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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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das Handgelenk und dachte über die Worte des Kriegers nach. Keine Frage, er hatte immer eine sichere Hand. Und eine merkwürdige Art, seine Schüler zu behandeln! Vor allem aber hatte er recht. »Nun gut. Ihr habt dreimal gewonnen. Was kommt jetzt?«
    »Wir fangen von vorne an. Ganz von vorne. Wie hält man eine Waffe? Wie steht man? Im Kampf sind wir so verletzlich wie Kleinkinder. Ich werde dir die allerersten Schritte beibringen.«
     
     
    In einem der Stauräume im Bug des Schiffs fand Rey eine alte Zither, an der zwei Saiten fehlten. Um die Zeit totzuschlagen, reparierte er sie, und am Morgen des dritten Tags zeigte er das Instrument voller Stolz den anderen.
    Die Angelschnüre hatten einen wesentlich schlechteren Klang als richtige Saiten, doch das hielt ihn nicht davon ab, eine Reihe anzüglicher Lieder zum Besten zu geben, sehr zum Vergnügen von Yan und Léti.
    »Du könntest eine Ballade über die Weisen von Ji komponieren«, sagte Léti, die sich über das unerwartete Talent ihres Freundes freute.
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Aber ich mag keine traurigen Lieder.«
    Reys Gesicht verdüsterte sich. Er empfand das Erbe ihrer Vorfahren nach wie vor als Fluch. Die Abgesandten hatten ihre Länderein, Titel und ihr Ansehen verloren. Welches Geheimnis verdiente ein solches Opfer?
    »Ich glaube, da kommt ein anderes Schiff auf uns zu«, rief Bowbaq vom Bug her.
    Seine Gefährten liefen zu ihm. Tatsächlich zeichnete sich ein kleiner Punkt am azurblauen Horizont des Mittenmeers ab. Viel erkennen konnten sie allerdings nicht.
    »Es kommt aus den Kleinen Königreichen«, sagte Grigán. »Wir haben Glück. Es wäre weitaus schlimmer, wenn uns ein Schiff folgen würde.«
    »Aber es heißt, an der Küste zwischen Lineh und Galen seien viele Piraten unterwegs …«
    Die Erben wechselten ängstliche Blicke. Sie alle hatten davon gehört.
    »Lineh ist weit weg«, sagte Corenn fest. »Es ist vermutlich ein gewöhnliches Handelsschiff.«
    Die Zeit floss zäh dahin, und die Erben beobachten abwechselnd, wie das Schiff näher kam. Dann war es endlich so weit: Bald würden sie das andere Schiff kreuzen. Hoffentlich würde die Begegnung friedlich verlaufen.
    Der Abstand wurde immer geringer, und dann erkannten sie eine juneeische Fregatte, was die Gefährten beruhigte, da Junin für seine Friedfertigkeit bekannt war. Dennoch war die Gefahr nicht gebannt.
    »Sollen wir versuchen, in einem Bogen um sie herumzusegeln?«
    »Das würde nichts nützen; sie sind viel schneller als wir. Wenn sie wollten, könnten sie uns mit Leichtigkeit einholen. Und falls sie nichts Böses im Schilde führen, verpassen wir eine einmalige Gelegenheit, Neuigkeiten aus den Fürstentümern zu erfahren.«
    Bowbaq sah ein, dass Corenn recht hatte. Sie hatten Lorelia so überstürzt verlassen, dass sie noch nicht einmal wussten, ob Königin Séhane, wegen der sie diese Reise unternahmen, überhaupt noch lebte. Zumindest das mussten sie so schnell wie möglich herausfinden.
    Bald sahen sie, dass die Juneer nicht auf sie zusteuerten, sondern an ihnen vorbeifahren wollten. Deshalb nahmen sie die Sache in die Hand und winkten der Besatzung der Handelsfregatte zu. Die Reling des Schiffes lag ganze zwei Schritte höher als ihre.
    Die juneeischen Seeleute winkten zurück und holten die Segel ein. Die Fregatte wurde langsamer und trieb bald neben dem Fischerboot. Die Juneer warfen ihnen Leinen zu.
    »Habt Ihr Schwierigkeiten?«, fragte ein dicker Mann mit dunkelbrauner Haut, der sich zu ihnen hinunterbeugte.
    Er hatte Lorelisch gesprochen, doch Grigán antwortete auf Hochjuneeisch. »In unserem Trinkwasserfass schwimmt eine tote Ratte. Würdet Ihr uns vielleicht ein oder zwei Fässer verkaufen? Wir können den ewigen Schnaps nicht mehr sehen«, fügte er scherzhaft hinzu.
    Der dicke Mann lachte schallend und gab zweien seiner Männer ein Zeichen, die daraufhin im Bauch des Schiffes verschwanden. Grigán war der Einzige, der Juneeisch sprach, und so konnten die anderen Erben nur lächeln und auf seine Übersetzung warten.
    »Kommt Ihr aus Junin?«, fragte Grigán beiläufig.
    »Ihr seid nicht auf den Kopf gefallen«, antwortete der Mann mit einem lauten Lachen.
    »Herrscht noch Frieden in der Stadt? Ich hörte, es gebe Schwierigkeiten mit der Thronfolge.«
    »Immer die gleichen Geschichten. Seit die Königin zu alt ist, um Kinder in die Welt zu setzen, spinnen die Fürsten Intrigen. Trotz der Abkommen wollen sämtliche Fürsten unser schönes Land in

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