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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bemühungen einiger Leute an Bord, die die
Dechtera
warnen wollten.
    »Feuer!«, rief Markenstall.
    Beide Geschütze wurden im gleichen Moment ausgelöst und schleuderten einen Hagel von Metallstücken in die Unterseite des Föderationsschiffs, und die Geschosse schlugen mit explosionsartiger Wucht ein. Pied konnte beobachten, wie zwei Trennröhren sich völlig auflösten und das Hauptruder zusammenbrach, dann lenkte Markenstall die
Asashiel
herum und flog schnellstens unter dem getroffenen Feind davon wie eine Mücke, die vor einem Riesenvogel flüchtet. Sie traten aus dem Schatten des Kriegsschiffes in den mondhellen Himmel und wurden augenblicklich für alle sichtbar. Die Geschütze der feindlichen Schiffe zielten auf sie, doch Markenstall tauchte mit der Schaluppe unter der Feuerlinie hinweg, sauste erneut über die Ebene und setzte sich lieber dem Beschuss durch die Fußsoldaten aus.
    Aber noch war es nicht vorüber. Ein Strahl weißen Feuers zischte an ihrem Hauptmast vorbei, riss eine der Spieren los, verbrannte Holz und Segel und warf die
Asashiel
zur Seite.
    »Achtung!«, rief Markenstall automatisch und griff an die Reling, um sich festzuhalten. Er langte nach der Steuerung des Antriebs, schob ihn erneut ganz nach vorn und brachte die Schaluppe in einen wilden Sturzflug.
    »Wir hätten auch auf diese Waffe schießen sollen!«, fauchte Pied den Veteranen an.
    Der Kapitän richtete ihr beschädigtes Schiff kaum fünfzig Fuß über dem Boden wieder auf und zog es aus dem Schussbereich der tödlichen Föderationswaffe. Pied blickte über die Schulter. Die Silhouette der
Dechtera
hing am mondhellen Himmel. Sie bewegte sich weiterhin vorwärts, doch stellte er fest, dass sie den Kurs nicht mehr korrigieren konnte. Wenigstens einer, möglicherweise beide Schüsse aus den Geschützen der Schaluppe hatten ihr Ziel gefunden; das Ruder war beschädigt, und das Schiff konnte nicht mehr manövrieren.
    Er atmete scharf aus. Das große Schiff verlangsamte die Fahrt. Die anderen Föderationsschiffe näherten sich von hinten und boten der
Dechtera
Hilfe an. Jetzt, so dachte er, wäre der perfekte Zeitpunkt für den Angriff gewesen, den Kellen Elessedil so gern gestartet hätte, die perfekte Gelegenheit, das Schiff mitsamt seiner neuen Waffe zu zerstören. Aber die Elfenflotte stand zum Großteil in Flammen, und die Schiffe von Callahorn befanden sich im Osten am Boden.
    Auf der Ebene wimmelte es von Föderationssoldaten. Er schaute zur Verteidigungslinie der Elfen. Dabei fielen ihm die Gesichter ein, die er vorhin gesehen hatte, ihre Müdigkeit und die Langeweile. Er erinnerte sich an den Mangel an Disziplin, der überall zutage getreten war. Der Anblick, der sich ihm bot, ermutigte ihn nicht. Das Landefeld der Elfen war überrannt worden, die Überreste der Flotte flohen nach Norden. Wenn die Verteidiger am Boden die Nacht überstünden, würde es an ein Wunder grenzen. Ein unmögliches Wunder, räumte er ein, ohne Hilfe der Verbündeten. Und letztlich spielte es vermutlich sowieso keine Rolle. Bis zum Ende der Woche würde die
Decbtera
wieder fliegen und den Angriff der Föderation unterstützen mit ihrer entsetzlichen Waffe. Was diese unter den Luftschiffen angerichtet hatte, war nichts im Vergleich zu dem, was der Elfenarmee bevorstand.
    Die Konsequenzen aus diesem Gedanken entgingen ihm nicht. Der Krieg auf der prekkendorranischen Anhöhe nahm eine katastrophale Wende, und er war nicht sicher, ob man dagegen überhaupt etwas tun konnte.
    Sie flogen jetzt über das besetzte Landefeld der Elfen und zogen westwärts zu den belagerten Linien. »Kapitän«, rief er Markenstall zu. Der Wind frischte plötzlich auf und wehte seine Worte davon. Der Veteran drehte sich zu ihm um. »Könnt Ihr uns dorthin fliegen, wo -«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende. Weißes Feuer bohrte sich durch die Mitte des Luftschiffes und warf es mit solcher Wucht zur Seite, dass Pied aus der Pilotenkanzel geschleudert und über die Reling katapultiert wurde. Er erhaschte einen Blick auf den Mast, der wie eine Fackel aufloderte, und die Flammen schössen gen Himmel, als die Segel Feuer fingen. Beide Geschütze und die Männer daran verschwanden in einer blendend grellen Explosion. Die Schaluppe wankte heftig und begann zu sinken.
    »Markenstall!«, rief Pied schwach.
    Keine Antwort. Die Sicherheitsleine war an dem Ring in der Pilotenkanzel befestigt, doch hatte sich Pied so sehr in den Leinen der Takelage verfangen, dass er sich nicht rühren

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