Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Mörder im roten Gewand stießen gellende Schreie aus, als die Flammen sie verschlangen, aber trotz seiner Gutherzigkeit konnte Yan kein Mitleid für sie aufbringen.
    Hinter den Erben organisierten die arkischen Krieger und die verbliebenen Ramgrith ihre Abwehr. Das wallattische Heer schien zwar vernichtend geschlagen, doch wenn auch nur ein Hauptmann etwas kühner war als die anderen, konnte er einen Gegenangriff wagen und den Tunnel zurückerobern. Die Nordländer wussten, dass sie durchhalten mussten, bis die Armeen aus Goran und Lorelien aus dem Tal der Krieger zu ihnen stießen. Niemand konnte sagen, was die Zukunft bringen würde, doch es war schön zu sehen, wie der junge Osarok aus dem Schneeigelklan und der alte Berec von den schwarzen Wölfen Schulter an Schulter Befehle gaben.
    »Corenn!«, rief Bowbaq plötzlich. »Da kommen Corenn und Rey!«
    Noch ehe sich die anderen umdrehen konnten, rannte er seinen Freunden entgegen. Corenn und Rey wurden von vier arkischen Kriegern begleitet, bei denen sie sich nach Bowbaq erkundigt hatten. Der Riese sprang ihnen fast auf die Füße, hob jeden von ihnen mit einem Arm in die Höhe und tanzte seinen gewohnten Freudentanz.
    »Nicht so schnell«, flehte Rey mit vor Rührung zitternder Stimme. »Nach meinem kleinen Abstecher in den Kerker fühle ich mich, als hätte ich nächtelang gesoffen.«
    Nun kamen auch Yan, Grigán und Léti angerannt und strahlten mit dem Mond um die Wette. Die junge Frau umarmte ihre Tante lange, bevor sie Grigán Platz machte, der Corenn an sein Herz drückte. Yan lachte über jeden von Reys Scherzen, überglücklich, sie nur endlich wieder zu hören. Corenn zwinkerte ihrem Schüler zu, dann schloss sie ihn ihrerseits in die Arme. Die Erben lachten und weinten gleichzeitig vor Glück. Sie hatten sich so viel zu erzählen, dass es für ein ganzes Leben reichen würde, und doch fanden sie kaum Worte für ihre Freude und Erleichterung, wieder vereint zu sein, alle wohlauf zu finden und so viele Gefahren überwunden zu haben. Im Jal’karu waren sie enttäuscht und verzweifelt auseinandergegangen und hatten ihr Ende schon vor Augen gehabt: Umso froher waren sie nun über den glücklichen Ausgang der Dinge, und umso zuversichtlicher blickten sie der Zukunft entgegen.
    Doch leider fehlte jemand in der Runde. Obwohl alle daran dachten, wagte noch keiner, es auszusprechen und die anderen daran zu erinnern, dass der Krieg für sie noch nicht zu Ende war …
    »Wo ist Lana?«, fragte Rey schließlich.
    Mit einem Mal war alle Fröhlichkeit dahin. Die Freunde sahen sich betreten an. Lana hatte das Dorf des Rentierklans in Begleitung von Corenn verlassen - wenn sie Rey noch nichts gesagt hatte, hielt sie womöglich eine schlechte Nachricht zurück.
    Als er begriff, dass die anderen ihm etwas verheimlichten, wandte sich Rey zu Corenn um.
    »Sie ist ganz sicher noch am Leben«, sagte Corenn. »Saat wollte sie in seinen … Also … Er wollte sie in seinen Harem aufnehmen.«
    Reys Gesicht verdüsterte sich. Er ging kurz in die Hocke, um seine Fassung zurückzugewinnen, und ließ den Blick dann über das verwüstete Lager schweifen. Wild entschlossen packte er den Griff seines Hati und schritt den Hang hinunter auf Saats Palast zu.
    »Bleibt hier!«, befahl Grigán. »In weniger als einem Dekant sind unsere Männer bereit zum Angriff!«
    »So viel Zeit hat Lana vielleicht nicht mehr!«, gab er zurück, ohne sich umzudrehen.
    »Rey, warte!«
    Yan holte ihn mühelos ein. Er litt mit Rey und konnte gut nachempfinden, wie er sich fühlte. Wäre Léti an Lanas Stelle gewesen, wäre Yan schon längst ins Tal gestürmt, um den zweihundertjährigen Hexer herauszufordern.
    »Saat ist zu stark für uns allein. Corenn hat mir viel über Magie beigebracht. Ich weiß, wovon ich spreche.«
    »Er hat recht«, mischte sich Corenn ein. »Saat ist unendlich viel stärker als wir. Wir werden ein ganzes Heer brauchen, um ihn aus seinem Palast zu vertreiben.«
    »Saat ist sterblich, genau wie wir alle«, widersprach Rey. »Er muss für seine Schandtaten büßen.«
    »Niemand hat das Gegenteil behauptet«, erregte sich Grigán. »Aber lasst uns wenigstens einige Vorkehrungen treffen! Müsst Ihr immer geradewegs in die Höhle des Löwen rennen?«
    »Bis jetzt ist doch alles gut gegangen«, warf Léti zur allgemeinen Überraschung ein. »Wir müssen Lana da rausholen!«
    Rey zwinkerte ihr dankbar zu. Dann wandten sich die beiden dem Palast zu und bedeuteten ihren Freunden, ihnen zu

Weitere Kostenlose Bücher