Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Bedenkzeit«, antwortete er. »Und ich muss mit meinen Oberen sprechen. So etwas gab es noch nie.«
    »Das ist verständlich«, sagte Corenn, die froh war, dass er ihre Bitte nicht gleich ablehnte hatte.
    »Wir sehen uns in der nächsten Dekade wieder. Dann überbringe ich Euch die Antwort.«
    Corenn nickte und verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verbeugung von den Mördern.
    Grigán strafte die Züu mit Missachtung. »Was für eine Zeitverschwendung«, knurrte er, während sie zum Ausgang gingen. »Vierzig Goldterzen und die ganze Gefahr für nichts und wieder nichts.«
    Corenn schwieg. Sie würde ihm später das Geständnis abringen, dass sie einen Schritt weiter gekommen waren. Im Moment war sie einfach nur erschöpft.
    »Folg ihnen«, raunte der Zü seinem Untergebenen zu. »Ich muss wissen, wo sich dieses Ungeziefer versteckt.«
     
     
    Léti begann sich Sorgen zu machen. Sie fürchtete, Corenn und Grigán könnten den Kleinen Palast verlassen haben, während Rey und sie die Promenade der Spieler entlanggeschlendert waren. Eigentlich hätten sie längst wieder da sein müssen.
    Vergeblich versuchte sie, die sehr viel schlimmere Möglichkeit zu verdrängen, dass ihre Tante und der Krieger nie wieder aus dem Palast herauskommen würden. Der Gedanke ließ ihr keine Ruhe, und diesmal konnten selbst Reys Scherze sie nicht ablenken.
    Sie wandten den Blick nicht von dem Eingang, durch den Händler und Besucher ein- und ausgingen. Irgendwann trat der Jelenis, der den Eingang bewachte, einen Schritt beiseite und Corenn erschien, gefolgt von Grigán.
    Léti stieß einen erleichterten Seufzer aus. Am liebsten wäre sie zu den beiden gerannt und hätte sie mit Fragen bestürmt, doch sie war vernünftig genug, sich nicht vom Fleck zu rühren. Sie hatten einen Plan, und sie würde sich daran halten.
    Grigán warf einen Blick in die Menge und sah Léti und Rey auf Anhieb. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern bog mit Corenn in eine Gasse ein.
    Den Rückweg zum Romischen Schwein hatten Rey und Grigán bei ihrem ersten Ausflug nach Lorelia ausgekundschaftet. Die Gefährten würden einen Umweg nehmen und menschenleere Viertel durchqueren, denn so würden sie eventuelle Verfolger bemerken und diese nicht zu Bellecs Herberge führen.
    Rey und Léti warteten einen Moment und behielten wie vereinbart den Eingang zum Palast im Auge. Dann geschah, was Grigán befürchtet hatte.
    Ein Zü bahnte sich den Weg nach draußen. Selbst auf die Entfernung konnten Rey und Léti sehen, wie er vorging. Jedem Jelenis, der sich ihm in den Weg stellte, zeigte der Mörder seinen Dolch, den er aus der Waffenkammer geholt haben musste. Einer nach dem anderen gaben die Wachsoldaten den Weg frei.
    Eigentlich hätten sie den Zü daran hindern müssen, den Palast so kurz nach jemand anderem zu verlassen. Doch die Jelenis waren zwar Elitesoldaten, aber keine Märtyrer. Mithilfe ihrer Doggen hätten sie es problemlos mit dem Priester aufnehmen können, doch die Strafe würde nicht auf sich warten lassen. An einem der nächsten Tage würde ein anderer Mörder kommen und Rache nehmen.
    Die Züu maßen persönlichen Interessen keinerlei Bedeutung zu. Allein die Interessen des Tempels zählten, und das war eine ihrer Stärken. Wer einen von ihnen angriff, griff alle Züu an.
    Der Mörder ließ den Blick über den Markt schweifen und sah seine Opfer in der Gasse verschwinden.
    Er heftete sich an ihre Fersen und verbarg sein rotes Gewand so gut es ging unter einer Novizenkutte, genau wie Rey.
    »Gehen wir«, sagte der Schauspieler zu Léti.
    Sie folgte ihm wortlos. Sie war zu allem entschlossen, und ihre Hand krampfte sich um den Griff ihres Fischermessers. Es war das Messer, mit dem sie schon auf der Klippe gekämpft hatte.
    Und wieder legte sich eine dumpfe Wut über alle anderen Gefühle. Warum musste Grigán nur immer recht behalten? Warum waren die Züu so niederträchtig, arglistig und grausam?
    Wie viele Verbrechen hatte dieser Zü schon begangen?
    Klebte das Blut von Erben an seinen Händen? Gewiss tat es das, auch wenn er keinen von ihnen eigenhändig getötet hatte.
    Die Erben hatten nicht besprochen, was sie tun würden, falls sie verfolgt wurden. Grigán hatte nur angedeutet, dass er jede Gefahr aus dem Weg räumen würde.
    Léti wusste nur zu gut, was sie mit dem Mörder machen würde. Eines Tages trifft jeder Fuchs auf seinen Bären. Dieser Fuchs würde ihre Krallen zu spüren bekommen.
    Je tiefer sie in das Gewirr der Gassen

Weitere Kostenlose Bücher