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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ich Euch helfen?«, rief er, während der andere herankam.
    Der Zwerg ging direkt auf den Kat zu und kletterte an Bord, ohne dazu aufgefordert worden zu sein, ein Akt, der in manchen Teilen der Vier Länder als Piraterie betrachtet wurde. Pen wartete ab, kämpfte gegen seine Furcht an und entdeckte die großen Klingen, die der Zwerg unter seiner Robe trug.
    »Willst du irgendwohin fliegen?«, fragte ihn der Zwerg unverschämt, wobei er sich beiläufig umschaute und dann wieder Pen anblickte.
    »Nach Hause«, antwortete Pen. »Für heute bin ich fertig.«
    Er glaubte, er habe das Zittern seiner Stimme erfolgreich unterdrückt, falls jedoch nicht, konnte er daran sowieso nichts ändern.
    »Wohnen hier nicht die Ohmsfords?«, fragte der Zwerg weiter und baute sich vor ihm auf, nah genug, um weiteres Unbehagen zu erregen. Hinter ihm durchsuchten die Gnome den Schuppen sowie Ausrüstungsteile und Vorräte, die unter Segeltuch verstaut waren. »Bek Ohmsford?«
    Pen nickte. »Der ist unterwegs nach Osten, auf einer Expedition. Ich erwarte ihn erst in einigen Wochen zurück.«
    Der Zwerg betrachtete ihn einen Moment lang wortlos, starrte ihm in die Augen und schätzte ihn ein. Pen wartete, sein Herz schien stehen zu bleiben, und er vermochte kaum zu atmen. Was sollte er bloß tun? Nun verstand er, weshalb Tagwen solche Angst gehabt hatte. Der Blick des Zwergs vermittelte ihm ein Gefühl, als hätte es ein wildes Tier darauf abgesehen, ihn zu zerreißen.
    »Und du sollst hier nach dem Rechten schauen?«, hakte der Zwerg nach.
    Erneut nickte Pen und gab sich diesmal nicht die Mühe zu antworten.
    »Da haben sie ja ganz schönes Vertrauen zu dir, Junge. Sehr alt bist du doch noch nicht.« Er unterbrach sich für einen Moment. »Mir hat man gesagt, die Ohmsfords hätten einen Sohn in deinem Alter. Penderrin soll er heißen. Das bist nicht zufällig du?«
    Pen grinste entwaffnend. »Nein, aber wir sind Freunde. Im Augenblick ist er drüben im Haus.« Er zeigte hinüber, und der Zwerg drehte sich um. Da stieß Pen ihn heftig in den Rücken, und der unwillkommene Besucher verlor das Gleichgewicht, taumelte über die Kante und fiel zu Boden. Pen hatte sich keineswegs einen Plan zurechtgelegt, sondern einfach aus reiner Verzweiflung gehandelt. Er sprang in die Pilotenkanzel, schob die Steuerung ganz nach vorn und enthüllte die Trennröhren vollständig. Der Kat reagierte sofort. Er machte einen Satz nach vorn, als habe er Schub von hinten bekommen, bockte angesichts der Energie, die auf die Kristalle geleitet wurde, riss die Bugleine los und krängte auf die
Galaphile
zu. Pen hielt sich in der Pilotenkanzel fest und klammerte sich ans Steuer, denn ihm blieb nur ein kurzer Augenblick, um auf die Gefahren zu reagieren. Er zog die Backbordtriebwerke zurück und flog im Bogen um den Fockmast des Druidenluftschiffes herum, wobei er ihm so nahe kam, dass er ihn hätte berühren können. Hinter sich hörte er Rufe und Schreie, dann folgte ihm ein Hagel aus Pfeilen und geschleuderten Steinen. Er duckte sich tief in die Kanzel, und ihm stockte der Atem, als sich mehrere Pfeile in das Holz um ihn herum bohrten. Der Kat schoss über die Bucht dahin und hielt durch eine Lücke zwischen den Koniferen auf den Regenbogensee und den heranziehenden Sturm zu.
    Was hatte er bloß getan?
    Darüber nachzudenken blieb ihm keine Zeit. Er warf einen Blick auf Tagwen, der sich aus dem Segeltuch befreite und nach hinten schaute, wo an Land hektische Aktivität ausgebrochen war und der Zwerg mit den Gnomen auf das Beiboot zurannte. Pen klopfte das Herz so heftig, dass er den Puls in seinen Ohren rauschen hörte. Bald würden sie die
Galaphile
erreichen, und dann würden sie die Verfolgung aufnehmen. So groß und schnell wie das Druidenschiff war, würden sie ihn rasch erreichen.
    Wenn die ihn jetzt erwischten …
    Er ließ den Gedanken unvollendet. Jetzt musste er den Kat steuern, für alles andere war keine Zeit. Er holte so viel Energie aus den Diapsonkristallen, wie sie liefern konnten, und brachte den Kat auf zweihundert Fuß Höhe, wendete dann in Richtung Osten auf das Ufer, auf das ferne Hochland und den heftigen Nebel über den zerklüfteten Bergen zu. Dort würde er sich verstecken und die Verfolger abhängen können. Dort war seine Hoffnung auf Flucht.
    »Weißt du, wer das war?«, fragte Tagwen aufgeregt aus seinem Versteck hinter dem Schandeck. »Das war Terek Molt! Er hätte dich in Stücke gerissen! Und tut das vielleicht noch, Penderrin

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