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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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fiel. Der Wald war still und friedlich wie eine riesige Halle, in der selbst das leiseste Geräusch zu hören war. Es war ein heiliger Ort, und Pen kam als Bittsteller, um Heilung und Rat zu suchen. Abermals beruhigte er seine Gedanken, öffnete sich und versuchte, eine neue Verbindung herzustellen, wobei er die Augen auf den Baum gerichtet hielt und sich in Gedanken erneut das Flüstern vorstellte, das seinen Namen gesagt hatte.
    Nichts geschah.
    Nach einer Weile setzte er sich wieder, nahm eine neue Position auf der anderen Seite des Baumes ein und saß nun mit dem Rücken zur Sonne. Er beobachtete das Spiel des Lichts in den Zweigen und Blättern, wo immer wieder andere Teile des Baums angestrahlt wurden, während die Sonne sich über die Berge in den Himmel erhob. Er sprach zu dem Baum, versuchte es mit seiner Magie, mit Gedanken, sogar, indem er die Hände auf die Erde legte, um die Wurzeln zu rufen. Alles, was ihm einfiel, tat er, um das Bewusstsein des Baumes anzuregen.
    Doch nichts zeigte Erfolg.
    Niedergeschlagenheit breitete sich in ihm aus. Was hatte er zuvor getan, das er jetzt übersah? Warum setzte der Tanequil das Gespräch nicht fort? Vielleicht, dachte er, war es lediglich eine Frage der Geduld. Bäume hatten Zeit, und vielleicht dauerte eine Unterhaltung bei ihnen länger. Vielleicht konnte der Baum nur ein Wort auf einmal hervorbringen, und Pen müsste möglicherweise eine Weile lang warten.
    Dieser Gedanke behagte ihm nicht. Es musste eine bessere, vernünftigere Lösung geben. Erneut kehrte er zum Anfang zurück; er hatte geschlafen, von seinem Zuhause geträumt, von der Ard Rhys … Er hielt inne. Von der Ard Rhys, die sich in Gefahr befand und bedroht wurde, weil er ihr nicht helfen konnte, weil er nicht zu handeln verstand. Und dann war er im Schweiße seiner eigenen Furcht wach geworden, und der Tanequil hatte seine Wurzeln nach ihm ausgestreckt. Hatte er vielleicht auf seine Angst reagiert, auf das Bedürfnis, seiner Tante zu helfen?
    Pen legte sich wieder auf die Erde, schloss die Augen und rief sich das Bild seiner Tante vor Augen, ging seine Erinnerungen durch und holte sie sich ins Bewusstsein, auch wenn es ihm schwer fiel… Fast unmittelbar setzte die federleichte Berührung wieder ein, erneut wurde seine Haut gestreichelt, wobei sich Trost und Tadel mischten. Er lag still da, überließ sich dieser Erfahrung, dachte aber trotzdem ständig an die Angst um seine Tante und hoffte, auf diese Weise den Baum zu erreichen.
    Das Streicheln saugte ihn auf hypnotische Art auf. Eingelullt und beruhigt wagte er sich vor und sprach in Gedanken ein einziges Wort.
    - Tanequil - Penderrin. Was wünschst du von mir?
    Den Jungen überraschte die Antwort so sehr, dass er beinahe die Konzentration verloren hätte, ehe er eine Antwort parat hatte.
    - Einen Dunkelstab, damit ich meine Tante finden und aus der Verfemung retten kann - Einen Dunkelstab aus meinem Körper, meinen Ästen. Was wirst du mir dafür geben? Pen zögerte überrascht. Er hatte nicht daran gedacht, dem Tanequil etwas zu geben. Der König vom Silberfluss hatte das nicht erwähnt. Oder ging es um etwas anderes? Meinte der Tanequil einen ganz anderen Tausch?
    - Was wünschst du denn? - Das, worum du mich auch bittest. Einen Teil von dir - Pen holte tief Luft und versuchte, ständig an seine Tante zu denken, an die Verfemung, an die Reise, die vor ihm lag.
    - Welchen Teil von mir? Sobald die Frage ausgesprochen war, endete das Streicheln, die Wurzeln zogen sich zurück, und die Verbindung war abermals unterbrochen. Pen lag eine Weile lang da, konzentrierte seine Gedanken auf seine Tante, rief Gefühle wach und wartete auf weitere Worte. Es folgten keine. Er war allein mit seinen Gedanken, in denen das widerhallte, was der Baum gesagt hatte. Ansonsten herrschte Stille.
    Als er vor der Brücke gestanden hatte, war er so sehr auf den Weg fixiert gewesen, dass er nicht daran gedacht hatte, etwas zu essen mitzunehmen. Jetzt erhob er sich und suchte nach Essbarem. Überall im Wald um ihn herum hielt er Ausschau, entfernte sich jedoch nicht zu weit von dem Baum, so dass das orange angehauchte Blätterdach stets in Sichtweite war. Aber obgleich er überall suchte, fand er nichts, nur einen winzigen Quell in einer Felsspalte. Dieses Wasser, das nach Metall und Erde schmeckte, trank er.
    Gerade wollte er zum Tanequil zurückkehren, um einen weiteren Versuch zu unternehmen, da erschien Cinnaminson unerwartet zwischen den Bäumen. Sie rannte auf ihn

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