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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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über das Land hallten. Weit im Osten und Süden bildeten die abziehenden Sturmwolken eine dunkle Wand, die von Blitzen zerrissen wurde.
    Alle waren wieder auf Deck, außer Tagwen, der noch immer an der Luftkrankheit litt. Man schaute hinaus zu den fernen Bergen und wollte den ersten Blick auf das Ziel erhaschen. Es würde einen weiteren Tag bis nach Lazareen dauern, trotzdem nahm es plötzlich sein Denken ein. Die Zeit, die er noch mit Cinnaminson verbringen konnte, wurde knapp, denn nach Lazareen würden sie nur mehr einen Tag an Bord des Luftschiffs bleiben. Gestern noch war es ihm so erschienen, als hätten sie alle Zeit der Welt zur Verfügung, und jetzt war sie fast vollständig abgelaufen. Zum Teil war dieses Gefühl durch die vorgefallenen Ereignisse zustande gekommen, aber selbst die hätten ihn nicht so gänzlich entmutigt, wenn sie eine weitere Woche für sich gehabt hätten. Doch konnte er das Ende der gemeinsamen Reise nicht hinausschieben.
    Sie flogen durch den Korridor aufwärts, der von der Streleheim-Ebene zum Malgsumpf führte, ein nebliger flacher Schmutzfleck zur Linken in der Landschaft, und die dunkleren gewellten grünen Gebirgsausläufer auf der rechten Seite. Gar Hatch brachte das Luftschiff tiefer nach unten, um Nebel und Wolken auszuweichen, die wie eine dicke Schicht zwischen Sumpf und Bergen hingen. Während sie sich dem Malg näherten, verschwanden die Wasservögel und wurden durch Insektenschwärme ersetzt, die dem Wind und der Geschwindigkeit des Schiffes trotzten und die Passagiere in Wolken angriffen. Gar Hatch fluchte laut und brachte den
Rochen
wieder in die Höhe, bis die Insekten zurückgeblieben waren.
    Pen spuckte tote Mücken und wischte sie aus Nase und Augen. Cinnaminson tauchte neben ihm auf und ging unbeirrbar auf die Pilotenkanzel zu, und erneut wunderte er sich, wie sie trotz ihrer Blindheit fähig zu sein schien, das zu sehen, was um sie herum vorging Er wollte sie gerade fragen, was ihr Vater in der Kabine zu ihr gesagt hatte, doch ehe er dazu kam, hörte er den Schrei eines Reihers, der so dicht vorbeiflog, dass Pen glaubte, er brauche nur die Hand auszustrecken, um ihn zu berühren. Er sah ihn scharf an und konnte die Warnung in dem Schrei nicht überhören. Irgendetwas hatte den Vogel erschreckt, und das kam bei Reihern nicht häufig vor.
    Pen suchte den Horizont ab und entdeckte einen Schwärm dunkler Punkte, die aus einem tiefen Canon zwischen den Ausläufern des Gebirges vordrangen.
    Vögel, dachte er. Große. Rocks oder Würger.
    Aber sie flogen nicht wie Vögel. Er bemerkte keine Flügelbewegung, und auch die Silhouette passte nicht richtig zu Vögeln.
    Es waren Luftschiffe.
    »Kapitän!«, rief er Gar Hatch zu und zeigte auf die Punkte.
    Der große Mann starrte die Umrisse einen Moment lang an, dann drehte er sich mit düsterer Miene wieder um. »Cinnaminson, geh nach unten und bleib dort. Nimm die andere junge Dame mit. Penderrin, du kommst zu mir in die Pilotenkanzel. Ich brauche dich.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schrie er den beiden anderen Fahrenden Befehle zu, und die setzten sich unwillkürlich in Gang. Binnen Sekunden hatten sie sich darangemacht, jeden auch noch so winzigen Fetzen Segel zu setzen, ein deutlicher Hinweis darauf, dass Gar Hatch, gleichgültig, was sich da näherte, zu fliehen beabsichtigte.
    Cinnaminson stieg die Treppe hinab, doch Khyber wollte davon nichts wissen. »Ich bleibe«, verkündete sie entschlossen. »Ich kann helfen.«
    »Geh nach unten«, sagte Ähren Elessedil. »Der Kapitän hat auf seinem Schiff das Kommando. Wenn ich dich brauche, rufe ich dich. Halt dich bereit. Pen, lass uns mal rausfinden, was da vor sich geht.«
Sei vorsichtig.
Khyber formte die Worte lautlos mit den Lippen und verschwand unter Deck. Pen und der Druide eilten zur Pilotenkanzel und stiegen hinein. Gar Hatch stellte an den Hebeln der Steuerung herum und bereitete alles für den Zeitpunkt vor, an dem die Segel gesetzt wären. Er bedachte Pen und den Druiden mit einem finsteren Blick, als trügen sie die Verantwortung für den Vorfall.
    »Schnallt die Sicherheitsleinen um«, befahl er. »Und du, junger Penderrin, überprüfst diesmal beide Enden. Wir haben keine Zeit für Fehler.«
    Pen biss sich auf die Zunge, tat, was ihm aufgetragen wurde, schnallte sich den Gurt um und überprüfte die Leine. Ähren Elessedil machte das Gleiche.
    »Manchmal fragte ich mich, ob sich diese Fahrten überhaupt rentieren«, knurrte Gar Hatch. Er deutete auf die

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