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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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finden.«
    »Vielleicht nicht.« Khyber griff in ihr Gewand und zog einen kleinen Beutel hervor. Mit entschlossener, fast trotziger Miene hielt sie ihn vor sich. »Ich habe sie aus ihrem Versteck genommen, weil du mir beibringen solltest, wie man sie verwendet. Ganz bestimmt wollte ich es dir später sagen, wenn der richtige Augenblick gekommen wäre, denn ich wusste, du würdest mir böse sein. Aber jetzt kann ich nicht mehr länger warten, also hier sind sie. Falls du wütend auf mich bist, also bitte …«
    Sie warf den Beutel ihrem entsetzten Onkel zu, der sofort erwiderte: »Khyber, du bist zu weit gegangen.« Starrsinnig presste sie die Lippen aufeinander. »Mein Bruder hat seit dem Tod meines Vaters nicht mal mehr einen Blick darauf geworfen. Unter Verschluss dienen sie niemandem. Außerdem habe ich das gleiche Recht, sie zu benutzen, wie jedes andere Mitglied der Familie auch. Die Elfensteine gehören den Elfen. Die Elessedils sind lediglich ihre Hüter, mehr nicht. Jemand muss lernen, sie zu benutzen. Warum nicht ich?«
    »Weil du nicht König der Elfen bist und dir zudem seine Erlaubnis fehlt!«, schrie Ähren sie an und wog den Beutel in der Hand, als überlege er, ihn zwischen die Bäume zu werfen. »Was geschieht, wenn Kellen herausfindet, was du angestellt hast? Dann wird es für dich keine Ausflüge nach Emberen mehr geben!« Khyber zuckte mit den Schultern. »Er wird es nicht bemerken. Ich habe die Elfensteine gegen Kiesel ausgetauscht. Doch wie ich schon sagte, schaut er sie sich sowieso nie an. Davon abgesehen ist das nicht wichtig. Die Ard Rhys ist wichtig. Onkel Ähren, wir können die Elfensteine verwenden! Mithilfe ihrer Magie finden wir den Tanequil! Gesteh es doch ein! Willst du Pen und Tagwen denn nicht helfen?« Ähren Elessedil wurde rot vor Zorn und verlor langsam die Beherrschung. »Verdreh mir nicht die Worte im Mund, Khyber. Ich weiß, was wichtig ist. Dazu weiß ich wesentlich mehr über die Elfensteine als du. Ihre Magie birgt Gefahren. Sie zu benutzen hat Konsequenzen, von denen du nichts ahnst. Frag Penderrin nach der Geschichte seiner Familie. Warum in aller Welt glaubst du, ich würde zustimmen? Was bringt dich zu dem Glauben, du solltest diejenige sein, die ihre Handhabung erlernt?«
    »Weil sich sonst niemand traut!«, fauchte sie. »Niemand außer mir! Wenn ich ein Druide werden will, muss ich Magie in allen ihren Formen kennen! Du hast mir Erdmagie gezeigt, und die kann ebenfalls ihre Folgen haben! Gehe ich nicht vorsichtig mit der Erdmagie um? Denkst du, ich würde nicht auch Vorsicht bei den Elfensteinen walten lassen? Vertraust du mir nicht? Nun ja, aber das ist jetzt eigentlich gar nicht mehr von Bedeutung. Ich habe dir die Steine übergeben, damit du Pen und Tagwen helfen kannst. Wirst du das tun oder nicht?«
    Sie starrte ihn an, und Pen erwischte sich dabei, wie er verblüfft den Atem anhielt. Er hätte es niemals gewagt, mit dem Druiden in dieser Weise zu reden. Was auch immer sie mit ihrem Onkel verband, es war weitaus stärker, als er sich bislang vorgestellt hatte. Sie hatte keinerlei Angst vor ihm - und ließ sich von ihm nicht einschüchtern. Er warf einen Blick auf Tagwen, der ebenso verblüfft wirkte.
    »Mit den Elfensteinen kannst du überprüfen, ob der König vom Silberfluss Pen die Wahrheit gesagt hat«, fuhr sie eindringlich fort. »Oder ob es überhaupt einen Tanequil gibt, den man finden kann. Damit wissen wir wenigstens, ob wir eine Chance haben, der Ard Rhys zu helfen, indem wir danach suchen.« Dieser Logik ließ sich kaum etwas entgegensetzen, und Ähren Elessedil unternahm nicht einmal den Versuch. Er blickte seine Nichte nochmals missbilligend an, dann öffnete er den Beutel und ließ den Inhalt in seine Hand fallen. Die Elfensteine glitzerten tiefblau im Licht der Mittagssonne, und in ihren Facetten spiegelte sich die Umgebung in Regenbogenfarben. Es waren drei, perfekt geformt, makellos und von unglaublicher Schönheit. Pen erinnerte sich an die Legenden. Ein Elfenstein je für Herz, Verstand und Körper, bildeten sie zusammen eine Einheit, die auf die Stärke des Anwenders reagierte. Nur jene, in deren Adern Elfenblut floss, konnten sie benutzen, und auch nur dann, wenn sie aus freien Stücken gegeben wurden oder wenn der Benutzer einen Anspruch auf sie hatte. Einst hatten sie den Ohmsfords gehört. Will Ohmsford hatte sie gegen alle guten Ratschläge benutzt, um dem Elfenmädchen Amberle zu helfen, wodurch sein Körper eine Veränderung erfahren

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