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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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drehte er sich um, nahm sein Bündel hoch und stieg die Leiter hinunter. Er hatte den Anleger bereits halb erreicht, als er beim Namen gerufen wurde.
    »Pen, warte.«
    Cinnaminson erschien an der Reling und starrte mit blinden Augen nach unten, ohne ihn zu finden. Er stieg wieder hinauf und hielt an, als er Gar Hatch bemerkte, der im Hintergrund lauerte.
    »Ich fühle mich besser, Pen«, sagte sie, winkte ihm knapp zu und lächelte noch knapper. »Ich wollte mich nur verabschieden.« Dann flüsterte sie ihm so leise zu, dass nur er es hören konnte: »Komm heute Nacht.« Rasch wandte sie sich ab und ging zu ihrem Vater, der sie am Arm fasste und nach unten führte, wobei er für Pen nicht einmal einen Blick übrig hatte. Der Junge stand da und schaute ihnen hinterher, bis sie verschwunden waren, dann stieg er hinunter. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals.
    Mit Ähren Elessedil an der Spitze machten sich die vier Gefährten ins Zentrum der Stadt auf, wo sie eine sichere Unterkunft für die nächsten Tage suchten wollten, und tauchten in der Menge unter. Pen konnte sich kaum auf die anstehende Aufgabe konzentrieren, da er in Gedanken noch immer bei Cinnaminson und ihren geflüsterten Worten war.
Komm heute Nacht.
Er war wie berauscht, bei der Aussicht auf das, was sie bedeuten mochten, wurde ihm schwindlig; bei der Aussicht auf die lauernden Gefahren wurde ihm kalt. Trotzdem hatte er keine Angst. Wenn es um sie ging, kannte er keine Furcht. Natürlich begriff er, dass er durch seine heimliche Rückkehr nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern den Erfolg des gesamten Unternehmens aufs Spiel setzte. Dennoch konnte er nicht anders. Er musste zu ihr gehen.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis Ähren gefunden hatte, wonach er suchte, ein kleines, anständiges Gasthaus in der Nähe einer der Hauptstraßen, das besser aussah als die in der Hafengegend und eher gewöhnliche Reisende als Matrosen anzog. Es hieß »Fischers Schlupfwinkel« und stand an einer Kreuzung, die einen kleinen Platz bildete. Umschlossen wurde es von einer Veranda mit Blick auf die beiden Straßen. Durch eine breite Doppeltür gelangte man in den Schankraum, wo man sich traf und Bier trank. Tische und Bänke sowie ein langer Tresen nahmen den meisten Platz ein. In Kästen unter den Fenstern und in Körben überall auf der Veranda wuchsen Blumen und verschönerten die Holzfassade.
    Ähren ließ die anderen drei auf der Veranda warten, während er eintrat, um die Zimmer zu bestellen. Je seltener sie zusammen gesehen wurden, desto eher durften sie hoffen, dass niemand eine Verbindung zu den vier Personen herstellte, nach denen die Druiden von Paranor suchten. Da sich Pen das Haar von Khyber hatte kurz scheren lassen und nun ein Tuch um den Kopf trug, fiel äußerlich keiner von ihnen besonders auf. Dennoch galt es, kein Risiko einzugehen. Wen das von den Druiden angebotene Geld lockte, der würde sehr aufmerksam Ausschau halten.
    Wenig später kam der Elf heraus und verkündete, er habe die Zimmer gemietet. Sie gingen in den Speisesaal, setzten sich an einen Tisch im hinteren Teil und warteten auf ihr Essen. Bei einem Glas kaltem Bier besprachen sie die Lage.
    »Hatch weiß, wer ich bin«, verriet Ähren leise und suchte den fast leeren Raum ab. »Zumindest, was ich bin. Vielleicht ist er noch nicht auf meinen Namen gekommen, aber den könnte er leicht herausfinden. Oder wenn nicht er, dann einer aus seiner Mannschaft. Sie werden sich schließlich mit anderen Fahrenden unterhalten.«
    »Vielleicht nicht«, wandte Pen optimistisch ein. »Möglicherweise hast du ihn genug eingeschüchtert.« Ähren lächelte. »Höchst unwahrscheinlich. Nicht diesen Mann. Falls er herausbekommt, wer wir sind, wird er versuchen, daraus einen Vorteil zu schlagen. Das liegt in seiner Natur. Demnach müssen wir sehr vorsichtig sein, bis wir wieder die Segel setzen. Aus diesem Grund habe ich ihm nicht verraten, wo wir bleiben. Er braucht es nicht zu wissen. Sollte er uns verraten, muss uns der Feind erst finden. In einer Stadt von dieser Größe ist das nicht leicht.«
    »Wir sollten ihn einfach links liegen lassen!«, fauchte Tagwen. Er blickte düster in sein Glas. »Wir sollten ohne ihn weiterziehen. Dann müssen wir uns keine Sorgen mehr machen.«
    »Und wir gelangen auch nicht zu unserem Ziel«, entgegnete Ähren. »Ich vertraue ihm ebenfalls nicht, doch hat er leider Recht, wenn er meint, wir würden nur mit sehr großen Schwierigkeiten einen Kapitän auftreiben, der uns ins

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