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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Hand hin und zieht sie sofort wieder zurück. Ich warte auf Euch, solange es nötig ist.«
    Seine näselnde Stimme riss die Gefährten aus ihren Gedanken. Nun hörten sie auch das Flüstern, das dem See seinen Namen gab. Ein leises, anhaltendes Zischen, Prasseln und Knistern, das ihnen seltsam vertraut vorkam.
    Mit pochendem Herzen erreichten sie das Ende des Gangs und traten in eine riesige Höhle mit gewölbter Decke: das Herz des Jal’karu. Im gleichen Moment sahen sie, woher das Flüstern, der Lichtschein und die Hitze rührten. Ihre Fackeln waren nun überflüssig.
    Mitten in der Höhle loderte ein gigantisches Flammenmeer, das ohne jeden Brennstoff auszukommen schien. Der Flüstersee.
    An seiner Oberfläche leckten Feuerzungen in Gestalt von Schlangen, die miteinander verschmolzen, sich gegenseitig verzehrten und aus dem Nichts geboren wurden: die Undinen. Sie bestanden nur aus Flammen und hatten keine feste Form. Die Gefährten sahen dreißig, sechzig oder zweihundert von ihnen, im nächsten Moment mochten es fünf oder tausend sein. Sie spalteten sich von einer anderen Flamme ab, schienen nach etwas zu greifen und erloschen dann in der Luft. Mal schienen die Undinen einen Schritt lang zu sein, dann wieder nur einen halben. Manche streckten sich, bis sie die Länge des Lindwurms aus dem Land Oo erreichten.
    Kaum betraten die Erben die Höhle, reckten sich ihnen die Feuerschlangen entgegen. Die Undinen züngelten auf sie zu, nur um am Ufer zu erlöschen. Dennoch wurden es nicht weniger. Die Gefährten betrachteten das Spektakel mit offenem Mund: Der Leib des Ewigen Wächters des Karu bestand aus unzähligen Gliedern. An eben dieser Stelle hatten auch ihre Vorfahren gestanden, hier hatte alles seinen Anfang genommen.
    Sie warteten eine Weile, doch nichts geschah. Corenn rief den Flammen ein paar Fragen entgegen, in der Hoffnung, dass sie ihr auf die eine oder andere Art antworten würden. Vergeblich.
    »Was nun?«, fragte Rey, der ebenso verwirrt war wie die anderen. »Spricht einer von Euch Undinisch?«
    »Sie wollen in unsere Gedanken eindringen«, sagte Lana, während sie den Tanz der Feuerschlangen beobachtete. »Sie wollen in unsere Gedanken eindringen, um uns eine ihrer unumstößlichen Wahrheiten preiszugeben.«
    »Lloïol sagte, wir sollten ihnen die Hand hinstrecken«, warf Bowbaq ein. Er hoffte, die anderen könnten ihm erklären, was sie zu tun hatten.
    Plötzlich rollten mehrere Wellen rasch hintereinander von einem Ufer des Sees zum anderen. Wenn Yan diese Bewegung hätte deuten müssen, hätte er vermutet, dass die Undinen die Geduld verloren.
    »Wer ist mutig genug, seine Hand ins Feuer zu legen?«, witzelte Rey, da er sicher war, dass niemand dazu bereit wäre und sie nach einer vernünftigeren Lösung suchen würden.
    Grigán lauschte dem Flüstern der Flammen, musterte seine Freunde und schloss für einen Moment die Augen. Dann stellte er sein Gepäck am Boden ab, zog ein Seil heraus und knotete es sich um die Taille.
    Er achtete nicht auf die Proteste der anderen, drückte Bowbaq das andere Ende des Seils in die Hand, zog sein Krummschwert und ging langsam auf den See zu. Er war bereit, beim geringsten Anzeichen einer Gefahr zu reagieren, wie diese auch immer aussehen mochte.
    Eine Feuerschlange zuckte ihm entgegen, und Grigán zerteilte sie blitzschnell in der Luft, woraufhin sie sich auflöste. Zwei weitere sprangen mit aufgesperrtem Maul auf ihn zu, angetrieben von ihrer Gier.
    Mutig steckte er den linken Arm aus und ließ sich von den Flammen beißen. Er schrie vor Schmerz auf, und dann noch einmal, als Bowbaq ruckartig das Seil einholte und Grigán mit dem Hintern auf den Boden aufschlug.
    Sobald er wieder auf den Füßen stand, untersuchte er seinen Arm, fand aber zu seiner Erleichterung keine Verbrennung. Vielleicht hatte ihn das Gwel der Gärten geschützt, oder die Undinen führten den Sterblichen eher geistige als körperliche Wunden zu. Grigán konnte nur schwer beschreiben, was er empfunden hatte.
    »Ich hatte eine Art Vision«, sagte er mit ernstem Gesicht. »Erinnerungen sind in mir aufgestiegen, und ich habe den weiteren Verlauf der Dinge gesehen. Aleb, Prinz Aleb … Er plant einen Angriff auf Lorelia. Ich habe die Schiffe gesehen«, sagte er eindringlich, als müsste er sich rechtfertigen.
    Er musterte die Gesichter seiner Freunde, aber niemand zog seine Worte in Zweifel. Die Erschütterung war ihm deutlich anzusehen.
    »Ich glaube Euch, Grigán«, versicherte Lana. »Die

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