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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zeigte Gehorsam und wartete, bis sie allein war, um das zu tun, was sie wollte. Die alte Frau konnte ihr nicht das Wasser reichen, und als es an der Zeit war, führte Iridia ihre fordernde und ausbeuterische Wohltäterin zum Brunnen hinter dem Haus und stieß sie hinein. Drei Tage und Nächte schrie das Weib um Hilfe. Iridia bog in den Gang zu den Kellertüren am Nordende des Keeps ein, da sie instinktiv wusste, dass dort ihr Ziel lag und dort die Stimme auf sie warten würde. Schatten lagen auf den schweren Steinen des Bodens, doch nur ihr eigener bewegte sich. In den Gängen und auf den Mauern von Paranor gab es keine Wachen mehr, nur die Druiden hielten Wacht, allerdings unaufmerksam und desinteressiert. Zuzeiten des Dämonenlords wäre der Keep längst gefallen.
    An der schweren eisenbeschlagenen Tür, hinter der es nach unten ging, blieb die Elfenzauberin stehen und schaute zurück. Niemand war zu sehen, niemand war ihr gefolgt. Shadea hatte vielleicht daran gedacht, es aber nicht versucht. Gut, dachte Iridia. Das hätte die Sache nur verkompliziert. Sie wünschte keine Störung bei ihrer Begegnung.
    - Beeil dich, Iridia. Ich kann nicht mehr warten -
    Sie ebenfalls nicht, denn die Leidenschaft trieb sie. Wie ein junges Mädchen fühlte sie sich, dumm und voller wilder Erregung und voller Drang. Die Stimme hatte sie noch nie belogen, und jetzt würde sie ihr das schenken, wonach sich Iridia am meisten sehnte. Sie fühlte sich wie berauscht, als könne sie alles wagen, als sei alles möglich. Rasch schob sie sich durch die Kellertür, nahm eine der Fackeln aus der Halterung, zündete sie mit einer knappen Geste ihrer Finger und ein wenig Magie an und setzte ihren Weg nach unten fort. Dieser Abstieg dauerte wesentlich länger. In dem fensterlosen schmalen Treppenhaus war es dunkel, und sie drang in die Eingeweide der Erde unterhalb der Fundamente vor. Die Luft war trocken und abgestanden und roch nach uraltem Staub. Ihre Schritte passten sich der Geschwindigkeit ihres Atems an, schnell und eilig. Wenn sie diese Sache hinter sich hätte, dachte sie, würde sie Paranor verlassen, weit fortgehen und Ähren mitnehmen, damit sie zusammen ein neues Leben aufbauen konnten, das mit ihrem früheren nichts zu tun hatte. Das hätte sie am liebsten von Anfang an getan, hätte die Ard Rhys Ähren nicht gegen sie gehetzt. Ähren hatte behauptet, Grianne habe nichts damit zu tun, dass er sie zurückgewiesen habe, doch Iridia wusste es besser. Sein Vorwand, er liebe sie nicht auf die Weise, wie sie ihn liebte, war schlicht eine Lüge, die aus Wut über das entstanden war, was
sie,
die ewige Ilse-Hexe, ihm über Iridia erzählt hatte. Allein aus diesem Grund hatte die Ard Rhys die Verbannung in die Verfemung verdient, ja, sogar viel Schlimmeres.
    Unten an der Treppe gingen von einem runden Raum Gänge in verschiedene Richtungen ab. Iridia wählte denjenigen, aus dem die Stimme rief, sie spürte ihren Aufenthaltsort und ihre Gegenwart. Mit vorgehaltener Fackel verscheuchte sie die Dunkelheit und folgte dem Gang wie eine stille Erscheinung in einem stillen Grab. Die Katakomben wurden nur selten betreten, und das lag vor allem an der Vergangenheit, an der Geschichte des Keeps, allerdings hatte sich Iridia nie besonders für diese Geschichte interessiert. An diesem Ort hatte sie sich mit ihren Verschwörern getroffen, ansonsten hielt sie sich hier nicht auf. Heute Nacht würde sie zum letzten Mal hier sein.
    Nach etwa fünfzig Schritten stand sie vor einer offenen Tür. In dem Raum dahinter war es stockfinster.
    - Ich bin hier -
    Iridia trat ein, und die Fackel durchflutete den Raum mit ihrem gelben Schein. Rasch sah sie sich um. Vier kahle Wände, Boden, Decke. Der Raum war leer.
    »Wo bist du?«, fragte sie, und es gelang ihr nicht, ihre Verzweiflung zu verbergen.
    - In der Luft, Iridia. In dem Äther, den du atmest. In der Dunkelheit und im Licht. In allen Dingen. Schließ die Augen. Kannst du mich spüren -
    Sie presste die Lider zusammen und atmete langsam aus. Es stimmte. Sie spürte seine Gegenwart. Er war da, überall um sie herum. »Ja«, flüsterte sie.
    - Es ist Zeit, dir zu geben, was ich dir für deine Hilfe versprochen habe. Dir Ähren Elessedil zu geben, gesund und quicklebendig. Dir Frieden und Liebe und Freude zu geben. Es ist Zeit, Iridia. Bist du bereit? - »Ja«, hauchte sie. Erneut rannen ihr Tränen über das Gesicht, und Dankbarkeit erfüllte sie.
    - Lösch deine Fackel und lege sie auf den Boden-Sie zögerte, da

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