Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk
hatte. Seitdem wurde seine Magie an seine Nachfahren weitergegeben und starb nun leider mit Pen aus.
»Ich werde die Steine nehmen, Khyber«, sagte Ähren Elessedil, »weil du Recht hast: Nur durch sie können wir herausfinden, ob es den Tanequil wirklich gibt. Falls die Elfensteine ihn uns zeigen, wissen wir, dass wir die Reise unternehmen sollten. Doch lass dir eines gesagt sein: Ich habe von Folgen gesprochen. Indem ich die Steine verwende, riskiere ich, Shadea a'Ru und ihren Bundesgenossen unsere Absichten zu enthüllen. Die Elfensteine sind eine mächtige Magie, und ihre Entfesselung wird bemerkt werden. Dadurch werden diejenigen, denen wir entkommen wollen, auf unsere Spur gelenkt.«
»Sie werden so oder so kommen, Onkel Ähren«, hielt Khyber als Rechtfertigung dagegen. »Das hast du selbst gesagt.«
Ähren nickte. »Doch in diesem Fall werden sie wesentlich früher erscheinen. Vermutlich schon bei Einbruch der Nacht. Uns wird die Zeit fehlen, uns in Ruhe zu überlegen, was wir tun sollen. Die Entscheidung wird einfach fallen. Wir - Penderrin, Tagwen und ich -müssen Emberen verlassen, um den Tanequil zu suchen, und du musst zurück nach Arborion.«
Sofort schüttelte Khyber Elessedil den Kopf. »Ich gehe mit. Ich habe keine andere Wahl. Onkel Ähren, lass mich bitte ausreden, ehe du etwas erwiderst! Du wirst die Elfensteine mitnehmen, weil du sie brauchst. Da ich nicht ohne sie nach Hause zurückkommen kann, muss ich dich begleiten. Aber es gibt noch einen zweiten Grund, der viel schwerer wiegt. Falls dir etwas zustößt, können weder Tagwen noch Penderrin sie benutzen, denn sie sind keine Elfen. Bleibe also nur ich, wenn du es mir beibringst. Ich weiß, eigentlich wolltest du das nicht. Dir gefällt dieser Gedanke nicht. Aber es ist notwendig. Wichtig ist allein, die Ard Rhys zu finden und zu retten.« Sie hielt kurz inne. »Ich möchte unbedingt helfen, Onkel Ähren. Ich will nicht immer nur in Arborion herumsitzen und abwarten, bis meine Familie mich verheiratet hat. Mein Leben soll einen Sinn haben. Bitte. Nimm mich mit.« Er betrachtete sie einen Moment lang und wandte sich dann an Tagwen. »Gibt es in Paranor noch Druiden, denen wir so weit vertrauen können, dass wir sie mitnehmen?«
Tagwen runzelte die Stirn und zupfte abwesend an seinem Bart. »Wenn du mich fragst, nein, eigentlich würde ich keinem trauen. Manchem zwar ein wenig mehr als anderen, doch im Augenblick kann ich nicht durchschauen, wie weit die Verschwörung ihre Kreise gezogen hat. Du kennst Paranor genauso gut wie ich.« Er straffte die Schultern. »Ich meine, wir sollten sie mitnehmen. Immerhin ist sie älter als dieser Knabe hier, und sie kann etwas. Vielleicht brauchen wir sie. Ich will das Schlimmste nicht an die Wand malen, aber schließlich kann jedem von uns etwas zustoßen. Dann müssen die anderen die Chance haben, weiterzumachen.« Ähren Elessedil schüttelte ablehnend den Kopf. »Mir tut es jetzt Leid, dass ich dir erlaubt habe, bei diesem Gespräch dabei zu sein, Khyber. In diese Angelegenheit solltest du besser nicht verwickelt werden.« »Am besten wäre keiner von uns darin verwickelt«, gab sie zurück. »Aber leider ist es nun einmal so. Nimm mich mit.«
Es dauerte eine ganze Weile, bis er seine Entscheidung getroffen hatte, und Pen war sicher, er würde nein sagen. Pens Eltern hätten ihm diese Reise niemals erlaubt, wären sie zu Hause gewesen. Eltern wollten ihre Kinder stets vor solchen Gefahren beschützen, wie sie hier drohten. Eltern sahen ihre Kinder am liebsten am heimischen Herd und in Sicherheit. Sicherlich unterschied sich das Verhältnis zwischen Onkel und Nichte nicht von dem zwischen Eltern und Kind.
»Also gut«, verkündete Ähren schließlich zur Überraschung aller, »du darfst mitkommen - hauptsächlich deshalb, weil ich nicht weiß, was ich sonst mit dir anstellen soll. Wenn ich dich nach Hause schicke, bekommst du großen Ärger, der eigentlich mir gebührt. Aber du musst dich bereit erklären, alles zu tun, was ich verlange, Khyber. Was immer ich dir auf dieser Reise sage, du tust es. Keine Widersprüche, keine Vorwände. Ich kenne dich, ich weiß, wie du denkst. Gib mir dein Wort.«
Sie nickte eifrig. »Versprochen.«
Ähren seufzte, schloss die Finger um die Elfensteine, erhob sich vom Tisch und streckte den Arm aus. Er schloss die Augen, um sich zu konzentrieren, sein Gesicht blieb ruhig. »Tretet von mir zurück«, sagte er leise. »Und beobachtet ganz genau, was die Magie
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