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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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etwas unternehmen können, damit die Morde aufhörten.
    Hoffentlich stieß er bei den anderen Erben auf offene Ohren, und hoffentlich waren sie nicht allzu engstirnig. Falls doch … Dann würde er sich eben wie immer allein durchschlagen müssen.
    Er hatte sich in eine Düne gelegt. Jetzt stand er auf, ging ein paar Schritte und starrte zum Waldrand. Die Sonne hatte ihren Höhepunkt längst überschritten, und er müsste bald Besuch bekommen - jedenfalls hoffte er das.
    Er kehrte zu der Düne zurück, setzte sich und beschloss, noch eine Weile zu warten. Seine Geduld wurde belohnt, als kurz darauf der junge Kaulaner, dem er in Berce begegnet war, aus dem Wald geritten kam.
    Rey stieß einen erleichterten Seufzer aus und winkte ihm zum Gruß. Obwohl er niemanden brauchte, hatte er keine Lust, noch länger auf sich allein gestellt zu sein.
    Der Junge zügelte sein Pferd in zehn Schritt Entfernung. Rey rührte sich nicht.
    »Du bist nicht allein, oder? Sag den anderen, sie können sich zeigen. Das ist keine Falle.«
    »Erst müsst Ihr Eure Waffen ablegen«, sagte Yan entschuldigend.
    Das hätte sich Rey denken können. Er zog das Schwert aus der Scheide auf seinem Rücken und legte das Messer ab, das er am Gürtel trug. Um seinen guten Willen zu beweisen, holte er auch den Dolch hervor, den er im Stiefel versteckt hatte. »Das war’s. Sag ihnen, sie sollen sich zeigen. Ich komme mir nackt vor. Am Ende hole ich mir noch einen Schnupfen.«
    Yan grinste und winkte zum Wald hin, woraufhin Grigán auftauchte, zu Fuß und mit gespanntem Bogen.
    »Huh! Der ist aber zum Fürchten«, sagte Rey. »He, den kenne ich doch. Das ist der Kinderhasser, der keine Feuerteufel mag. Heute ist mein Glückstag!«
    Yan musste wieder grinsen. Mit diesem Kerl und Bowbaq versprach es lustig zu werden.
    »Ihr seid nur zu zweit?«, fragte Rey. »Er hat zwar einen Bogen, aber das ist vielleicht doch etwas wenig, um Zuïa und die Große Gilde in die Knie zu zwingen.«
    »Eigentlich sind wir zu fünft, und eine hat ein Messer«, sagte Yan lachend.
    »Na, da bin ich ja beruhigt. Ich hatte schon Angst.«
    Grigán gesellte sich zu ihnen. Anders als die beiden jungen Männer war er nicht zum Scherzen aufgelegt.
    »Ist er das?«, fragte er Yan schroff.
    »Ja. Ich musste zwar ziemlich nah rangehen, um sicher zu sein, aber er ist es. Diese Kleider stehen Euch übrigens viel besser als die stinkenden Lumpen!«
    »Besten Dank«, sagte Rey mit einer kleinen Verbeugung.
    »Ich kenne Euch nicht«, sagte Grigán ernst. »Wer seid Ihr?«
    »Wisst Ihr, ich würde Euch auch antworten, wenn Ihr nicht mit dem Pfeil auf mich zielen würdet.«
    »Und?«
    Rey nannte seinen Namen und überzeugte Grigán, indem er ausführlich von seiner Großmutter Zatelle und seinem Cousin Mess erzählte. Außerdem konnte er mit ein paar Erinnerungen an frühere Zusammenkünfte aufwarten. Endlich senkte der Krieger den Bogen.
    »Zündet Ihr immer noch alles an?«, fragte Grigán, bemüht, nun auch einen Scherz zu machen.
    »Niemand nahm mir ab, dass es ein Versehen war. Das war die größte Tragödie meines Lebens«, sagte Rey mit gespieltem Ernst. »Heißt das, Ihr glaubt mir jetzt?«
    »Ich glaube dir.«
    »Gut. Und jetzt bitte keine falschen Reflexe. Ich will nur etwas aufheben.« Rey streckte die Hand nicht nach seinen Waffen aus, wie man hätte annehmen können, sondern bückte sich und hob vorsichtig eine geladene Armbrust auf, die unter einer dünnen Sandschicht verborgen war. »Man kann nie vorsichtig genug sein, findet Ihr nicht auch?«
    Grigán sagte nichts, und Yan, der ihn mittlerweile besser kannte, wusste, dass sich Rey mit diesem Täuschungsmanöver unbeliebt gemacht hatte. Er selbst fand, dass Rey sich zu helfen wusste.
    »Ihr hättet nur einen von uns beiden erwischt«, sagte Grigán schließlich.
    »Stimmt. Wen wohl?«
    Grigán musterte den Schauspieler eine Weile. Dieser schien den Blick nicht zu bemerken, da er damit beschäftigt war, sich wieder von Kopf bis Fuß zu bewaffnen. Grigán machte auf dem Absatz kehrt und verschwand im Wald.
    Yan wartete auf Rey und ließ dabei den Blick über den Horizont schweifen. Acht Tagesreisen von zu Hause entfernt war das Meer nicht mehr dasselbe. Es war dasselbe Wasser, es waren dieselben Wellen, aber es war nicht dasselbe Meer.
    »Ist das die Insel Ji, die man dort sieht?«, fragte er Rey.
    »Ja. Sag mal, kennst du nicht vielleicht einen Gott, der bereit wäre, sie gegen eine kleinere Opfergabe in den Fluten versinken zu

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