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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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um Anhaltspunkte für eine mögliche Gefahr zu finden. Nachdem er zu seiner Zufriedenheit festgestellt hatte, dass er nicht bedroht wurde und dass der unsichtbare, tödliche Verfolger nicht dort draußen lauerte, holte er tief Luft, atmete ruhig aus und fühlte sich wenigstens für den Augenblick sicher.
    Trotzdem lauschte er den Rest seiner Wache in die Nacht hinein.
    Nach seiner Ablösung dauerte es lange Zeit, bis er endlich eingeschlafen war.
    Am folgenden Morgen sagte Pen nichts von seinen Befürchtungen. Damit wäre nichts gewonnen. Alle hatten längst die Grenzen ihrer Kraft erreicht, und die Sorgen noch zu vergrößern, hätte ihnen in dieser Situation nichts eingebracht. Außerdem konnte der Verfolger aus Anatcherae genauso gut ein Bewohner der Hafenstadt und nicht ein Handlanger von Terek Molt sein. Wenn es sich um einen Verbündeten des Druiden handelte, war er vermutlich nur eingesetzt worden, um sie aufzuspüren, und danach entlassen worden. Der Druide hätte sich nicht mit ihnen angelegt, wenn er die Arbeit einem anderen hätte überlassen können.
    Das klang zwar vernünftig, trotzdem fühlte sich Pen nicht viel besser, und letztendlich überzeugte es ihn nicht davon, dass das Problem mit dem geheimnisvollen Gegner gelöst war. Nur weil er nicht wusste, wo sich dieser aufhielt, war er ihn noch lange nicht los. Dennoch teilte er diesen beunruhigenden Gedanken den anderen nicht mit, weil jetzt vor allem wichtig war, aus den Schlacken herauszufinden.
    Das versuchten sie den ganzen Tag und arbeiteten sich durch den Sumpf mit seinem Wirrwarr aus Wurzeln, dichtem Schilf, Treibsand, Schlucklöchern und Schlamm, während sie von Stechfliegen und Mücken belästigt wurden. Seitdem sie ausgesetzt worden waren, hatten sie nichts mehr gegessen und getrunken, und dieser Mangel setzte ihnen inzwischen ebenfalls sehr zu. Tagwen hatte Magenkrämpfe, Khyber wurde häufig schwindlig, und Pen fühlte sich fiebrig. Die drei waren schwach, und ihr Vorankommen verlangsamte sich zusehends. Wenn sie nicht bald Essen und Trinken fanden, würde sich ihre Lage ernsthaft zuspitzen. Am frühen Nachmittag gelangten sie an ein Dickicht aus Büschen und Bäumen, das sich weit in alle Richtungen erstreckte. Im Nebel und Dämmerlicht erschien der Wald so riesig, dass es keine Hoffnung gab, ihn zu umgehen. Außerdem waren sie zu erschöpft, etwas anderes zu machen, als vorwärts zu ziehen, und das taten sie schließlich. Bald mussten sie in einer Reihe hintereinander gehen, weil die Bäume dicht beieinander standen und dazwischen dornige Sträucher und Buschwerk wucherten. Sie schoben sich zwischen Stämmen hindurch, wateten durch tiefe Pfützen und Schlamm und hielten sich an Wurzeln und Ästen fest. Über ihnen huschten Eichhörnchen und Vögel durch den feuchten Dschungel, und auf dem unsicheren Boden sahen sie Schlangen und Nagetiere. Hin und wieder glitten größere Tiere tödlich durch das tiefere Wasser.
    »Ich hatte gedacht, es könne nicht mehr schlimmer werden«, knurrte Tagwen, in dessen Bart sich Zweige der Dornensträucher verfangen hatten. »Hört dieses Gewirr denn niemals auf?«
    Während sie weitergingen, machte sich Pen langsam Sorgen darüber, was passieren würde, wenn sie bei Einbruch der Dunkelheit immer noch in diesem Labyrinth festsaßen. In dem Falle mussten sie auf einen Baum klettern und die Nacht in der Höhe verbringen. Ihm gefiel die Aussicht nicht, die ganze Nacht nach großen Schlangen Ausschau halten zu müssen, aber wahrscheinlich hatten sie keine andere Wahl. Er fing an, sich selbst Versprechungen zu machen, wie er sein Leben zukünftig gestalten würde, wenn sie nur vor der Dunkelheit einladenderes Gelände erreichten.
    Es war eine Erleichterung, als es endlich so weit war, die allerdings nur einen Moment lang dauerte. Sie verließen eine große Fläche Gras und Schilf, die im Schlamm wuchsen, und bestiegen eine Erhebung zu einem Gelände, das inmitten des Sumpfes wie eine Insel wirkte, ein niedriges Waldland. Pen, der vorausging, atmete froh auf, als er auf das erste Stück festen Boden seit Tagen trat, doch im nächsten Augenblick erstarrte er. Zu seiner Linken, keine zehn Meter entfernt, stand die größte Moorkatze, die er in seinem Leben gesehen hatte. Mit Moorkatzen war er durchaus vertraut, deshalb war er deswegen nicht so überrascht und schockiert. Angesichts dieser Katze vor ihm wurde ihm allerdings flau im Magen. Zum einen war sie riesig - gewiss waren alle Moorkatzen riesig, aber diese war

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