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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Hatch und Ähren Elessedil die größten Chancen, einen der Angreifer zu treffen. Nun wurden die Bordschleudern abgeschossen. Einige der Flitzer stürzten mit Mastbruch oder durchlöcherten Segeln ab wie tote Vögel. Einer machte beim Steuern einen Fehler und zerschellte am Rumpf des
Rochens.
Ein weiterer verhedderte sich in der Takelage des größeren Schiffes und krachte auf das Deck, wo einer der beiden Fahrenden den Piloten packte und über Bord warf. Allerdings gelang es auch den Flitzern, Schaden am
Rochen
anzurichten. Mehrere Leinen wurden durchtrennt, und ein Strahlungssammler war fast vollkommen zerfetzt. Das Großsegel wies ein Dutzend Risse auf, und ein Flitzer, der in die Takelage geraten war, hatte mehrere Spieren heruntergerissen. Der
Rochen
hielt sich in der Luft, doch fühlte Pen, wie ungleichmäßig die Bewegung wurde.
    Als der beschädigte Sammler schließlich riss, schaltete Pen den Kristall ab, der davon gespeist wurde, und leitete die verbliebene Energie auf die anderen. Trotzdem bockte und ruckte das Schiff und ließ sich nicht mehr richtig stabilisieren.
    »Halt das Schiff gerade!«, brüllte Gar Hatch ihm verärgert zu.
    Der nächste Flitzer huschte vorbei und zielte mit der Stange auf Pens Kopf. Der Junge konnte sich gerade noch ducken. Die Piraten wurden nun verwegener, da sie spürten, dass das Schiff in Schwierigkeiten geriet. Ein guter Hieb auf ein wichtiges Teil, und es würde sich vielleicht nicht mehr in der Luft halten können. Rasch würde es dann sinken und ihnen gehören.
    Sie waren längst tief ins Nordland eingedrungen und flogen dicht am Malg, und Nebel hatte sie eingeschlossen. Die Sicht war fast gleich null. Die Flitzer griffen wie aus dem Nichts an, tauchten aus dem Dunst auf und verschwanden wieder darin. Wie die Gnomenpiloten unter solchen Umständen navigieren konnten, war Pen ein Rätsel. Er mühte sich ab, überhaupt etwas zu erkennen.
    »Zieh das Schiff in die Höhe!«, schrie Hatch ihm jetzt zu.
    Pen folgte dem Befehl und richtete die Nase in die trübe Suppe, als ihm einer der Gnomen direkt vor den Bug flog. Der Flitzer löste sich schlicht in seine Einzelteile auf, doch einige Trümmerstücke zertrennten Leinen und rissen den Klüver los. Der
Rochen
taumelte seitwärts, und Pen konnte ihn nicht mehr steuern. Gar Hatch verließ seine Schleuder und krabbelte über Deck, um das Steuer zu übernehmen.
    Inmitten dieses Chaos, während der
Rochen
zu sinken begann und die Flitzer wie Hornissen über sie herfielen, trat Ähren Elessedil von seiner Schleuder zurück, stellte sich in die Mitte des Decks und hob die Arme gen Himmel. Seine Robe blähte sich wie ein dunkles Segel auf. Einen Moment lang stand er reglos da wie eine Statue, mit geschlossenen Augen und erhobenem Kopf. Sein Gesicht wirkte ruhig und entspannt, als habe er seinen inneren Frieden gefunden und den ganzen Wahnsinn der Situation hinter sich gelassen. Dann bewegten sich seine Hände plötzlich wie Schlangen, und er begann zu singen, tief und kehlig und in einer unverständlichen Sprache.
    Gar Hatch hatte sich in die Pilotenkanzel gezogen und mit wütendem Grunzen Pen vom Steuer verdrängt. Seine Hände flogen über Hebel und Räder, aber als er aufschaute und Ähren Elessedil sah, erstarrte er. »Was im Namen von Meersalz und gesundem Menschenverstand macht dieser Mann dort?«, fragte er.
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Er rettet uns«, antwortete er.
    Hinter ihm war Khyber auf Deck gekommen, hielt sich fest, damit sie nicht stürzte, und rief ihrem Onkel ungläubig etwas zu.
    Mit den klingenbesetzten Stangen in der Hand stürzten sich die Gnomenpiraten aus allen Richtungen auf den Druiden, um ihn aufzuspießen. Aber was sie auch versuchten, sie kamen einfach nicht nahe genug an ihn heran. Nebel nahm ihnen die Sicht, Windböen fegten sie zur Seite, das Durcheinander wurde immer schlimmer und formte sich zu einem riesigen Trichter. An Bord des
Rochens
riefen sich die Fahrenden etwas zu. In den Flitzern blieb für solcherlei Dinge keine Zeit und keine Kraft. Nebel und Wind verwandelten sich in einen tödlichen Strudel, der die kleinen Luftschiffe in sich hineinsog.
    Ähren Elessedil hielt die Arme über dem Kopf ausgestreckt, als wolle er nach etwas greifen, das sich knapp außerhalb seiner Reichweite befand. Die Trichterwolke aus Nebel und Wind zog sich mehr und mehr zusammen. Jetzt umschloss sie auch die äußersten Flitzer. In einem Moment waren sie noch da und kämpften darum, sich in der Luft zu

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