil er weitere Zuneigungsbekundungen fürchtete.
    »Ihr seid nur zu zweit?«, fragte Bowbaq in etwas ernsterem Ton.
    »Nein, Léti und Corenn sind auch hier. Sie warten ein paar Meilen entfernt auf uns.«
    »Léti und Corenn! Meine Freunde! Wie schön!«, rief er freudestrahlend. »Was ist mit den anderen?«
    »Das wissen wir nicht. Das heißt … Von einigen wissen wir es schon«, sagte Grigán düster und legte dem Nordländer eine Hand auf die Schulter.
    Sie wechselten einen Blick, der alles sagte. Bowbaq gefror das Lächeln auf dem Gesicht. »Etólon? Jasporan? Humeline?«
    »Von Humeline haben wir nichts gehört.«
    »Und Xan?«, fragte der Riese nach einer Weile hoffnungsvoll.
    Grigán schüttelte den Kopf. Bowbaqs Miene verfinsterte sich.
    »Von vielen wissen wir es einfach nicht.«
    Dem Krieger gingen die Worte aus. Er war es nicht gewohnt zu lügen, um falsche Hoffnungen zu wecken. Dann gab er sich einen Ruck: »Geht es Ispen gut? Und Prad und Iulane?«
    Der Arkarier hob den Kopf. Er hatte immer noch seine Familie. »Ja, soweit ich weiß. Ispen ist mit den Kindern in Work, bei ihrem Klan. Mir ist bei ihnen. Wenigstens sind sie so für ein paar Monde außer Gefahr.«
    »Schön«, sagte Grigán. Er wusste nichts hinzuzufügen.
    Yan brach als Erster das Schweigen. Auch er sorgte sich um die Menschen, die er liebte. »Sagt … Sollten wir nicht besser wieder zu den anderen gehen?«
    Bowbaq fand sein Lächeln wieder. »Ja! Ich kann es kaum erwarten, meine Freundinnen aus Kaul in den Arm zu nehmen!«
    Sie brachen sofort auf.
    Obwohl sich Yan vor dem Wiedersehen mit seiner Geliebten fürchtete, musste er bei der Vorstellung lachen, wie der Riese eine schmollende und widerspenstige Léti durch die Luft wirbelte.
     
     
    Léti langweilte sich schrecklich. Yan und Grigán waren seit über einem Dekant fort, und sie wusste nicht, wie sie die Zeit totschlagen sollte. Tatenlos an einen Baum gelehnt dazusitzen, machte sie verrückt, aber sobald sie aufstand und sich ein paar Schritte entfernte, wurde Corenn panisch vor Angst.
    Jetzt sah sie ein - auch wenn sie das niemals zugegeben hätte -, dass sie unüberlegt gehandelt hatte. Natürlich konnte sie nicht mit den Männern - in Gedanken gab sie dem Wort einen abschätzigen Klang - mitgehen und ihre Tante allein lassen. Auch konnten sie nicht zu viert losziehen und die Pferde zurücklassen, ganz abgesehen davon, dass ein solcher Fußmarsch zu viel für Corenn gewesen wäre.
    Doch das alles war keine Entschuldigung für Yans Verhalten. Er, der sie besser als jeder andere kannte, er, auf dessen Hilfe und Unterstützung sie zählte, hatte sie wie ein aufsässiges Kind behandelt. Nein, das hatte sie nicht verdient.
    Wenn das der Einfluss war, den Grigán auf Yan hatte, war er verheerend. Sie hatten dem Krieger zwar viel zu verdanken, doch einige Dinge konnte sie ihm einfach nicht durchgehen lassen. Seine Selbstgefälligkeit und seine herablassende Art zum Beispiel.
    Früher hatte sie sich stets ihrer Tante anvertraut, aber was »Meister Grigán« anging, ließ sie einfach nicht mit sich reden. Corenn, die die hohe Kunst der Diplomatie beherrschte, verstand sich nun mal nicht darauf, gegen übermächtige Feinde zu kämpfen, weshalb sie diese Aufgabe gern ihrem alten Freund überließ. Sie würde ihm doch nur wieder recht geben.
    Außerdem wusste Léti, dass sie bei einem Streit mit ihrer Tante nie das letzte Wort behalten würde. Das schaffte niemand, und auf eine sichere Niederlage verzichtete sie gern.
    Sie sah einfach keinen Ausweg. Sie wollte sich doch nur nützlich machen, aber dazu musste sie Grigán überzeugen. Ob sie wollte oder nicht, er hatte die Zügel in der Hand. Doch der Griesgram war nichts als ein verstockter, engstirniger Holzkopf mit dem geistigen Horizont eines Esels.
    Sie erhob sich und lief auf und ab. Auf Grigáns Befehl hin hatten sich Léti und Corenn mehrere Meilen von der Etulie entfernt. Vorsichtshalber hatte Corenn noch etwas weitergehen wollen. Vielleicht fanden die Männer nicht mehr zu ihnen zurück?
    Allmählich begann sie auf ihre Rückkehr zu hoffen, und auch Corenn wurde langsam unruhig. Sie, die sonst die Ruhe in Person war, hielt immerzu Ausschau nach den Männern und zuckte bei jedem verdächtigen Geräusch zusammen. Dann begann auch sie, auf und ab zu wandern.
    Je länger es dauerte, desto mehr flaute Létis Wut ab,

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