Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
werde lieber von hier verschwinden. Am besten nicht auf dem Weg, auf dem ich gekommen bin. Könntest du mir ein Pferd leihen?« Pen schaute ihn an. In den Augen des Zwergs spiegelte sich eine Mischung aus Entschlossenheit und Furcht. Tagwen ließ sich auf kein Risiko ein. Er hatte seine Meinung über das Schiff und seine Passagiere gefasst, und er beabsichtigte nicht, sich von ihnen finden zu lassen. Was immer Pen zu tun entschied, der Zwerg wollte fort.
    Der Junge blickte erneut zu dem Luftschiff hinüber, und das Unbehagen, das ihn bei dem düsteren Anblick befiel, verscheuchte seine Unentschlossenheit.
    »Wir haben keine Pferde«, sagte er und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Wie wäre es stattdessen mit einem kleinen Luftschiff und jemandem, der es für dich steuert?«
    In diesem Augenblick nahm Penderrin Ohmsfords Leben eine unvermutete Wendung. Wahrscheinlich wäre die so oder so eingetreten, wenn man die Ereignisse in Paranor bedachte, doch wohl kaum auf diese Weise, denn es war seine eigene Entscheidung, sich mit Tagwen auf die Suche nach seinen Eltern zu machen. Später würde er sich daran erinnern, wie er diese Entscheidung damals als Veränderung der Welt wahrgenommen hatte, und zwar nicht abrupt wie ein Erdbeben, sondern eher auf stille Weise wie die Farben, die beim Sonnenuntergang allmählich tiefer werden. Auch würde er sich erinnern, dass er glaubte, nicht anders handeln zu können, weil die Sicherheit seiner Familie auf dem Spiel stand und er diese Gefahr nicht ignorieren durfte.
    Er packte Tagwens Arm, zerrte ihn vom Anleger zum Trockendock, wo der Kat-28 vertäut war, und sagte ihm, er möge an Bord gehen. Es blieb keine Zeit, die für eine solche Expedition notwendige Ausrüstung und Vorräte vollständig zusammenzustellen. Pen hatte stets Ersatzteile dabei, damit er Reparaturen vornehmen konnte, wenn draußen auf dem See etwas kaputtging, aber das war auch alles. Deshalb nahm er sich wenigstens die Zeit, um in den Schuppen zu laufen, um seine Werkzeugkiste, einen Wasserbehälter und ein paar getrocknete Lebensmittel zu holen, die er dort für kleine Mahlzeiten zwischendurch aufbewahrte.
    Einen Moment lang fragte er sich, ob er nicht einen riesigen Fehler beging. Dann ließ er den Gedanken fallen, weil er für solche Überlegungen keine Zeit hatte. Unter Umständen wie diesen führte jedes Zögern zu weiteren Schwierigkeiten, und davon waren bereits genug unterwegs hierher.
    »Schnall dir die Sicherheitsleine um den Bauch!«, rief er Tagwen zu und warf die Tasche mit dem Essen und den Wasserbehälter auf das Deck. »Und stopf die Sachen in eins der Fächer in den Pontons!«
    Rasch bewegte er sich von einer Leine zur nächsten, löste die Knoten und schleuderte die Taue auf Deck. Dem herannahenden Luftschiff schenkte er nicht einen einzigen Blick, aber er spürte das Gewicht seines Schattens. Wenn er nicht bald in die Luft aufstiege, würde er es nicht in den Schutz der Hochlandnebel und die niedrigen Wolken schaffen, in denen er sich verstecken wollte. Mit ein bisschen Glück würden die nicht einmal seinen Start bemerken, aber darauf konnte er sich nicht verlassen.
    Nachdem er alle Leinen außer der am Bug gelöst hatte, hielt er kurz inne, sah sich auf dem Hof um und überlegte, ob er etwas Wichtiges vergessen hatte. Einen Bogen und Pfeile, dachte er, rannte zurück in den Schuppen, wo er sich einen Bogen und ein paar lange Messer holte.
    Wieder draußen, kletterte er an Bord des Kat-28, wo Tagwen sich bereits angeseilt hatte und vor dem hinteren Frachtraum des Steuerbordpontons hockte und die Arme schützend um die Knie geschlungen hatte. Er wirkte so komisch, dass Pen beinahe laut gelacht hätte, doch widerstand er diesem Drang und beeilte sich stattdessen, die Segel zu hissen, um das Maximum an Ambientlicht zu sammeln, das ein solch grauer Tag hergab. In den Trennröhren würde noch Energie gespeichert sein, aber die Diapsonkristalle waren klein und nicht für dauerhaftes Speichern ausgelegt, daher konnte er sich darauf allein nicht verlassen, wenn er dem großen Schiff entkommen wollte.
    Plötzlich fragte er sich, ob dessen Besatzung sich überhaupt die Mühe machen würde, ihm zu folgen. Schließlich hatten sie ja keine Ahnung, wer er war und was er vorhatte. Wahrscheinlich würden sie landen und durch die
Stete Rechte
zu dem Irrglauben verleitet werden, die Familie sei zu Hause. Bis sie ihren Fehler bemerkt hätten, wäre er schon weit fort.
    Und wenn Tagwen sich täuschte? Wenn

Weitere Kostenlose Bücher