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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gefasst, und sein raues Gesicht zeigte Zuversicht und Entschlossenheit. »Ihr habt Recht«, verkündete er ohne Vorrede. »Wir sollten weiterziehen. Rückkehr wäre ein Fehler.«
    »Wird Kermadec uns helfen, wenn wir ihn finden?«, fragte Pen.
    Der Zwerg nickte. »Er ist der Ard Rhys treu. Er wird alles tun, womit er helfen kann, denn er ist ein guter und tapferer Mann.«
    »Dann hätten wir ja unseren Plan«, verkündete Khyber. »Aber wir werden vorsichtig sein müssen, Tagwen«, versicherte sie dem Zwerg. »Auf keinen Fall dürfen wir zu sorglos sein. Onkel Ähren hat uns die Chance erkämpft, diese Reise zu Ende zu bringen. Sein Geschenk werden wir nicht vergeuden.«
    »In Anbetracht dessen sollten wir am besten gleich aufbrechen«, meinte Pen. »Wenn sie uns aufspüren können, sobald wir Magie einsetzen, haben sie wahrscheinlich keine großen Schwierigkeiten, uns hier zu entdecken. Nicht nach der Menge von Magie, mit der die
Galaphile
zerstört wurde. Wir müssen sofort losziehen.« Khyber stand auf. »Wenn wir erst wieder zwischen den Bäumen sind, werden sie uns nicht mehr so leicht folgen können.« Sie zögerte. »Ich wünschte nur, ich wüsste, wie weit es noch ist.«
    »Warum probierst du es nicht aus?«, fragte Pen. Sie starrte ihn an. »Benutz die Elfensteine. Welchen Unterschied macht es jetzt noch? Wir haben uns sowieso schon verraten. Ehe wir aufbrechen, könnten wir doch schauen, wohin wir gehen müssen. Danach brauchen wir die Steine vielleicht nicht mehr.«
    »Der Junge hat Recht«, sagte Tagwen. »Mach schon. Zeig uns, wo wir sind.«
    So standen sie beisammen am Ufer, während Khyber die Elfensteine hervorholte und in der offenen Hand wog. Alle starrten die glitzernden Talismane einen Augenblick lang an und wurden von ihrer Helligkeit und ihrer Verheißung geblendet. Ohne etwas zu sagen, dachten alle drei das Gleiche. So viel hing davon ab, was die Steine enthüllten. Wenn die Gefährten zu tief in den Schlacken steckten, um Schlangen und andere Räuber zu umgehen, würden sie möglicherweise erneut Magie einsetzen müssen und sich dadurch verraten. Befanden sie sich jedoch nahe am Rand der Sümpfe, hatten sie eine Chance, unbemerkt zu entkommen.
    Khyber schloss die Finger um die Talismane und hielt sie in Richtung Sonnenaufgang. Einige Augenblicke verstrichen, und nichts geschah.
    »Sie reagieren nicht«, sagte sie. Ihre Stimme klang angespannt und rau. »Ich kann es nicht.«
    »Nur keine Angst, Khyber«, beschwichtigte Pen sie.
    »Ich habe keine Angst!«, fauchte sie.
    »Also ich habe genug Angst für uns beide.«
    Sie blickte ihn an, bemerkte die Sorge in seinem Gesicht und musste unwillkürlich lächeln. Daraufhin ließ sie den Arm hängen. »Gut«, sagte sie. »Ich versuche es noch einmal.«
    Sie holte tief Luft, atmete langsam aus und hielt die Steine vor sich. Dann schloss sie die Augen. Einen Moment später flammte die Magie in ihrer Faust auf, loderte zu grellem Feuer auf und schoss in das Dämmerlicht wie ein Tier auf der Jagd. Die Magie glitt durch Bäume und Büsche und Gras, durch die gesamten Schlacken, bildete einen scharfen Gegensatz zu den Hügeln, die zu den Bergen führten, zu den grünen Feldern, die mit Wildblumen übersät waren, zu den Bächen und Wasserfällen und dem blendenden Sonnenschein.
    Das Bild schimmerte für einen kurzen Moment hell und klar, verschwand dann, als hätte es nie existiert, und ließ sie in Nebel und Zwielicht zurück. Die drei Gefährten standen noch eine Weile da und schauten in die Richtung, in der es sich gezeigt hatte, genossen die Erinnerung und die Verheißung und schauten sich anschließend abschätzend an.
    »So weit ist es gar nicht«, meinte Pen tapfer, obwohl er keine Ahnung hatte, wie weit es war. »Wir können es schaffen.«
    »Natürlich können wir das«, stimmte Tagwen zu und setzte eine entschlossene Miene auf.
    »Es kann sich höchstens noch um einen Tagesmarsch handeln«, fügte Khyber hinzu und schob die Elfensteine in die Tasche. »Bei Sonnenuntergang könnten wir da sein.«
    Sie gingen los, zogen wieder unter die Bäume und ließen den See mit seinen düsteren Erinnerungen hinter sich. Sie kamen nur langsam voran, da der Weg immer wieder von umgefallenen Bäumen, dichtem Buschwerk oder endlosem Sumpf blockiert wurde. Gerade bei Letzterem mussten sie sehr vorsichtig sein, da es häufig Treibsand gab, in dem sie leicht versinken konnten. Pen setzte erneut seine Gabe ein und erforschte, was die Lebewesen im Sumpf dachten und

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