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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Stofffetzen ab, der nun überflüssig war, und bemerkte, dass er vor Lampenfieber zitterte. Das Stück, das er gleich spielen würde, konnte zum Heldenepos werden - oder zur Tragödie.
    Bis jetzt war alles gut gegangen, und das machte ihm Mut. Er war nur noch zwanzig Schritte vom Palast entfernt. Eigentlich konnte ihn nun nichts mehr aufhalten. Doch das Schwierigste stand ihm erst noch bevor. In wenigen Augenblicken würde sich die Gefahr verhundertfachen.
    Er strich sein Zü-Gewand glatt, zog sich die Kapuze ins Gesicht und ging um das Gebäude herum zum Haupttor. Er war froh, die Kutte aufbewahrt zu haben, obwohl er oft nah daran gewesen war, sie wegzuwerfen.
    Mit dem Dolch wäre die Verkleidung perfekt gewesen. Rey hatte den vergifteten Hati ihrem Freund Zarbone im Schönen Land geschenkt, was er jetzt ein wenig bereute. Trotz des Abscheus, den ihm die Waffe einflößte, hätte er keine Skrupel gehabt, sie gegen Saat zu richten und ihm seine Verbrechen heimzuzahlen. Schließlich hatte der Magier die Erben auf die gleiche Weise umbringen lassen.
    Aber so weit war es noch nicht. Mit jedem Schritt kam er den beiden hünenhaften Wachposten näher, die mit Hellebarden, Brustpanzern und Dolchen ausgerüstet waren. An diesem Hindernis musste Rey irgendwie vorbei. Er umklammerte das Messer, das er in den Falten seines Ärmels verbarg, und setzte einen Fuß auf die unterste Stufe. Dann erklomm er die Treppe mit langen, entschlossenen Schritten, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Seine Kapuze versperrte ihm die Sicht auf den Mann zu seiner Rechten. Der Wachposten zu seiner Linken schien ihn nicht aufhalten zu wollen. Auf seiner Höhe angekommen, hatte Rey sogar den Eindruck, als rückte er argwöhnisch von ihm ab. Saats Wachsoldat fürchtete die Züu! Das hatte er nicht zu hoffen gewagt.
    Als er die Vorhalle erreichte, gönnte er sich keine Verschnaufpause. Mit der Entschlossenheit eines Mannes, der sich im Palast auskannte, schob er das riesige Tor auf, das, wie er beobachtet hatte, nicht verriegelt war. Er trat hindurch und schloss die Tür hinter sich. Nun befand er sich auf unbekanntem Terrain.
    Eine einzige Lampe versuchte vergeblich, die Halle auszuleuchten. Rey war überrascht, keine weiteren Wachen vorzufinden. In den nackten Wänden gab es weder Fenster noch Lüftungsschlitze, und weit und breit waren keine Möbel, Teppiche oder Bilder zu sehen. Der Saal erinnerte mehr an ein Grab als an einen Palast.
    Nachdem ihn die Leere für einen Moment aus der Fassung gebracht hatte, ging Rey auf, dass sie gut zu dem passte, was sie über Saat wussten. Noch dazu kam sie seinen Plänen sehr entgegen. Wenn auch das übrige Gebäude unbewacht war und im Halbdunkel lag, konnte sich Rey an einer günstigen Stelle verstecken und auf den geeigneten Augenblick warten, um zuzuschlagen. Es gab nur ein Problem: Saat war Magier. Und er stand mit einem Dämon im Bunde.
    Auch wenn er über Magie lediglich das wusste, was er von Yan und Corenn aufgeschnappt hatte, bezweifelte Rey, dass er seine Feinde lange hinters Licht führen konnte. Es war ungewiss, ob ihn der Dara-Stein tatsächlich vor schwarzer Magie schützte. Saat hatte die Erben auch im Eroberten Schloss von Junin aufgespürt. Wahrscheinlich würde es ihm keine große Mühe machen, einen Eindringling in seinem eigenen Palast zu entdecken.
    Also musste er so schnell wie möglich handeln, selbst wenn das seine Aussicht auf Erfolg schmälerte. Er huschte von Säule zu Säule und näherte sich so dem anderen Ende der Halle, fest entschlossen, das ganze Gebäude zu durchsuchen, bis er den Hexer fand oder zumindest einen Ort entdeckte, wo er sich einige Dekanten lang verstecken konnte.
    Er war überzeugt, Saat auf Anhieb zu erkennen, obwohl er sein Gesicht nur einmal auf einem über hundert Jahre alten Gemälde gesehen hatte. Rey konnte sich nicht vorstellen, dass ein solcher Mann nicht auffiel, ganz gleich, hinter wie vielen Masken, Helmen oder anderen Verkleidungen er sich verbarg.
    Je weiter er sich vom Eingangstor entfernte, desto finsterer wurde es. Nach einer Weile musste er stehen bleiben, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er versuchte, auf Geräusche aus dem Inneren des Palasts zu horchen, doch zu seiner Beunruhigung herrschte tiefe Stille.
    Er ging mit noch größerer Vorsicht weiter, schob sich an den Mauern entlang, huschte von Versteck zu Versteck und prägte sich dabei den Grundriss des Gebäudes ein. Bisweilen stolperte er über kleine Erhebungen

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