Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Ohmsford und jetzt Shadea.
    Sie nahm den Griff in die Hände und spürte den eingravierten Namen in den Knochenplatten. Die Klinge glänzte hell wie Silber, die Oberfläche war makellos glatt. Tausende von Jahren hatte sie ohne Kratzer überstanden. Grianne hatte sie aus dem gleichen Grunde verborgen gehalten wie Walker Boh - sie war zu gefährlich. Diese Waffe war das Werkzeug eines Mörders.
    Und in die Hände eines Mörders gehörte sie, sagte sie zu sich, in die Scheide eines Meuchlers. In den Besitz eines Meisters. Shadea würde sich darum kümmern, dass sie den Weg dorthin fand. Die neue Ard Rhys würde diese Klinge der Nutzung zuführen, für die sie bestimmt war. Zum Auslöschen von Leben. Shadea seufzte. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag redete sie sich ein, dass sie keinen bösartigen Charakter habe. Sie war einfach nur pragmatisch.
    Dann steckte sie den Stiehl ein, verschloss die Kammer und stieg aus Paranors dunklen Gewölben zurück nach oben ans Licht.

Fünfzehn
    Nachdem die Entscheidung gefallen war, den Tanequil zu suchen, besorgte Ähren Elessedil Pferde für die erste Etappe ihrer Reise, und bereits eine Stunde später ließen sie Emberen hinter sich. Der Druide schloss seine Hütte nicht ab und ließ alles so, wie es war, also machte er sich anscheinend keine Sorgen wegen der Einrichtung. Pen beschlich so ein Gefühl, dass dem Druiden Besitz nicht sehr viel bedeutete und er ihn in der Tradition von Druiden für überflüssig hielt. Der Junge versuchte dieses Verhalten gar nicht erst zu verstehen, da er persönlich für alles, was er besaß, hart gearbeitet hatte, doch hielt er seine eigene Einstellung eher für eine Gewohnheit. Trotzdem musste er sich stark beherrschen, damit er nicht selbst zurückging und abschloss. Sie ritten auf der Hauptstraße nach Süden und hielten häufig an, um sich von den Dorfbewohnern zu verabschieden, wobei Ähren allen erzählte, dass er für einige Wochen unterwegs sein würde. Über dieses Verhalten wunderte sich Pen, und nachdem sie in die falsche Richtung aufgebrochen und nach einem Dutzend Meilen nicht nach Osten zum Charnalgebirge, sondern nach Westen abgebogen waren, verwirrte ihn das noch mehr.
    Als er schließlich den Mut aufbrachte und sich bei Ähren Elessedil danach erkundigte, lächelte der. »Ich hoffe, unsere Feinde zu verwirren. Wenn sie nach Emberen kommen, was sie bestimmt tun, werden die Dorfbewohner ihnen sagen, wir seien nach Süden aufgebrochen. Sie werden uns verfolgen und feststellen, dass wir nach Westen abgebogen sind. Schließlich verlieren sie unsere Spur, wenn wir den Singenden Fluss erreichen, weil wir die Pferde dort lassen und mit einem Boot zum Innisbore und weiter zu dem Binnenhafen Syioned fahren. In Syioned suchen wir uns ein Luftschiff und schlagen unsere eigentliche Richtung ein.«
    »Ein Luftschiff?«, fragte Pen.
    »Ein Luftschiff ist schnell, nimmt die direkteste Strecke und hinterlässt keine Spuren. Wenn ich in Emberen eines gehabt hätte, wäre ich gleich geflogen. Leider müssen für den Moment Pferde genügen.« Er lachte. »Du solltest dein Gesicht sehen, junger Pen!«
    Sie ritten den ganzen Tag und dazu den größten Teil des nächsten durch die Wälder des Westlandes, ehe sie den Rill Song erreichten. Das Wetter blieb warm und hell, der Sturm, der Paranor und den Druidenkeep plagte, war bereits einen Tag zuvor nach Norden gezogen. Sie hielten nur an, um zu essen und zu schlafen, und für Pen bedeutete diese Zeit im Sattel eine Strapaze, die er sich nicht hätte träumen lassen. Mit Pferden hatte er in seinem Leben bislang nicht viel zu tun gehabt, und nach einem so langen Ritt schmerzte sein Körper von Kopf bis Fuß. Tagwen erging es nicht viel besser. Den Elfen dagegen schien die Anstrengung nicht sehr zuzusetzen, aber am ersten Abend holte Khyber etwas zum Einreiben aus ihrem Rucksack, das den Schmerz lindern sollte. Am Fluss tauschten sie die Pferde gegen ein Boot, und am späten Nachmittag des zweiten Tages waren sie wieder unterwegs. Der Singende Fluss war zu dieser Jahreszeit tief und breit, und so kamen sie auf dem angeschwollenen Fluss schnell voran. Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren sie im Mondlicht weiter, denn es war fast so hell wie zur Mittagszeit. Ähren hätte auch anlegen können, damit sie am Ufer schlafen konnten, doch schien er vorankommen zu wollen, solange das Licht es erlaubte. Pen war trotzdem zufrieden. Er legte es nicht auf eine weitere Begegnung mit Terek Molt an.
    Am folgenden Tag

Weitere Kostenlose Bücher