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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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enthüllt. Vergesst nichts.«
    Plötzlich strahlten die Kristalle ein azurblaues Licht aus, hell wie die Sonne, die hinter dem Blau verschwand. Das Licht schoss blendend grell in die Ferne davon. Es flog über die Bäume und über die Berge hinweg und folgte der Wölbung der Erde. Manches von dem, was sie sahen, konnten sie erkennen, die Drachenzähne und das Charnalgebirge, den Mermidon und den Mangoldfall, sogar die Ebene von Streleheim und die öde Leere des Malgsumpfes. Wälder huschten vorbei, von denen einer riesigen Gärten Schutz bot, die eine Schönheit und Üppigkeit zeigten, wie keiner von ihnen sie je zuvor gesehen hatte, eine Fülle von Blumen und silberglänzenden Wasserfällen, die sich gegen einen schimmernden grünen Hintergrund abzeichneten.
    Als das Licht schließlich zur Ruhe kam, weit, weit in der Ferne an einem Ort, dessen Position sie kaum bestimmen konnten, beleuchtete es einen eigenartigen Baum. Er war größer als die schwarzen Eichen des Callahorn und hatte dicke Äste und breite Blätter. Die Rinde war glatt und schwarz-grau gesprenkelt. Das Laub zeigte dunkles Grün mit orangefarbenem Rand. Der Baum stand inmitten von Sonnentupfen in einem dichten Wald, dessen Bäume vertrauter waren -Eichen, Ulmen, Hickorys, Ahorne und ähnliche. Abgesehen von den Bäumen war nichts zu erkennen. Der große Baum wirkte unglaublich alt, sogar im strahlenden Licht der Elfensteine, und Pen war sicher, er musste so alt sein wie die Feen. Er fühlte seine Intelligenz, obwohl er hier nur eine Vision vor sich hatte. Dazu spürte er die Lebenskraft, langsam und rhythmisch wie ein ruhiger Herzschlag. Das blaue Licht hielt für einen Augenblick an, dann flammte es kurz noch greller auf und verschwand. Halb blind und benommen von der Unmittelbarkeit und der Intensität des Erlebnisses standen die Beobachter da und starrten ins Leere. In der anschließenden Stille blinzelten sie einander an, während das Bild des Baumes in ihren Köpfen verweilte.
    Ähren Elessedil schloss die Finger um die Elfensteine. »Jetzt wissen wir also Bescheid.«
    »Oder wir glauben es zumindest«, knurrte Tagwen.
    Pen schluckte, denn seine Kehle schnürte sich ihm zusammen. Ihm schwindelte angesichts der Gefühle, die der Anblick des Baumes in ihm hinterlassen hatte, tief in seinem Inneren, wo die Instinkte die Herrschaft über den Verstand innehatten. »Nein, Tagwen, das war er«, sagte er leise. »Ich konnte es spüren. Das war der Tanequil.« Ähren Elessedil nickte. »Jetzt wissen wir, was wir zu tun haben.« Er ließ die Elfensteine in ihren Beutel zurückfallen und verstaute diesen in seinem Gewand. »Die Zeit läuft uns davon, und sie läuft noch dazu gegen uns. Brechen wir also rasch auf.«

Vierzehn
    Der Mittag in Paranor zeigte sich düster und Unheil verkündend, der Himmel hing voller schwarzer Sturmwolken, die Luft war still wie der Tod. Den ganzen Tag über war die Sonne nicht durchgebrochen, nur bei Sonnenaufgang war sie durch den Dunst zu sehen gewesen, ehe die Wolken sich davor schoben. Vögel hatten ihre geschützten Plätze aufgesucht, der Wind war erstorben. Die Welt flüsterte nur noch in Erwartung von Donner und Blitz und Unwetter.
    Shadea a'Ru schaute durch das offene Fenster ihres Zimmers nach draußen, und in ihrem Gesicht spiegelte sich das Wetter. Eigentlich hätte sie Triumph und Befriedigung verspüren sollen als Belohnung für ihren Erfolg. Sie hatte Grianne Ohmsford in die Verfemung verbannt und ihren Platz eingenommen. Der Druidenrat hatte sie, wenn auch nach widerwilliger und langer Debatte, zur Ard Rhys ernannt. Ihre Anhänger hatten die wichtigsten Positionen des Rates besetzt, und Sen Dunsidan, der Premierminister der Föderation, hatte sie offiziell als neue Führerin des Ordens anerkannt. Die Felstrolle von Kermadec waren entlassen und in Ungnade nach Hause geschickt worden, weil man ihnen das Verschwinden der Ard Rhys vorwarf und, nicht nur insgeheim, bei ihnen auch die Urheber vermutete. Alles war perfekt verlaufen, exakt so, wie sie gehofft und geplant hatte.
    Nur mit dem Jungen hatte sie nicht gerechnet. Sie strich sich durch das kurze Haar und ließ die Enden durch die Finger gleiten wie die losen Fäden ihres Planes. Schuld daran war allein Terek Molt, der verlässlichste ihrer Mitverschwörer und der einzige Druide, auf den sie sich wirklich stützen konnte, wie sie geglaubt hatte. Dadurch, dass er diesen Jungen entkommen lassen hatte - einen Knaben! -, machte er sich selbst zum Narren, und das

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