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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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kamen sie an Arborion vorbei, dessen Baumspitzen jenseits des Carolan gerade sichtbar waren. Der sagenumwobene Elfitch, die schwer befestigte Rampe, über die der Verkehr aus Richtung Westen floss, erhob sich wie eine eingerollte Schlange vom Ostufer des Flusses hinauf zum Steilufer. Mühsam erklommen Elfen den Berg durch Serpentinen und Tore, ein steter Strom von Händlern bewegte sich nach Sarandanon und wieder zurück. Pen erwischte sich bei dem Gedanken an die Schlacht, die Elfen und ihre Verbündeten vor fast fünfhundert Jahren gegen die Dämonen aus der Verfemung geschlagen hatten. Er starrte den Elfitch an, während sie vorbeisegelten, und versuchte sich vorzustellen, wie sein starkes Eisen dem Ansturm der Dämonen hatte standhalten müssen. Tausende waren in diesem Kampf gefallen. Die legendäre Grenzlegion war arg dezimiert worden. Die Elfen hatten ein Drittel ihrer Männer verloren. Ihr König, Eventine Elessedil, war ebenfalls gefallen.
    Er fragte sich, ob sie abermals eine Schlacht dieser Art erwartete - falls die Ellcrys entgegen Khybers Aussage erneut schwächelte und die Dämonen wiederum einen Weg aus ihrem Gefängnis gefunden hatten. Auf dem Fluss passierten sie andere Boote, und gelegentlich flogen Luftschiffe über sie hinweg, Kriegsschiffe auf dem Weg zu den prekkendorranischen Höhen und Frachter unterwegs zu friedlicheren Orten. Das Wetter blieb sonnig und warm. Von der
Galaphile
war keine Spur zu sehen. Überhaupt gab es keine Anzeichen von Ungemach. Vielleicht war die Lage gar nicht so schlimm, wagte Pen zu hoffen.
    Drei Tage später erreichten sie den Innisbore, ein so riesiges Gewässer, dass man das andere Ufer selbst dann nicht hätte sehen können, wenn die Sonne den Nebel, der in Schwaden über dem Wasser lag, aufgelöst hätte. Es war spät am Tage, als sie ihr Boot an der Mündung an Land brachten und es für den Rücktransport den Fluss hinauf bereitmachten. Nach zwei Meilen Fußmarsch erreichten sie die Stadt Syioned am Ostufer des Sees. Im Westen bildeten sich Quellwolken, der nächste Orkan in dieser Zeit der Stürme zog auf. Nur weil sie zu dieser Jahreszeit häufig vorkamen, waren sie nicht weniger unangenehm, dachte Pen. Wenn sie in einen gerieten, solange sie noch am Boden waren, konnten sie nicht starten, ehe er vorbei war. Das mochte mehrere Tage dauern. Daher fragte Pen Ähren, ob sie heute noch aufbrechen würden, doch der Druide erwiderte, sie hätten kein Schiff in Aussicht, und vermutlich würden sie erst am Ende der Woche eines angeheuert haben.
    Pen beschlich daraufhin eine trübe Laune, die zum aufziehenden Wetter passte. Für Verzögerungen hatte er wenig übrig, insbesondere, wenn es ums Fliegen ging. Es drängte ihn danach, wieder in die Luft zurückzukehren. Daraus hatte sein Leben in Patch Run bestanden, und obwohl es nun hinter ihm lag, wünschte er es sich doch zurück. Schön und gut, mit Pferd und Boot unterwegs zu sein, aber er sehnte sich nach dem Fliegen. Je eher er zum Himmel aufsteigen konnte, desto schneller würde er sich wieder besser fühlen. Leider war im Augenblick Geduld gefordert. Bei ihrer Ankunft in den äußeren Vierteln der Stadt war die Sonne gerade untergegangen, und sein Magen knurrte. In einer Seitengasse fanden sie nicht weit von der Hauptstraße entfernt ein Gasthaus, wo sie essen konnten und Unterkunft fanden. Es war abgelegen genug, damit Ähren Elessedil sich sicher fühlte, dort die Nacht zu verbringen. Sie aßen an einem Tisch im hinteren Teil des Schankraums, und nachdem die Teller leer waren, wurden auch Pen vor Müdigkeit die Lider schwer. Später erinnerte er sich nicht mehr an den Weg in ihr Zimmer und auch nicht daran, wie er sich ausgezogen hatte und ins Bett gefallen war. Wenn er an diese Nacht zurückdachte, fiel ihm nur noch der Regen ein, der mit dem Sturm eintraf und auf das Schindeldach prasselte.
    »Es scheint, als wollte es niemals aufhören«, beschwerte sich Pen missgelaunt und starrte aus dem Fenster des Wirtshauses.
    Es regnete in Strömen, wie bereits die ganze Nacht. Die Straßen waren überflutet, die niedrigeren Uferbereiche überschwemmt. Durch die Tropfen an der Fensterscheibe konnte man kaum ein Dutzend Meter weit schauen. Nicht, dass es draußen viel zu sehen gegeben hätte. Nichts regte sich. Nichts flog. Pen war unglücklich. Khyber betrachtete das Spielbrett vor sich und nickte abwesend als Antwort auf seinen Kommentar. »Immer mit der Ruhe, Pen. Die Stürme sind hier draußen schlimmer als im

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