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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Geschenk. Ihrer würde er nicht überdrüssig werden.
    Vorsichtig löste er die Muschel von dem Lederriemen und stellte sie statt der Münze vor sich auf den Boden. Die Übung war nun noch schwieriger, da die Mondkönigin breiter war und deshalb nicht so schnell umfallen würde. Andererseits hatte Yan nun neuen Mut geschöpft.
    Wieder konzentrierte er sich und dachte an Léti.
     
     
    Léti folgte Rey durch das Labyrinth der Marktbuden. Sie war neugierig, wo er sie hinführen würde. Er strahlte wie ein kleines Kind und nahm Léti bei der Hand, damit sie sich in dem Getümmel nicht verloren. Sie errötete, ließ es aber zu.
    Sie verließen den Platz der Reiter und traten in eine schmale Gasse, die nicht minder belebt war. An ihrem Ende bog Rey in eine Straße, die von mehreren Karren verstopft war.
    »Sollten wir nicht in der Nähe des Palasts bleiben?«, fragte Léti schüchtern.
    »Es ist nicht mehr weit. Die nächste Straße links.«
    Bald waren sie am Ziel. Es handelte sich eher um einen lang gezogenen Platz als um eine Straße, und die Leute schienen länger dort zu verweilen und nicht nur vorbeizuhasten. Sie saßen auf Bänken und Stühlen vor einem der zahlreichen Wirtshäuser oder an kleinen Tischen, die in der Mitte der Straße aufgestellt waren.
    »Die Promenade der Spieler«, verkündete Rey stolz. »Hier werden itharische Würfelspiele gespielt, aber auch Tarot, Stratege, Kreisel, die Säulen von Corosta, Fänger und Jerp. Alles, wobei man um Geld spielen kann. Hier werden Tag und Nacht Vermögen gewonnen und verloren - natürlich unter den scharfen Augen der Steuereintreiber. Ich habe ein Jahr lang davon gelebt, beim Würfeln zu gewinnen.«
    Sie gingen zwischen den Tischen hindurch, um die sich Neugierige scharten. Münzstapel wechselten den Besitzer, und Spieler stießen Freuden- oder Entsetzensschreie aus. Léti sah sich eine Partie Gejac an, durchschaute die komplizierten Regeln aber nicht. Dass sie kein Lorelisch verstand, vereinfachte die Sache nicht gerade. Als Nächstes verfolgte sie einen Kampf zweier Bellica-Spinnen, auf die hohe Summen gesetzt wurden, wandte sich aber angewidert ab, als die Siegerin den Kopf ihrer Gegnerin verspeiste.
    Die Straße wimmelte nur so vor Leuten, die plauderten, spielten, lachten, tranken oder sich etwas zuriefen. Von überall erschallten die Klänge von Vigolen, Schnabelflöten und Zithern und vermischten sich mit dem allgemeinen Gejohle. Es hörte sich an, als würde ein rauschendes Fest gefeiert. Ein faszinierender Ort. Yan würde es hier gefallen, dachte Léti aus Gewohnheit. Schnell schob sie den Gedanken beiseite.
    »Warum hast du aufgehört zu spielen? Hast du verloren?«
    »Im Gegenteil. Die Steuereintreiber interessieren sich nur für die Gewinner, und sie begannen, sich mir etwas zu oft an die Fersen zu heften. Das war lästig. Eines Tages stellte mir eine Freundin jemanden vor, der einen erfahrenen Darsteller für seine Theatertruppe suchte. Ich erzählte ihm ein Lügenmärchen, und so wurde ich Schauspieler.« Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
    Léti war hingerissen. Rey wirkte so selbstsicher, während sie sich so verloren fühlte.
    Als sie zum Kleinen Palast zurückgingen, nahm sie seine Hand, und Rey ließ es zu.
     
     
    Corenn, Grigán und die beiden Züu musterten einander eine ganze Weile. Die Soldaten, deren Auftrag es war, die Mörder im roten Gewand zu überwachen, wurden unruhig, weil sie fürchteten, dass es früher oder später zu einem Kampf kommen würde.
    »Ihr wart auf der Insel Ji, nicht wahr?«, fragte der kleinere der beiden Züu ruhig, während der andere das Gesicht zu einer hasserfüllten Grimasse verzog.
    »Das stimmt«, antwortete Corenn.
    Es gab keinen Grund zu lügen. Sie hoffte, dass nun endlich die Karten auf den Tisch gelegt würden. Die Erben hatten entweder alles zu gewinnen oder alles zu verlieren.
    »Setzen wir uns«, sagte der Zü in makellosem Lorelisch. »Ihr habt gewiss eine Menge Fragen. Wenn wir hier noch länger stehen bleiben, verlieren Bondrians Bogenschützen noch die Nerven. Sie fürchten, wir könnten gegen die Hausregeln verstoßen, müsst Ihr wissen.«
    »Wie merkwürdig«, sagte Grigán sarkastisch und nahm neben der Ratsfrau Platz. Er setzte sich absichtlich zwischen Corenn und die Priester und ließ diese nicht aus den Augen. Heute würden die Züu keine Erben töten - zumindest nicht, wenn er es verhindern konnte.
    »Ich freue mich, auf offene Ohren zu stoßen«, begann Corenn. »Ehrlich gesagt

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