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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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respektiere ihre Macht. Ein Stein des Schutzes auf dieser Seite der Brücke verhindert den Zutritt. Ich bemühe mich stets, auf solche Dinge zu achten, wenn ich kann.«
    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: »Mir wurde gesagt, andere hätten darauf nicht geachtet. Manche wollten die Brücke trotzdem überqueren. Gerüchten zufolge gibt es auf der anderen Seite einen großen Schatz. Ein paar Leute benutzten den Steinbogen. Andere stiegen in die Schlucht hinunter und wollten auf der gegenüberliegenden Seite wieder hochsteigen. Niemand von ihnen wurde je wieder gesehen.«
    »Wie sollen wir dann hinübergelangen?« Khyber klang misstrauisch, und ihre Stimme verhehlte das nicht. »Worin unterscheiden wir uns von denjenigen, die scheiterten?«
    Kermadec zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob wir uns unterscheiden. "Wir müssen es eben herausfinden.« Er deutete mit dem Kopf auf Pen. »Denn es ist notwendig, wenn wir die Ard Rhys retten wollen.«
    Damit erhob er sich und kehrte zu den schlafenden Trollen zurück. Während er an Atalan vorbeiging, klopfte er dem Jungen auf die Schulter. Sein Bruder blickte auf und sagte etwas. Kermadec ging weiter. Einen Augenblick später stand Atalan auf und folgte ihm. Khyber warf Pen und Tagwen mit gerunzelter Stirn einen Blick zu. »Die Elfensteine haben uns diese Brücke nicht gezeigt, wenn ich mich recht erinnere. Und auch wurden wir nicht gewarnt, dass es unmöglich sei, sie zu überqueren.«
    »Vielleicht enthüllen die Steine nicht immer alles«, wandte Pen ein. »Ich finde es eben seltsam, dass wir diese Geschichte erst jetzt zum ersten Mal hören.« Sie wirkte verärgert. »Hat der König vom Silberfluss etwas darüber gesagt?«
    Pen schüttelte den Kopf. »Nichts.« Er war nicht glücklicher als sie über die Geschichte mit der Brücke und die Warnung, die sie enthielt. »Er hat mir gesagt, ich solle den Tanequil finden und ihn um einen Ast bitten, aus dem ich den Dunkelstab fertigen könne, dann solle ich den Dunkelstab nach Paranor bringen und mit seiner Hilfe in die Verfemung eindringen.« Er presste die Lippen zusammen. »Von einer Brücke, die ich überqueren muss, war nie die Rede.«
    »Was machen die Trolle?«, fragte plötzlich Cinnaminson, deren blinde Augen direkt auf das Lager gerichtet waren.
    Die anderen wandten sich um. Die Trolle hatten sich im Kreis versammelt, auch Kermadec und Atalan. Sie hatten sich jeder auf ein Knie niedergelassen, die eckigen Köpfe gesenkt und die Hände flach auf den Boden gedrückt. Dabei murmelten sie eine Art Gesang. Hin und wieder hob einer von ihnen eine Hand und berührte Stirn oder Lippen mit den Fingerspitzen.
    »Sie sprechen mit dem Tal«, erklärte Tagwen und zupfte abwesend an seinem Bart. »Sie bitten es um Schutz gegen die finsteren Geister, die hier leben. Es ist ein alter Brauch bei den Trollen, den Schutz des Landes zu erbitten, das sie durchqueren und auf dem sie möglicherweise in Kämpfe verwickelt werden.«
    Einer nach dem anderen, wobei Kermadec den Anfang machte, erhob sich jeweils ein Troll und ging um den Kreis der Knienden herum und berührte die anderen Trolle auf dem Kopf, ehe er wieder zu seinem Platz zurückkehrte und erneut kniete.
    »Jetzt versprechen sie sich, einander mit dem Leben zu verteidigen, und schwören sich, zusammenzustehen wie Brüder, sollten die Geister ihnen Schutz und Führung gewähren.« Er räusperte sich. »Ich persönlich glaube nicht an diesen Unfug, aber sie fühlen sich damit anscheinend wohler.«
    Das Ritual dauerte einige Minuten. Dann standen die Trolle auf und verteilten sich wieder, die Wachen kehrten auf ihre Posten zurück, die anderen zu ihren Schlafstellen. Nur Kermadec und Atalan verweilten und unterhielten sich leise.
    »Ich glaube, sie schließen Frieden miteinander.« Tagwen reckte sich und gähnte. »Ich muss mich schlafen legen. Gute Nacht.« Er ging davon, und kurz darauf verabschiedete sich auch Khyber. Pen saß allein mit Cinnaminson in der Dunkelheit, ihre Schultern berührten sich, und die beiden lauschten den Geräuschen des Waldes.
    »Das Tal ist voller Geister«, sagte die junge Fahrende unvermittelt. Sie streckte die Hand aus, als streiche sie durch die Luft. »Ich kann sie überall spüren, wie sie uns beobachten.« Sie hielt inne. »Möglicherweise haben sie auf uns gewartet. Ich weiß nicht, warum, aber ihre Bewegungen wirken sehr zielstrebig und überlegt.« »Vielleicht sind sie hier, weil sie von den Trollen gerufen wurden.« Pen

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