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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Boden, »herrscht Chaos. Eure Vorfahren hatten keine Mühe, uns zu finden. Also muss sich ihnen das Labyrinth geöffnet haben.«
    Corenn sah zu Grigán, und der Krieger bedeutete ihr fortzufahren. Im Verlauf ihrer Reise waren sie auf so viele übersinnliche Phänomene gestoßen, dass sie mittlerweile die seltsamsten Dinge hinnahmen. Schließlich konnten sie die Behauptung des Zwergs ohnehin nicht überprüfen.
    »War ein Kind bei ihnen?«, fragte Corenn.
    »Natürlich. Sombre«, antwortete der Zwerg, sichtlich stolz auf die Wirkung seiner Worte. »Er wich dem Hexer nicht von der Seite. Wie auch? Die Götter hängen ihr Herz immer an die Menschen, deren Gedanken sie entspringen.«
    »Und waren die Weisen unverletzt, als sie zu Euch stießen?«
    »Soweit ich das beurteilen konnte, ja. Das Labyrinth hatte sie willkommen geheißen, und so hatten seine Bewohner sie verschont, selbst die feindseligsten. Nebenbei bemerkt gestaltete sich der Rückweg um einiges schwieriger. Wie Ihr wisst, wurde der Jez getötet, und der Juneer verlor einen Arm. Einen so riesigen Drachen hatte ich vorher noch nie gesehen! Ich glaubte schon, sie würden alle draufgehen. Wenn nicht …«
    »Nicht zu schnell«, sagte Corenn. »Was taten die Weisen, als sie wieder vereint waren?«
    »Sie stritten sich natürlich. Was sollen Sterbliche auch sonst im Jal’karu tun? Sie konnten sich nicht einigen, ob sie ins Tal zurückkehren oder die Undinen aufsuchen sollten. Die meisten wollten umkehren, auch Prinz Vanamel, der nach dem dreitägigen Fußmarsch die Nase voll hatte. Nur König Pal’b’ree wollte weitergehen. Schließlich schloss sich Saat ihm an. Erneut gerieten sich die Weisen in die Haare. Prinz Vanamel wurde wütend und drohte Saat mit einer Anklage wegen Hochverrats. Als der Hexer ihn nicht beachtete, richtete der Prinz seinen Zorn auf Sombre, weil er seinen Blick aufdringlich und respektlos fand. Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht doch meine Ballade hören wollt? Auf diese Stelle bin ich ganz besonders stolz …«
    »Nein!«, riefen alle einstimmig.
    »Große Künstler werden immer missverstanden! Jedenfalls geriet der goronische Prinz immer mehr in Wut. Nach einer Weile verdrehte er plötzlich die Augen und sackte zu Boden. Er war mausetot. Der Hexer hatte sich nicht gerührt, aber niemand zweifelte daran, dass er seine Hände im Spiel hatte. Er und sein Dämon. Inmitten des allgemeinen Aufruhrs verkündete Saat, dass er nun die Undinen aufsuchen werde. Er, Pal’b’ree, Sombre und ich selbst gingen davon, während die anderen noch zögerten. Nach weniger als dreißig Schritten stießen wir auf den See. Das Labyrinth hatte sich uns abermals geöffnet. Während Pal’b’ree die anderen herbeirief, wurde der Hexer von den Undinen gepackt, und sie versuchten, ihn in den See zu ziehen. Seine Gefährten konnten ihn gerade noch retten, aber mehrere trugen schwere Verbrennungen davon. Auch ein Mann, der Euch wie aus dem Gesicht geschnitten war, Meister Ich-tragenur-Schwarz. War das vielleicht Euer Urgroßvater? Schließlich gelangten alle Weisen wieder ans sichere Ufer, und die Undinen gaben eine unumstößliche Wahrheit preis. Jetzt kommen wir zu der Stelle, die Euch am besten gefallen wird«, verkündete Lloïol. »Ich möchte Euch bitten, Euer Versprechen noch einmal zu wiederholen.«
    Mit klopfenden Herzen versicherten die Erben, dass sie seine Geschichte mindestens einmal im Jahr erzählen würden, damit seine Entwicklung vollendet werden konnte. Das Versprechen kostete sie nicht viel, denn falls seine Auskunft wertlos war, hatten sie ohnehin nicht mehr lange zu leben.
    »Gut«, nickte Lloïol zufrieden. »Nun werde ich Euch beweisen, dass Zwerge ein unfehlbares Gedächtnis haben. Die Undinen sagten über Sombre: ›Er wird groß und stark werden. Er wird der mächtigste Dämon sein, der unter den Sterblichen weilt. Er wird Tausende Menschen töten.‹ Mehrere Weise machten Saat Vorwürfe, weil er Sombre mit hinab in die Unterwelt genommen hatte, aber der Hexer beachtete sie nicht. Doch die Undinen hatten noch nicht geendet: ›Für alle Zeiten wird ein einziger Sterblicher eine einzige Chance haben, ihn zu besiegen. Es wird einer Eurer Nachkommen sein, und er wird der Erzfeind genannt werden. Von seinem Sieg hängt der Anbruch des Zeitalters der Harmonie ab.‹ So lautete die Prophezeiung der Undinen. Was sagt Ihr nun?«
    Den Erben hatte es die Sprache verschlagen. Corenn wollte sich über diesen Hoffnungsschimmer freuen, doch es gelang ihr

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