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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Körpers an.
    Nach einigen Paraden heuchelte Léti nicht länger Unfähigkeit, sondern machte einen Schritt zur Seite, um der Klinge auszuweichen. Fester Stand. Das Schwert streifte ihre Wade, doch sie hatte gelernt, sich nicht vor Verletzungen zu fürchten. Sie machte einen Ausfall und wies mit der Schwertspitze auf das Herz des Soldaten. Sichere Hand.
    Grigán dankte dem Juneer und entließ ihn, obwohl der Mann ihn anflehte, ihm eine zweite Chance zu gewähren. Rey und Bowbaq gratulierten Léti, während die junge Frau vor Stolz strahlte. Endlich konnte sie ihr Leben verteidigen und ihre Freunde beschützen.
    Doch lange durfte sie ihren Erfolg nicht genießen. Grigán griff zu seinem Krummschwert und forderte sie auf, die Grundhaltung einzunehmen. Léti gehorchte sofort. Es war ihre Art, ihm für den Unterricht zu danken.
    Létis zweiter Kampf an diesem Tag war eine sehr viel größere Herausforderung. Da sie einander inzwischen in- und auswendig kannten, begnügten sie sich mit kurzen Angriffen und kleinen Seitenschritten. Hin und wieder kreuzten sich die Klingen.
    Jeder Schlag muss einen Grund haben, pflegte Grigán zu sagen. Jeder Schlag muss eine Parade oder ein Gegenangriff sein. Alles andere ist eine sinnlose Verschwendung deiner Kraft. Da sie beide diesem Grundsatz folgten, würde derjenige gewinnen, der den Gegner mit einem Überraschungsangriff überrumpelte.
    Schließlich gab die größere Erfahrung des Kriegers den Ausschlag. Grigán wirbelte seinen Säbel so einschüchternd durch die Luft, dass Léti ihr Schwert hochriss, um sich zu schützen, obwohl Grigáns Bewegung sie nicht ernsthaft bedrohte. Blitzschnell rammte der Krieger sie mit der Schulter und schlug ihr die Waffe aus der Hand. Léti ging zu Boden.
    »Wie gemein, ihr das jetzt anzutun«, protestierte Rey, der die Szene aufmerksam beobachtet hatte. »Ihr hättet sie ihren Sieg auskosten lassen können.«
    »So ist das Leben«, entgegnete Grigán ungerührt. »In einem echten Kampf macht ihr auch niemand Geschenke.«
    Er streckte die Hand aus und half Léti hoch. Sie war nicht wütend auf ihn, er hatte nur seine Grundsätze befolgt. Sie war wütend auf sich selbst. Die Niederlage bestärkte sie in ihrem Entschluss, noch besser zu werden.
    Aber Rey war noch nicht fertig. Er empfand Létis Niederlage als persönliche Beleidigung. »Das war kein Kampf auf Augenhöhe. Eure Klinge ist einen Fuß länger. Außerdem ist das Schwert viel zu schwer für sie! Was soll sie denn mit diesem Ungetüm?«
    Grigán sagte nichts, sondern zog Rey beiseite, außer Hörweite Létis. »Ihr meint es gut, aber Ihr stört meinen Unterricht. Léti muss von selbst darauf kommen. Das kann ich ihr nicht abnehmen. Ich habe die Waffe nicht ausgesucht. Sie muss selbst lernen, ihre Vor- und Nachteile zu erkennen.«
    »Wie soll sie das anstellen, wenn sie keinen Vergleich hat? Sie kennt ja nur dieses Schwert.«
    Mit diesen Worten machte Rey auf dem Absatz kehrt und verließ den Saal, sehr zur Erleichterung des Kriegers. Kurz darauf kehrte Rey mit seinem Rapier zurück und drückte ihn Léti in die Hand.
    »Versuch es mal hiermit. Das nenne ich eine Waffe. Zumindest muss man nicht Bowbaqs Kraft haben, um sie zu halten. Man braucht nur etwas Geschick und Schnelligkeit.«
    Léti warf Grigán einen Blick zu. Er zuckte mit den Schultern und nickte, woraufhin sie das lorelische Schwert in die Hand nahm. Sogleich spürte sie seine Vorteile. Die Klinge war länger und schärfer und die Waffe insgesamt leichter.
    Sie dankte Rey mit einem Lächeln. Er bestand oft auf seiner Unabhängigkeit und Selbstgenügsamkeit, doch er hatte auch Geschmack an der Freundschaft gefunden.
     
     
    Ab dem Sixt der Dekade des Jägers trafen die Fürsten allmählich in Junin ein, und nun hatte Séhane noch weniger Zeit für ihre Freunde. Sie hielt Audienz um Audienz ab und empfing Höflichkeitsbesucher und offizielle Würdenträger. Die wenigen freien Momente, die sie sich gönnte, verbrachte sie mit Corenn und beratschlagte mit ihr über heikle politische Angelegenheiten, zumeist über die Thronfolge.
    Die Königin hatte die Frage zu lange vernachlässigt. Es war nicht einfach, über den eigenen Tod nachzudenken, doch die Geschicke des Königreichs hingen von denen der Herrscherfamilie ab. Sollte die Thronfolge weiterhin ungeklärt bleiben und Séhanes Nachfolger nicht vom Volk und von den Fürsten anerkannt werden, würde Junin einem blutigen Bürgerkrieg zum Opfer fallen, der sich schlimmstenfalls auf die

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