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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Binnenland. Aber irgendwann ziehen sie vorbei.« Sie schob einen Spielstein und griff einen der seinen an. »Wenn du dir wegen der Verfolger Sorgen machst, denk daran, dass sie auch nicht fliegen können.«
    »Mir gefällt es nicht, so am Boden festzusitzen«, knurrte er. »Ich fühle mich wie in der Falle.« Er schlug einen ihrer Spielsteine. Dabei dachte er an Ähren Elessedil und Tagwen. »Wie lange sind die beiden jetzt schon unterwegs?«
    Sie zuckte mit den Schultern und wandte den Blick nicht vom Brett ab. Der Druide und der Zwerg hatten sich früh am Morgen aufgemacht, um nach einem Luftschiff Ausschau zu halten. Da niemand fliegen konnte, würden die Kapitäne in ihren Lieblingsschenken sitzen und sich die Zeit vertreiben. Manche suchten vielleicht Arbeit, und unter diesen musste es doch wenigstens einen geben, der für den Druiden in Frage kam. In ihrer Situation war Diskretion ebenso wichtig wie Geschwindigkeit, und Ähren würde sich auf niemanden einlassen, der ihm nicht vertrauenswürdig erschien. Er wollte einen Fahrenden, die hervorragende Söldner waren und den Mund zu halten wussten. Auf dem Weg vom Meer zu den Städten im Binnenland war Syioned ein beliebter Halt für Frachtschiffe. Ständig kamen hier Fahrende vorbei, und das würde im Augenblick nicht anders sein. Pen und Khyber sollten im Gasthaus bleiben, sich nicht blicken lassen und jeglichem Ärger aus dem Weg gehen. Der Druide sorgte sich, dass sie jemandem auffallen könnten, der sich möglicherweise an sie erinnerte, wenn ihre Verfolger schließlich hier im Hafen eintrafen. Je weniger sie gesehen wurden, desto besser. Das galt vor allem für Pen mit seinem langen roten Haar. Das Wirtshaus war zwar bevölkert, doch die Gäste saßen in kleinen Gruppen zusammen und führten ihre eigenen Gespräche. Niemand schenkte dem anderen viel Aufmerksamkeit. »Wann hast du zum ersten Mal ein Luftschiff geflogen?«, erkundigte sich Khyber. Sie blickte ihn an. »Vermutlich machst du das bereits lange.«
    Er nickte. »Solange ich mich erinnern kann. Meine Mutter ist immer geflogen und mein Vater auch, jedenfalls, nachdem er sie kennen gelernt hat. Sie haben mich nach meiner Geburt überallhin mitgenommen, sogar schon als Säugling. Steuern habe ich gelernt, da war ich gerade groß genug, um auf einer Kiste zu stehen und über die Reling der Pilotenkanzel zu gucken.«
    »Ich wollte auch fliegen«, sagte sie, »aber mein Vater hat es mir verboten, als er noch lebte. Und nach seinem Tod hat mein Bruder darauf bestanden, dass mich jemand ständig begleitet. Auf einem riesigen Kriegsschiff mit Leibwachen zum Schutz, sollte ich hinzufügen. Sogar nachdem ich angefangen hatte, allein zu reisen, und alt genug war, auf mich aufzupassen, durfte ich keine Luftschiffe fliegen.«
    Pen zuckte mit den Schultern. »So viel hast du nicht verpasst.«
    Sie lachte. »Du bist ein erbärmlich schlechter Lügner, Penderrin! Das glaubst du doch selbst nicht! Du bist schließlich derjenige, der es nicht erwarten kann, wieder in den Himmel aufzusteigen! Gib es ruhig zu!«
    »Also gut, ich gebe es zu.« Er lachte mit ihr. »Aber was du verpasst hast, kannst du ja nachholen. Ich könnte es dir zeigen.«
    Er setzte erneut, und sie machte ebenfalls einen Zug. Sie beherrschte das Spiel gut, doch nicht annähernd so perfekt wie er. Er erkannte stets, was sie vorhatte, ehe sie gezogen hatte. Jetzt studierte sie das Brett eingehend und bemerkte, dass sie in die Ecke gedrängt wurde.
    »Dein Vater und mein Onkel Ähren waren ungefähr so alt wie wir, als sie die Reise auf
der Jerle Shannara
unternommen haben. Ist dir das auch aufgefallen?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Haben dir deine Eltern erzählt, wie es damals war?«
    »Manchmal ein bisschen, aber kaum Einzelheiten. Sie haben bei dieser Unternehmung eine Menge Freunde verloren, und daran erinnern sie sich nicht gern.« Er sah sie an. »Und dein Onkel? Spricht der oft darüber?« Sie schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Er redet überhaupt nicht gern über diese Geschichte. Wegen der Seherin, glaube ich. Er war in sie verliebt, obwohl er das nie zugibt. Es schmerzt ihn zu sehr.« Sie legte den Kopf schief. »Hast du Angst vor dem, was uns bevorsteht, Pen?«
    Er lehnte sich zurück und dachte nach. Hatte er Angst? Welche Gefühle bewegten ihn? Eigentlich hatte er sich bisher nicht die Zeit genommen, sich das zu überlegen. Oder vielleicht hatte er es sich einfach nicht gestattet. »Nein«, antwortete er, musste jedoch sofort

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