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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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halten, im nächsten waren sie verschwunden. Die anderen versuchten zu fliehen und lenkten ihre kleinen Schiffe in alle Richtungen. Manche hielten sogar direkt auf den
Rochen
und Ähren Elessedil zu, doch sie schafften es nicht, nahe genug heranzukommen, um zuschlagen zu können. Einer nach dem anderen wurden die Flitzer aus dem Himmel gepflückt und verschwanden, bis keiner mehr da war.
    Der Druide senkte die Arme, der Nebel löste sich auf, der Wind erstarb, und der Strudel hörte auf zu existieren. Nicht ein einziger Flitzer war mehr am Himmel zu sehen. Alles war wieder wie vor dem Angriff, die Luft dunstig und grau, doch ruhig. Der
Rochen
flog weiter, beschädigt, aber nicht absturzgefährdet. In der Ferne brach die Sonne durch die Wolken.
    Ähren Elessedil ging zur Pilotenkanzel und winkte Pen zu. »Helfen wir dabei, das Deck aufzuräumen und die Bordschleudern abzubauen«, sagte er. Er blickte Gar Hatch an. »Seltsames Wetter, nicht? Wer hätte für möglich gehalten, dass so etwas passiert. Wenn man das jemandem erzählt, glaubt der, man sei verrückt.« Pen lächelte in sich hinein. Der Druide verstand es ebenfalls, Warnungen durch die Blume auszusprechen. Und das war auch gut so, dachte er, denn nun würden alle an Bord wissen, was er war.

Neunzehn
    Spät am Morgen des folgenden Tages erreichten sie Anatcherae, den Binnenhafen am Lazareen, über den der gesamte Verkehr abgewickelt wurde, der durch den Korridor zwischen dem Charnalgebirge im Osten und den Klingenbergen im Westen drängte. Mithilfe von Rückenwind und starkem Sonnenschein trafen sie früher als erwartet an ihrem Ziel ein, und natürlich, weil Gar Hatch es geschafft hatte, den Schaden am Strahlungssammler am gestrigen Tag noch vor Einbruch der Nacht zu reparieren. Nachdem sie den Flitzern entkommen waren, hatte es auf der Weiterreise keine neuen Schwierigkeiten mehr gegeben.
    Anatcherae war eine alte Stadt, die von einer Mischung aus Trollen und Grenzlandbewohnern nach dem Zweiten Krieg der Rassen erbaut worden war, als die Südländer sich jenseits des Callahorn zurückgezogen hatten, der Handel in den übrigen Gebieten jedoch gedieh. Aus der verstreuten Ansammlung von Hütten, dem Außenposten der frühen Tage, war rasch ein wichtiger Hafen herangewachsen, der Fallensteller und Händler aus dem Anar, aus Callahorn und aus anderen Gebieten der Trolle versorgte. Inzwischen war es eine große Stadt, wobei es weiterhin wie eine Stadt im Grenzgebiet wirkte. Die Gebäude, die sich am Südwestufer des Sees aus breiteten, waren reine Holzhäuser, die je nach Bedarf und ohne großen Aufwand wieder abgerissen wurden. Der größere Teil der Bevölkerung lebte zwar innerhalb der Stadt, doch planten die meisten nicht, für immer in Anatcherae zu bleiben, und deshalb baute niemand für die Ewigkeit.
    Der
Rochen
landete bei den Anlegern am Wasser, wo Lagerhäuser und Schuppen aufragten wie geduckte Tiere, die sich zum Trinken an den Lazareen vorgebeugt haben, um offenen Maules zu empfangen, was der See ihnen bietet. Auf dem Wasser drängten sich Luftschiffe, zumeist große Frachter und Kriegsschiffe. In den Straßen der Stadt, die von Bierschenken, Freudenhäusern und Gaststätten verschiedenster Art gesäumt wurden, herrschte hektischer Verkehr. Läden und Wohnhäuser lagen ein gutes Stück vom Ufer entfernt, wo das geschäftige Treiben der Kais und das raue Leben des Hafens aufhörten.
    Während der Hafenmeister den
Rochen
in den zugeteilten Landeplatz einwies, nahm sich Pen einen Moment Zeit und blickte über die Schulter in die andere Richtung, zum See. Der Lazareen war eine Legende. Von dem breiten, schiefergrauen Gewässer, das bei keinem Wetter die Farbe änderte, wurde angenommen, dass es über tausend Meter tief war. Gerüchten zufolge reichte es an manchen Stellen bis zur Unterwelt hinab und bot den Seelen der Toten so einen Durchlass zu der Welt der Lebenden. Im Osten und Süden begrenzten Berge das zerklüftete Ufer, Mauern aus Stein, die diese Seelen einsperrten. Dutzende Flüsse, Schmelzwasser von den Gletschern im Hochgebirge, speisten den See, nachdem sie durch Schluchten und tiefe Gräben gerauscht waren. Kalte Winde aus den Bergen vermischten sich mit der warmen Luft der Ebene und bildeten einen wabernden Nebel, der an den Ufern klebte wie graues Moos. Pen mochte den Lazareen nicht. Er sah aus und roch wie der Nebelsumpf, ein Ort, den der Junge zu gut kannte und an dem ihn nichts anzog.
    Der
Rochen
hatte seinen Platz erreicht, und die

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