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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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erneut hinter Wolken, und die Luft wurde kalt und unangenehm. Pied zitterte und hätte gern wärmere Kleidung gehabt.
    Er blickte hinüber zu den startenden Föderationsschiffen. Mindestens ein Dutzend hielt auf sie zu.
    »Sie kommen näher«, meinte Markenstall. »Zwar sehen sie uns vermutlich noch nicht, doch lange kann es nicht mehr dauern. Wir können nicht abwarten, Hauptmann Sanderling. Wir müssen das Risiko eingehen.«
    »Was meint Ihr?«
    »Wir müssen beschleunigen und an Höhe gewinnen, in die schwerere Luft gelangen und in den Wind, damit wir an das große Schiff herankommen.« Der Kapitän hielt inne. »Wir müssen zulassen, dass sie uns sehen. Tun wir das nicht, finden sie uns trotzdem. Für Vorsicht oder schlaue Listen haben wir keine Zeit.« Pied zögerte. Natürlich hatte Markenstall Recht, aber der Gedanke, die Schaluppe dem Gegner zu offenbaren, widerstrebte ihm, denn sie verfügten über zu wenig Waffen zur Verteidigung. Sobald sie entdeckt wären, würden sich die anderen Schiffe auf sie stürzen wie die Katze auf die Maus. Damit bliebe ihnen lediglich eine einzige Chance zum Angriff, falls nicht ein Wunder geschähe.
    »Also gut«, sagte er. »Gebt Euer Bestes. Aber bringt uns nah genug an das Schiff heran.«
    »Haltet Euch fest«, rief Markenstall und schob die Hebel für die Triebwerke ganz bis zum Anschlag vor.
    Die
Asashiel
machte einen Satz nach vorn; die Maus floh. Rasch stiegen sie in den Himmel auf, verließen die relative Sicherheit in der Finsternis und setzten sich dem Licht von Sternen und Mond aus - der inzwischen wieder hinter den Wolken hervorgekommen war. So wurde die prekkendorranische Anhöhe nun hell beschienen, und deutlich sah man die Horden der Angreifer, die auf die Verteidigungslinien der Elfen zurannten. Schon fluteten sie in die Kluft zwischen den beiden Felswänden, auf denen Elfen und Verbündete ihr Lager errichten hatten, erstürmten die Befestigungen und rannten auf das Landefeld, wo die letzten Luftschiffe der Elfen in aller Eile abhoben. Überall auf dem Schlachtfeld brannten Trümmer abgestürzter Schiffe, Signalfeuer für die voranziehende Armee, Ermutigung für ihre Soldaten. Pied sah den Rumpf der
Ellenrob,
ein verkohltes, rauchendes Wrack in der Mitte des Geschehens.
    Du hättest auf mich hören sollen, Kellen,
dachte Pied. Er schloss die Augen.
Ich hätte einen Weg finden müssen, damit du mir zuhörst.
Sie näherten sich ihrem Ziel. Die
Dechtera
war genau über ihnen, ihr Rumpf verdeckte einen großen Teil des Himmels. Sie war eine riesige fliegende Plattform, die auf vier Pontons gebaut war, mit vielen Querverstrebungen an der Unterseite. Drei Masten hielten riesige Lichtsegel, die Strahlungssammler speisten mehrere Reihen von Trennröhren, in denen sich die Diapsonkristalle befanden, welche das Schiff antrieben; die Metallschilde öffneten und schlössen sich abrupt, wenn in die eine oder die andere Richtung gesteuert wurde. Die tödliche Waffe, die auf Deck montiert war, wurde immer wieder neu ausgerichtet. Niemand an Bord hatte die
Asashiel
bislang bemerkt, alle schauten nach vorn, wo ein weiteres Elfenschiff angegriffen wurde. Ein Feuerstrahl brannte sich durch das Elfenschiff, Holz und Metall explodierten in einem riesigen Krachen, das sogar die Schaluppe noch erschütterte. Brennende Körper fielen über die Reling des getroffenen Luftschiffes und stürzten zu Boden wie ohnmächtige Glühwürmchen.
    Pied zählte rasch durch. Von dem ursprünglich guten Dutzend Elfenschiffe waren noch drei in der Luft. Die Flotte war so gut wie vernichtet.
    »Schnell, Kapitän!«, zischte er Markenstall zu. »Ehe wir ein weiteres Schiff verlieren!«
    Jetzt befand sich die
Asashiel
genau unterhalb der
Dechtera,
und Markenstall steuerte sie nach Backbord, fort von den anderen Schiffen, die sie inzwischen sicherlich erspäht hatten, und damit gab er seiner Mannschaft Gelegenheit, die Geschütze auf die Stellen auszurichten, wo sie den größten Schaden hervorrufen konnten. Er wusste ebenfalls, dass sie nur einen Versuch haben würden. Das große Schiff bewegte sich langsam voran und hatte das nächste Ziel bereits anvisiert, die
Asashiel
war jedoch noch nicht bemerkt worden. Sie würden einen guten Schuss auf die Unterseite abgeben können. Die Männer an den Geschützen hatten ihre Waffen in Position gebracht, visierten ihr Ziel über die langen Läufe an und warteten geduldig.
    Pied blickte über die Schulter. Ihre Verfolger kamen näher, und er sah die hektischen

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